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Wie geht man mit den Angehörigen des Verstorbenen um?

Wenn ein Mensch verstirbt, sind die Angehörigen von Schmerz wie betäubt. Es ist für alle Beteiligten eine schwierige Zeit. Erfahren Bekannte und Kollegen von diesem Todesfall, wissen sie häufig nicht, wie sie sich verhalten sollen. Kniggetrainerin Nicola Schmidt gibt dazu Tipps.

Ignorieren und nichts tun?
Diese Situation einfach unter den Tisch kehren und abwarten, hört sich erst mal am einfachsten an. Dennoch ist gerade das der falsche Weg. Wenn niemand auf die Trauernden zugeht, fühlen sie sich schnell wie Aussätzige.

Kondolenzkarte versenden
Mit einer Trauerkarte ist man immer auf der sicheren Seite. Wenn Nachbarn und Bekannte von dem Todesfall erfahren, ist eine Beileidskarte angebracht. Je weiter man von dem Verstorbenen entfernt ist, reicht es auch aus eine vorgedruckte Karte zu kaufen und zu unterschreiben.

Besonders wertschätzend wirkt eine Karte mit einem schönen Bild. Ich selbst habe zu einem Todesfall von näheren Angehörigen eine Karte mit einem Wassertropfen, der ins Wasser tropfte, erhalten. Diese Karte war handgeschrieben und es lag noch ein Brief dabei. Das ist besonders respekt- und stilvoll.

Tabu
Eine Karte und Umschlag mit schwarzem Rand ist dagegen ein Tabu. Warum? Weil damit der Trauerfall bekannt gegeben wird.

Persönlicher Besuch
Wem es schwerfällt, schriftlich die passenden Worte zu finden, kann auch einen Kondolenzbesuch machen. Dieser sollte allerdings maximal eine halbe Stunde dauern. Dabei ist es wichtig, sich auf die Angehörigen zu konzentrieren und nicht mit irgendwelchen anderen Themen oder zuviel Neugier aufzuwarten.

Ein Anruf dagegen wirkt in einer solchen Situation eher unpersönlich, abwertend und auch stressig für die trauernden Angehörigen.

Welche Blumen sind angebracht?
Wer eine Trauerkarte versendet, kann auch Geld beilegen mit dem Vermerk, dass es für Blumen gedacht ist. Sonst wirkt es, als ob man die Beerdigung nicht bezahlen könnte. Wieviel Geld angemessen ist, hängt vom eigenen Budget ab – mindestens zehn Euro sollten es jedoch schon sein.

Wenn man Blumen selbst verschenken möchte, hat die freie Auswahl. Nur auf rote Rosen sollte man verzichten. Wenn Sie zum Floristen gehen und den Anlass mitteilen, werden Sie sicher etwas Schönes in den optimalen Farben erhalten. Gestecke und Kränze sind ziemlich kostspielig. Da bietet es sich an, zu mehreren Kollegen Geld zu sammeln.

In der Kapelle/Kirche
Normalerweise trifft man sich circa 15 Minuten vor Beginn der Trauerfeier. Dann ist noch genug Zeit sich in ein Kondolenzbuch einzutragen, noch mal am Sarg oder Urne zu gedenken und sich in der Kapelle einen Sitzplatz zu suchen.
Beim Sitzplatz entscheidet die Nähe zum Verstorbenen. Die nächsten Angehörigen sitzen in der ersten Reihe, entfernte Bekannte ganz hinten. Bevor jedoch große Lücken zwischen den Sitzreihen entsteht, ist es besser, aufzurücken.

Für Gespräche sind die Kirche und der Weg zum Grab kein geeigneter Ort. Man begrüßt einander, erzählt sich nicht die letzten Jahre oder gar Jahrzehnte. Bei der Begrüßung ist es empfehlenswert zu sagen, dass man seine Anteilnahme ausdrücken möchte. Wenn jedoch die Angehörigen darum gebeten haben, dass sie keine Beileidsbekundungen am Grab wünschen, dann wird dort auch nicht kondoliert. Auf Nummer sicher geht man natürlich auch, sich am Verhalten der Angehörigen zu richten. Wenn sie fortgehen, möchten sie allein gelassen werden und läuft ihnen nicht hinterher. Wenn die Angehörigen am Grab stehen bleiben, reicht es aus, ihnen schweigend die Hand zu halten.

Trauerschmaus
Nur die Eingeladenen gehen zum Trauerschmaus. In der Regel liegt dem Trauerschreiben eine Einladung bei. Dieser Schmaus dient dazu, sich zu stärken und über den Verstorbenen zu reden und Anekdoten zu erzählen. Dabei darf auch gelacht werden. Allerdings nur soviel, wie die Angehörigen das auch vertragen. Nach ein bis zwei Stunden ist es Zeit sich bei den Angehörigen zu verabschieden und wieder aufzubrechen.

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