Nur wenige Betroffene lassen sich behandeln
Gereizte oder juckende Scheidenschleimhaut mit Blasenbeschwerden, Brennen beim Wasserlassen sowie Beschwerden und Schmerzen oder sogar Blutungen beim Verkehr: Scheidentrockenheit hat äußerst unangenehme Folgen und ist, besonders nach den Wechseljahren, ein häufiges Phänomen.
„Nach der Menopause leidet etwa jede zweite Frau unter dem sogenannten urogenitalen Menopausen-Syndrom, aber nur wenige bekommen eine adäquate Therapie“, sagt Frauenarzt Prof. Dr. Friedrich Wolff aus dem Vorstand der ärztlichen Genossenschaft GenoGyn. Laut einer aktuellen Studie der Nordamerikanischen Menopause-Gesellschaft spricht über die Hälfte der Frauen nicht mit einem Arzt über die Problematik; behandeln lassen sich demnach weniger als vier Prozent der Betroffenen. „Auch in Deutschland erleben wir es täglich in der Praxis, dass die betroffen Frauen oft erst auf Nachfrage über entsprechende Beschwerden berichten. Da wir prinzipiell über gute Behandlungsoptionen verfügen, ist es umso wichtiger, das Tabu zu brechen und die vaginale Trockenheit bei Frauen und bei Frauenärzten in den Fokus zu rücken“, so der Kölner Gynäkologe.
Ursache des urogenitalen Menopausen-Syndroms ist die abnehmende Östrogenproduktion im Laufe des Klimakteriums: Durch den natürlichen Östrogenentzug wird die Vaginalschleimhaut blass, dünn und verliert an Elastizität. Die Vaginalflora verändert sich, der pH-Wert in der Scheide steigt auf über 5, Durchblutung und Sekretion nehmen ab und kleinste Verletzungen (Fissuren), Infektionen und damit einhergehende Schmerzen werden häufiger. „Grundsätzlich kann Scheidentrockenheit aber in jeder Lebensphase auftreten, denn der Östrogenspiegel kann ebenso durch hormonelle Verhütungsmittel, während der Stillzeit und infolge einer operativen Entfernung der Eierstöcke sinken“, sagt Prof. Wolff. Auch als Begleitsymptom von Diabetes mellitus, Hypertonie, Multipler Sklerose, Endometriose bzw. deren hormoneller Therapie und des Sjögren-Syndroms, von Chemotherapie, Bestrahlung und Antihormontherapie bei bestimmten Krebserkrankungen kann vaginale Trockenheit auftreten. Psychische Gründe wie mangelnde Libido, fehlendes Vorspiel, Schamgefühl und Funktionsstörungen können ebenso wie Stress und Depression ursächlich sein. Aber auch übertriebene Intimhygiene sowie starker Konsum von Alkohol und Nikotin können Scheidentrockenheit hervorrufen.
„Behandlungsoptionen sind zunächst der Einsatz von Feuchtigkeitscremes oder -zäpfchen sowie die Regeneration des Scheidenepithels mit Milchsäure in Form von Vaginalzäpfen mit Laktobakterien, die ein natürliches, leicht saures Scheidenmilieu erzeugen. Bei anhaltenden sowie moderaten bis schweren Symptomen ist unter Abwägung des Risikoprofils der Patientin die Gabe von natürlichem Östrogen in Form von lokal wirksamem Östriol eine effektive Therapieoption. Daneben ist den Patientinnen die Anwendung von Gleitcremes oder Gelen vor dem Verkehr unbedingt zu empfehlen“, so GenoGyn-Vorstand Prof. Wolff.
Für Frauen, die eine Behandlung mit Hormonen ablehnen oder für onkologische Patientinnen, bei denen eine Therapie mit Östrogenen kontraindiziert ist, rückt mit der Laserbehandlung derzeit eine weitere nicht-hormonelle Behandlungsmöglichkeit in die Diskussion. „Mit dem Vaginal-Laser sollen Symptome der vaginalen Atrophie, des vaginalen Relaxationssyndroms, das durch den Verlust von Elastizität und Spannkraft der Scheide gekennzeichnet ist, der Harninkontinenz, der sexuellen Dysfunktion und von Vulva-Läsionen verbessert werden“, sagt Dr. Hans-Jörg Fröhlich, Frauenarzt und Aufsichtsratsmitglied der GenoGyn. „Die aktuelle Datenlage zur Lasertherapie beim urogenitalen Menopausen-Syndrom wird zwar als erfolgversprechend beurteilt, dennoch sind weitere randomisierte kontrollierte Studien notwendig, um die Wirksamkeit des Vaginal-Lasers zuverlässig beurteilen zu können“, so der Gynäkologe aus Engelskirchen weiter.
„Angesichts der zahlreichen und effektiven Behandlungsmöglichkeiten bei vaginaler Trockenheit appellieren wir an die betroffenen Frauen, Schmerzen und den Verlust von Lebensqualität nicht hinzunehmen, sondern sich ihren Gynäkologen mitzuteilen und behandeln zu lassen“, resümiert Prof. Dr. Friedrich Wolff für die Ärzteorganisation GenoGyn.
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