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Universität Kiel und Forum Moderne Landwirtschaft starten Verbrauchermonitor Moderne Landwirtschaft: OnPrNews.com

Berlin / Kiel (ots) – Die Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät der Universität Kiel (https://www.agrarpol.uni-kiel.de/) untersucht ab sofort im Auftrag des Forums Moderne Landwirtschaft (FML (http://www.moderne-landwirtschaft.de/)) regelmäßig, wie die deutsche Bevölkerung die moderne Landwirtschaft wahrnimmt. Der Verbrauchermonitor Moderne Landwirtschaft, der ab heute vierteljährlich erscheinen wird, zeigt anhand eines Indexes auf, wie sich das Vertrauen der Bevölkerung in die moderne Landwirtschaft im Zeitverlauf entwickelt. Der Index analysiert die Einstellung anhand verschiedener Faktoren und Dimensionen. Darüber hinaus können Ereignisse herausgearbeitet werden, die das Verhältnis der Bevölkerung zur Landwirtschaft besonders beeinflussen. Grundlage für den Index bilden Online-Befragungsdaten, die im Auftrag des Forums für Moderne Landwirtschaft seit 2020 regelmäßig – gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut civey – erhoben werden.

Die Lücke zwischen Stadt und Land wird immer größer. Es gibt viele Missverständnisse rund um die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland und die Entfremdung zwischen Landwirten und Verbrauchern nimmt täglich zu. Das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) arbeitet dem entgegen und setzt sich seit einigen Jahren für den aktiven Dialog ein. Der Verbrauchermonitor Moderne Landwirtschaft und der enthaltene Index wurden ins Leben gerufen, um besser zu verstehen, was die Gemütslage der deutschen Bevölkerung in Bezug auf die moderne Landwirtschaft maßgeblich beeinflusst.

Was ist der Verbrauchermonitor Moderne Landwirtschaft?

Der Verbrauchermonitor Moderne Landwirtschaft

– besteht zum einen aus 44 Fragen, die relevante Bereiche der Landwirtschaft abdecken. Dadurch können im Detail Meinungsbilder der deutschen Bevölkerung zur Landwirtschaft dargestellt werden.
– enthält neben den 44 festen Fragen thematische Schwerpunkte, die sich nach aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussionen richten. So umfasst er im ersten Quartal die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Landwirtschaft und fragt die Haltung der Verbraucher gegenüber der Landwirtschaft ab.
– erscheint ab sofort quartalsweise.

Was genau steckt hinter dem Verbraucherindex?

Mit dem Verbraucherindex, integraler Bestandteil des Verbrauchermonitors Moderne Landwirtschaft, erfasst das FML – erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik – langfristig, wie sich das Verhältnis der deutschen Bevölkerung zur modernen Landwirtschaft entwickelt. Methodisch erfolgt dies anhand einer explorativen Faktoranalyse auf der Grundlage von Online-Befragungsdaten, die im Auftrag des Forums für Moderne Landwirtschaft regelmäßig – gemeinsam mit den Meinungsforschern von civey – erhoben wurden. Das Image der modernen Landwirtschaft wird dabei als mehrdimensionales Konstrukt konzipiert, das unter anderem auf folgenden Themen wie Tierwohl, Ackerbau, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Technologie basiert. Der Index befindet sich noch im Aufbau, er zeigt aber jetzt schon, dass das Image der modernen Landwirtschaft messbar und mehrdimensional ist. Informationsschocks oder Skandale beeinflussen den Ausschlag des Indexes. Der Index lag zuletzt bei 50,7.

„Die moderne Landwirtschaft ist einem stetigen Wandel ausgesetzt und die Sicht des Verbrauchers auf die Landwirtschaft kann aus verschiedenen Blickwinkeln erfolgen.“, sagt Prof. Dr. Dr. Christian Henning von der Uni Kiel. „Der Verbraucherindex zeigt uns dabei im Detail, was die deutsche Bevölkerung beeinflusst, wenn es um das Image der modernen Landwirtschaft geht. Somit lassen sich Informationsschocks in Relation zum Image sehen und durch gezielte Kommunikation kann das Vertrauen in die Branche gesteigert werden.“

„Die Ansicht, dass die Landwirtschaft ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft ist und zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung beiträgt, teilen viele Verbraucherinnen und Verbraucher“, ergänzt Henrik Tesch, geschäftsführender Vorstand beim Forum Moderne Landwirtschaft. „Dennoch fehlt es häufig am aktiven Austausch und der Ausräumung von Missverständnissen. Umso wichtiger ist es, dass Landwirtinnen und Landwirte den aktiven Dialog zum Verbraucher suchen. Nur wenn es gelingt, dass beide Parteien wieder zusammenfinden, kann auch die Zukunft der Landwirtschaft gemeinsam gestaltet werden.“

Drei Sonderfragen, die im Verbrauchermonitor Ausgabe 01/21 enthalten sind:

1. Welche dieser Auswirkungen wird die Corona-Pandemie aus ihrer Sicht langfristig auf die Landwirtschaft in Deutschland haben?

– 43 Prozent der deutschen Bevölkerung wünschen sich weniger Import und mehr nationale Lebensmittel;
– 40 Prozent denken, dass die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung wichtiger wird;
– 22 Prozent denken, dass die Pandemie bessere Arbeitsbedingungen für Saisonarbeiter schaffen wird;
– 25 Prozent denken, dass der Landwirt als Versorger wieder ein größeres Ansehen erlangen wird.

Innerhalb des Monitors wurden die Auswirkungen, die die Corona-Pandemie aus Sicht der Verbraucher langfristig auf die Landwirtschaft in Deutschland hat, untersucht. Diese Frage wurde sowohl während der ersten Infektionswelle im Juni 2020 als auch im Februar 2021 gestellt. Sowohl im Juni 2020 (48 Prozent) als auch im Februar 2021 (43 Prozent) zeigt sich, dass die deutsche Bevölkerung glaubt, dass zukünftig der Fokus auf mehr nationalen Lebensmitteln liege und es zu weniger Import kommen würde. Auch die Sicherstellung der Versorgung nimmt einen wichtigen Stellenwert bei der deutschen Bevölkerung ein. Im Juni 2020 gaben 40 Prozent an, dass sie glauben, dass das die größte Auswirkung der Corona-Pandemie ist, im Februar 2021 ist die Zahl gleichgeblieben. Einzig bei der Einschätzung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Saisonarbeiter lassen sich, während der zwei Infektionswellen Veränderungen spüren. So gaben im Juni 2020 34 Prozent an, dass es durch die Pandemie, ihrer Meinung nach, zu besseren Arbeitsbedingungen der Saisonarbeiter käme. Im Februar 2021, nachdem die Beschäftigungsbedingungen für Saisonarbeiter sich verbessert haben, sehen das nur noch 22 Prozent der Befragten so. Die Veränderungen lassen sich durch den Corona-Ausbruch bei einer großen Schlachterei erklären und die anschließende Diskussion um die Arbeitsbedingungen der Saisonarbeiter. Auch solche Informationsmeldungen werden durch den Verbraucherindex sichtbar.

2. Warum haben viele Verbraucher Ihrer Meinung nach eine kritische Haltung gegenüber der Landwirtschaft?

– 52 Prozent der Befragten geben an, ein zu geringes Wissen über die Landwirtschaft zu haben;
– 43 Prozent der Befragten sagen, dass Medien vorrangig Missstände der Landwirtschaft aufzeigen;
– 41 Prozent sind der Meinung, dass das Wissen über die Nahrungsmittelherstellung zu gering ist;
– 31 Prozent geben an, dass das an der negativen öffentlichen Darstellung durch NGOs liegt.

Im Rahmen der Sonderthemen des Verbrauchermonitors Landwirtschaft wurde auch die kritische Haltung vieler Verbraucher gegenüber der Landwirtschaft abgefragt. Im November 2020 gaben 48 Prozent an, dass eine kritische Haltung vor allem mit einem zu geringen Wissen über Landwirtschaft einhergehe. Im Februar 2021 sieht das mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung bereits so (52 Prozent). Auch, dass vorrangig Missstände in den Medien dargestellt werden, sehen viele als einen Hauptgrund für eine kritische Haltung. Im November letzten Jahres gaben 41 Prozent an, dass Medien häufig Missstände zeigen, im Februar sind es 43 Prozent. Ebenfalls haben viele Verbraucher in ihren Augen ein zu geringes Wissen über die Nahrungsmittelherstellung (November 2020: 37 Prozent, Februar 2021: 41 Prozent). Auch hier lässt sich also beobachten, dass die Lücke zwischen Stadt und Land weiterwächst.

3. Welche der folgenden Aussagen verbinden Sie mit einem „modernen Landwirt“?

– 63 Prozent der Befragten meinen, dass ein moderner Landwirt auf das Wohl seiner Tiere achtet;
– 56 Prozent denken, dass ein moderner Landwirt seine Böden nachhaltig bewirtschaftet;
– 41 Prozent sagen, dass der moderne Landwirt ein wichtiger Bestandteil der Bevölkerung ist;
– 39 Prozent geben an, dass ein moderner Landwirt innovative Technologie nutzt.

Die Frage, welche Aussagen Verbraucherinnen und Verbraucher mit einem modernen Landwirt verbinden, wurde ebenfalls innerhalb des ersten Monitors abgefragt. Dabei gaben 63 Prozent an, dass ein moderner Landwirt vor allem auf das Wohl seiner Tiere achtet. Im Juni 2020 sahen das nur 59 Prozent so. 56 Prozent denken, dass ein moderner Landwirt seine Böden nachhaltig bearbeitet (Juni 2020: 55 Prozent) und 41 Prozent sagen, dass moderne Landwirtinnen und Landwirte ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft sind. Der Wert lag schon im Juni 2020 bei 41 Prozent. Zusätzlich geben 39 Prozent der Befragten an, dass ihrer Meinung nach, ein moderner Landwirt innovative Technologie nutzt. Der Wert ist seit Juni 2020 gleichbleibend.

Alle Informationen zum Verbrauchermonitor finden Sie auch unter: verbrauchermonitor-landwirtschaft.de

Quelle: Civey / Uni Kiel / Forum Moderne Landwirtschaft (FML): Befragungszeitraum Juni 2020 & Februar 2021, *Mehrfachantworten möglich, Stichprobengröße 10.000

Über das Forum Moderne Landwirtschaft e.V.:

Im Forum Moderne Landwirtschaft (http://www.moderne-landwirtschaft.de/) haben sich Verbände, Organisationen und Unternehmen der Agrarbranche zusammengeschlossen. Ihr gemeinsames Anliegen ist es, über die moderne Landwirtschaft zu informieren und den Dialog zwischen Gesellschaft und Landwirtschaft zu stärken. Der Verein zählt aktuell 60 Mitglieder und wird von rund 200 landwirtschaftlichen Betrieben unterstützt. Weitere Informationen finden Sie hier: moderne-landwirtschaft.de

Pressekontakt:

Beatrix Reißig
Leitung Kommunikation / Pressesprecherin
Forum Moderne Landwirtschaft e.V.
Fanny-Zobel-Str. 7, 12435 Berlin
Tel. +49 (0) 30 814 5555 – 70
Mobil +49 (0) 1523 396 8394
E-Mail b.reissig@moderne-landwirtschaft.de
Web www.moderne-landwirtschaft.de

Original-Content von: Forum Moderne Landwirtschaft e.V., übermittelt durch news aktuell

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