München (ots) – Moderation: Andreas Cichowicz
Geplante Themen:
Spanien: Wie willkommen sind die Osterurlauber auf Mallorca?
Das Unverständnis bei vielen Spaniern ist groß: Sie dürfen über Ostern ihren Wohnort, die Comunidad, nicht verlassen. Die spanische Regierung versucht so, den sonst üblichen Reiseverkehr während der Karwoche zu minimieren und die Infektionszahlen in Schach zu halten. Die Deutschen dagegen dürfen Ostern auf Mallorca verbringen. Nachdem das Auswärtige Amt die Balearen von der Liste der Risikogebiete genommen hat, ist die Aufregung groß. Gastronomen und Hoteliers auf den Inseln freuen sich auf die Gäste, die Saison startet nun doch früher, als sie es erwartet hatten. Skepsis und Unsicherheit aber bleiben: Wie werden sich die Ansteckungszahlen entwickeln? Gefährden die frühen Besucher möglicherweise die Sommersaison? ARD-Korrespondent Stefan Schaaf spricht mit Befürwortern und Kritikern in Madrid und auf der Lieblingsinsel der Deutschen. (Autor: Stefan Schaaf, ARD-Studio Madrid)
Schweden: Nie mehr Mode-Müll
Sie arbeitet an einer Moderevolution: Die schwedische Designerin und Wissenschaftlerin Anna Lindström sagt, die Welt brauche kein einziges, neues Kleidungsstück mehr. Der weltweite Müllberg an nicht genutzter Kleidung sei bereits riesig. An der School of Textiles im südschwedischen Borås entwickelt sie Methoden, wie Unternehmen nicht verkaufte und aussortierte Ware wieder in einen kommerziellen Kreislauf bringen können. Statt Bestände zu vernichten, könne daraus neue Mode entstehen, sagt die 37-Jährige. Mit einer schwedischen Modekette hat sie nun erstmals eine Kollektion aus ehemaliger Second-Hand-Ware in einem größeren Umfang produziert. (Autor: Christian Blenker, ARD Stockholm)
USA: Jugendliche Migranten an der Grenze
US-Präsident Joe Biden will alles anders machen als sein Vorgänger. Vor allem bei der Einwanderungspolitik. Aber jetzt droht die erste politische Zerreißprobe. Die Zahl der Menschen, die über die texanische Grenze von Mexiko aus einwandern, steigt seit Wochen. Vor allem die Betreuung der Kinder und Jugendlichen, die ohne Eltern ins Land kommen, stellt die US-Behörden vor Probleme. Alexis Bay ist Anwältin und zeigt ARD-Korrespondentin Kerstin Klein das Auffanglager Donna in Texas. Die Juristin kümmert sich um die Schutzsuchenden und drängt darauf, dass die Minderjährigen schneller zu Verwandten in den USA gebracht werden. Die Situation ist angespannt. Nicht nur für die Kinder und Jugendlichen. An vielen Stellen nimmt die Polizei täglich Menschen fest, die ohne Antrag auf Asyl eingereist sind. Sie werden zurück nach Mexiko gebracht. Auf beiden Seiten der Grenze unterstützen ehrenamtliche Helfer die Migranten aus Mittel- und Südamerika, verteilen Essen und Getränke. Die Gegner von Bidens Einwanderungspolitik sprechen von einer „Grenz-Krise“ und versuchen, politisch Kapital daraus zu schlagen. (Autorin: Kerstin Klein, ARD-Studio Washington)
Libyen: Hoffnung auf Demokratie und Frieden
Sie wollen den Gemeinderat in ihrem Viertel von Tripolis aufmischen. Abdo, Sama und zehn weitere junge Politikerinnen und Politiker, die bei den Kommunalwahlen Anfang April antreten. Sie sind zwischen 26 und 32, gut ausgebildet, unabhängig, unbestechlich, wie sie beteuern. Und sie wollen den Neuanfang in Libyen: Milizen, Clans und korrupte Eliten entmachten. Ihre Chancen stehen nicht schlecht. Wenn die Wahl gut für sie ausgeht, wollen einige sogar bei den nationalen Parlamentswahlen antreten. Nach zehn Jahren Krieg, Chaos und Terror keimt Hoffnung in Libyen. Eine Einheitsregierung ist seit Montag im Amt, soll das gespaltene Land zusammenführen, bereitet die Wahlen im Dezember vor. Auch in der Altstadt von Tripolis ist der Neuanfang zu spüren: Die Architektin Hadia Gana und einige andere Mitstreiter sollen im Auftrag der Regierung das Schmuckstück im Herzen der Hauptstadt wieder aufpolieren, die Infrastruktur auf Vordermann bringen, Häuser renovieren. Ihr Budget ist bescheiden. Aber ARD-Korrespondent Daniel Hechler beobachtet große Entschlossenheit und Motivation: „Es tut sich was in Libyen“. (Autor: Daniel Hechler, ARD-Studio Kairo)
Dazu auch der „Weltspiegel“-Podcast mit Philipp Abresch. Ein Gespräch über die Situation in Tripolis, über das deutsche Engagement in Libyen und Hintergründe zu Menschenhandel und Fluchtwegen.
Israel: Netanjahus Erfolg beim Impfen
Keiner soll Zweifel haben, dass Israels Impferfolg sein Verdienst ist: Benjamin Netanjahu holte die erste Ladung Impfstoff persönlich am Flughafen in Tel Aviv ab. Israels Premier mit dem Spitznamen „Bibi“ kämpft um seine Wiederwahl am kommenden Dienstag. Er hat die Impfkampagne zum Herzstück seines Wahlkampfes gemacht und verspricht bis Ende März die Rückkehr zur Normalität. Sein erfolgreiches Krisenmanagement soll die Menschen dazu bewegen, für Netanjahus Likud-Partei zu stimmen. Es könnte trotzdem knapp werden für eine Regierungsmehrheit in der Knesset, und deswegen wirbt Netanjahu mittlerweile nicht nur um die Stimmen der Ultraorthodoxen. Er geht sogar auf die arabischen Israelis zu, die er sonst regelmäßig beschimpft. Die Opposition will eine erneute Wiederwahl Netanjahus verhindern und hat für das Wochenende große Demonstrationen angekündigt. Der israelische Ministerpräsident ist seit 2009 im Amt. (Autorin: Susanne Glass, ARD-Studio Tel Aviv)
Argentinien: Auswilderung von Jaguaren
Im Norden Argentiniens werden derzeit Jaguare ausgewildert. Karai und Porã, eine Jaguarmutter mit ihrem drei Monate alten Jungen, beginnen ein neues Leben in Freiheit. Eine kleine Sensation: Im Feuchtgebiet Esteros del Iberá waren Sumpfhirsche, Tapire, Ameisenbären und Jaguare seit den 70er Jahren ausgestorben. Sie wurden systematisch ausgerottet – durch Jäger und Viehzüchter. Jetzt kehrt die Wildnis zurück in diesem besonderen Schutzprojekt, weil der millionenschwere Unternehmer Douglas Tompkins Anfang der 90er Jahre dieses Feuchtgebiet gekauft und renaturiert hatte. Die Vision: die Natur einfach Natur sein lassen, um sie zu erhalten. Und die Entwicklung seit damals zeigt: Es funktioniert. (Autor: Matthias Ebert, ARD-Studio Rio de Janeiro)
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Redaktion: Christiane Justus
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