Die Kölner Galerie 100 Kubik präsentiert noch bis zum 7. Mai Skulpturen des katalanischen Bildhauers Lluís Cera (*1967, Barcelona) in einem faszinierenden Dialog mit Malereien von Alberto Hernández (*1959, Salamanca) unter dem poetischen Titel „Festhalten“.
Dieser impliziert bereits Stärke, aber auch Emotion. Die ausgestellten Arbeiten zeugen von simpler Schönheit und inhaltlicher sowie technischer Komplexität. Beide Künstler sind Virtuosen in der Bearbeitung ihres jeweiligen Materials und stellen sich jedes Mal aufs Neue großen Herausforderungen, die in einzigartigen und berührenden Oberflächen ihren Ausdruck finden, die eine emotionale und poetische Tiefe ausstrahlen. Vereinbaren Sie einen Termin, um die Werke live in der Galerie zu erleben oder besuchen Sie die Ausstellung virtuell unter folgendem Link: https://www.100kubik.de/screen/page/virtuellegalerie.
Das Material und der Arbeitsprozess spielen bei diesen beiden renommierten Künstlern eine besondere Rolle. Lluís Cera widmet sich in seinem Schaffen stets der Bearbeitung robuster und schwerer Substanzen wie Stein oder Marmor, meist in Kombination mit Eisen oder Stahl. Diese lässt er sich miteinander verflechten, fließende Formen, die zu seinen berühmten Knoten werden, sich überlappen oder aus quadratischen Boxen hervorquellen. Der Kontrast zwischen der Massivität des Materials und der Weichheit der Formen und Oberflächen kreiert eine interessante Spannung. Die Oberflächen erscheinen zunächst unglaublich glatt und geschmeidig, doch weisen sie bei genauerem Hinsehen, Text- oder Musikfragmente auf, die sich in die Oberflächen einkerben oder darauf gedruckt werden. Meisterwerke der Weltliteratur und Musik werden somit Teil der Skulpturen und erweitern diese um eine philosophische Komponente, die sich auf deren Oberflächen manifestiert.
Auch Alberto Hernández kreiert mit Hilfe eines selbst entwickelten Verfahrens, welches sich auf eine japanische Technik des 16. Jahrhunderts stützt, erstaunliche Oberflächen. Seine Materialien sind Keramik und natürliche Farben, sein Werkzeug das Feuer. Durch kontrollierte und präzise Arbeit in den Flammen schafft er es, die Effekte des Rauchs und der Hitze einzufangen und interessante Reliefs sowie sanft nuancierte Schwarztöne auf den Oberflächen entstehen zu lassen. Dieser haptische Aspekt der Arbeiten tritt in Verbindung mit der poetischen Kraft der individuellen reduzierten Symbolsprache des Künstlers, die die Betrachtung zu einem meditativen Erlebnis macht.
Beide Künstler erschaffen auf unterschiedliche Weise gleichsam starke als auch sensible und tiefgründige Werke, deren Oberflächen von Poesie, Natur und Philosophie der Menschheit erzählen.