Nur noch wenige Tage ist die Ausstellung „Festhalten“ mit Skulpturen des katalanischen Bildhauers Lluís Cera (*1967, Barcelona) und Malereien von Alberto Hernández (*1959, Salamanca) in der Galerie 100 Kubik zu sehen. Nutzen Sie die Gelegenheit und lassen Sie sich diesen besonderen Dialog einzigartiger Kunstwerke nicht entgehen. Spannende Materialien und Formen treffen auf Poesie und technische Virtuosität. Diese Kunstwerke berühren aufgrund ihrer physischen Präsenz, die zum Bestaunen und Reflektieren einlädt. Vereinbaren Sie telefonisch oder online einen Termin, um die Werke live zu sehen oder besuchen Sie die Ausstellung ganz einfach virtuell unter folgendem Link: https://www.100kubik.de/screen/page/virtuellegalerie.
Beide Künstler kreieren mit unterschiedlichen Materialien gleichsam starke als auch sensible Werke. Während Alberto Hernández mit Keramik arbeitet und anhand einer japanischen Technik des 16. Jahrhunderts sein ganz eigenes Verfahren entwickelt, welches für eine besondere Farbkraft und Plastizität sorgt, zeichnet Lluís Ceras Arbeit eine Vorliebe für robuste Materialien wie verschiedene besondere Steine, Marmorsorten und Eisen aus. Unter der erfahrenen und präzisen Hand des Bildhauers zeigen sich diese schweren Substanzen jedoch von einer ganz anderen Seite und erscheinen weich, sensibel und geschmeidig. Fließende Formen verflechten sich ineinander oder quellen aus eisernen Boxen hervor.
Die Oberflächenbehandlung ist bei beiden Künstlern von entscheidender Bedeutung und macht die Gesamtwirkung der Werke aus. Die bereits erwähnte spezielle Technik von Hernández basiert auf extremen Temperaturveränderungen mit Hilfe der direkten Einwirkung von Feuer. Dies stellt eine Herausforderung dar, der sich der Künstler gerne stellt und gezielt, die Effekte des Rauchs für fein nuancierte Schwarz-, Grau- und Weißtöne nutzt. Die selbst hergestellten Farben zeichnen sich durch eine einzigartige Intensität aus und absorbieren und reflektieren das Licht, sodass sich der Charakter der Werke je nach Tageszeit verändert. Die durch extreme Hitze entstehenden reliefartigen Oberflächen wiederum tragen zur haptischen Wirkung der Malereien bei und sorgen für einen skulpturalen Effekt. Lluís Ceras glatte und weiche Oberflächen stehen im Kontrast dazu, doch die eingravierten oder darauf gedruckten Text- oder Partiturfragmente ausgewählter Stücke der Weltliteratur und Musikgeschichte ergänzen die Werke um eine philosophische und humanistische Komponente.
Die Oberflächen der Werke beider Künstler offenbaren tiefgründige Gedankengänge und bieten Raum zur Kontemplation und Interpretation. Seien es die Fragmente von künstlerischen Manifestationen der Menschheit bei Cera oder Hernández‘ rätselhafte persönliche Symbolsprache vegetabiler oder geometrischer Formen, die entschlüsselt werden will.