Bonn (ots) – „Tsurikrufn“ ist jiddisch und bedeutet „erinnern“. Erinnern möchte der Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI im Festjahr 2021 an die vielen jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die das kulturelle Leben in Deutschland bereichert haben. Für dieses digitale Gemeinschaftsprojekt haben die Mitgliedsinstitute des AsKI e.V. ihre Archive geöffnet. Sie erzählen auf der Website www.tsurikrufn.de beeindruckende Geschichten von Jüdinnen und Juden, die für ihr Haus eine maßgebliche Rolle gespielt haben.
Die Biografien der vorgestellten Persönlichkeiten sind dabei so verschieden wie die Häuser, die sie zusammengestellt haben. So erfährt man zum Beispiel, wie die „BLAUE MAURITIUS“ in das Museum für Kommunikation gelangt oder begegnet dem künstlerischen Multitalent FRIEDL DICKER, die am frühen Bauhaus hervortritt und in Auschwitz ermordet wird. Man hört von PAUL FALKENBERG, dem Mann, der Fritz Langs berühmten Film „M“ schneidet, emigriert und sich dennoch sein Leben lang als „Berliner“ fühlt. Man lernt Künstler kennen, Dichter, Musiker, Wissenschaftler, Sammler und Mäzene, ihre wechselvolle Lebens- und häufig auch Leidensgeschichten. Und man entdeckt Geschichten von Remigrationen, die zeigen, wie tiefverwurzelt Menschen mit ihrer Sprache und Herkunft sind, wenn sie sogar in das Land der Täter zurückkehren und sich an seinem Wiederaufbau beteiligen, wie etwa der Generalstaatsanwalt FRITZ BAUER oder der Germanist KURT PINTHUS.
Zum Projektstart im April 2021 sind elf Kulturinstitute mit Beiträgen vertreten – viele weitere werden folgen. Und auch wenn sich einzelne AsKI-Mitglieder nicht inhaltlich beteiligen können, stehen alle geschlossen hinter diesem Projekt als einem gemeinsamen Zeichen gegen Antisemitismus!
#tsurikrufn
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