Karlsruhe (ots) – Während eines noch laufenden EU-Projekts wird eine Ausgründung des KIT, das die Basissoftware für das EU-Projekt ELITR stellt, vom US-amerikanischen Unternehmen Zoom aufgekauft, das nicht den hohen Datenschutzregeln der DSGVO unterliegt. Statt den IT-Standort Europa zu fördern, wird somit erneut in Deutschland entwickelte Software in die USA weiterverkauft.
Im Rahmen des EU-Projekts ELITR (https://elitr.eu/) (European Live Translator) entwickeln die Karls-Universität in Prag, die University of Edinburgh, das Karlsruher KIT, das italienische Unternehmen PerVoice und die deutsche alfatraining Bildungszentrum GmbH (https://www.alfatraining.de/gefoerderte-weiterbildung/) eine europäische, DSGVO-konforme Live-Übersetzung und Live-Transkription für Konferenzen und Videokonferenzen. Mit der eigenen DSGVO-konformen Videokonferenzsoftware alfaview® (http://www.alfaview.com) stellt alfatraining die Videokonferenzplattform zur Verfügung und forscht gemeinsam mit den Projektpartnern an verschiedenen Formen von Natural Language Processing (NLP) und automatisierter, multilingualer Transkription.
Bereits in den vergangenen Monaten liefen Gespräche mit dem KIT ins Leere, in denen es darum ging, die Forschungsergebnisse (Live-Transkription und Live-Übersetzung) in die DSGVO-konforme und deutsche Videokonferenzlösung alfaview® zu implementieren. Nun haben Professor Alexander Waibel und Dr. Sebastian Stüker, die bisher im ELITR-Team für das KIT federführend am Projekt beteiligt waren, ihr eigenes Unternehmen kites gmbh an den US-Anbieter Zoom verkauft, der jedoch nicht der europäischen DSGVO unterliegt. Dadurch wird dem noch laufenden EU-Projekt ELITR die Basis der Zusammenarbeit entzogen, die jedoch für den Erfolg des Projekts elementar ist. Dass eine gemeinsame Entwicklung und Implementierung eines DSGVO-konformen Softwareprodukts trotz mehrmaligen Angebots von Seiten alfatraining und alfaview gescheitert ist, stellt eine Enttäuschung für alle Unternehmen dar, die den IT-Standort Europa voranbringen wollen.
Das deutsche Weiterbildungsunternehmen alfatraining ist als Forschungspartner über dieses Vorgehen sehr verwundert und wird die Kommunikation mit dem KIT in Bezug auf ELITR umgehend einstellen und das Projekt mit den verbleibenden Forschungspartnern, der Karls-Universität in Prag sowie der University of Edinburgh, weiterführen. „Um das Projekt im Sinne des EU geförderten Forschungsprojekts fortzusetzen und zu einem positiven Ergebnis bringen zu können, werden wir eine DSGVO-konforme Software zur Live-Transkription und Live-Übersetzung einbringen und in alfaview® integrieren“, so Niko Fostiropoulos, Geschäftsführer von alfatraining und alfaview®.
Das Projekt ELITR wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 825460 gefördert.
Weitere Informationen zu ELITR finden Sie unter https://www.alfatraining.de/eu-projekte/.
Weitere Informationen zur deutschen DSGVO-konformen Videokonferenzsoftware finden Sie unter www.alfaview.com.
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