Weltlicher Staat oder Gottesreich? Zwei bis heute aktuelle Positionen in einem historischen Streit – und was neuzeitliche Massenmedien daraus machten.
Darum geht es in Henning Bothes neuem Roman Der Kalender des Zeltmachers, der ins Rom des ersten nachchristlichen Jahrhunderts sowie ins Hollywood des zwanzigsten Jahrhunderts führt.
Kaiser Nero ‒ amoralischer Ästhet, der Politik geringschätzt ‒ will sich und Rom zu einem epochalen Kunstwerk gestalten. Wer ihm, wie seine machtbewusste Mutter Agrippina, dabei im Wege ist, wird beseitigt.
Paulus von Tarsus, streng religiös von Jugend auf, fühlt sich durch ein mystisches Erlebnis berufen, die Mission des jüdischen Wanderpredigers Jesus von Nazareth zu verbreiten und gerät so in heftigen Konflikt mit den Jesusjüngern um Petrus, dem Jesusbruder Jakobus sowie der säkularen römischen Zivilisation.
Hollywood verklärt Paulus zum Friedensbringer und verteufelt Nero zum Urbild des Antichristen, in dessen Handlungen die Diktatoren der Moderne erkennbar werden. Geschichte wird formbarer Stoff für politische Zwecke, ein betörendes Spiel, das da, wo verlässliche Zeugenschaft fehlt, jede Suche nach historischer Wahrheit in sich hineinzieht.
Henning Bothe: Der Kalender des Zeltmachers. Paulus, Nero und die babylonischen Bilder Hollywoods, Diotima Verlag, Wuppertal 2021, 509 Seiten, 19,80 €, ISBN 978-3-945315-20-0
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