Köln (ots) – Im Opus Dei in Deutschland gibt es mehr Frauen als Männer, auch im Opus Dei weltweit überwiegt der weibliche Anteil. „Das Opus Dei ist keine typische Männerkiste. Die Frauen haben genauso viele Führungsämter inne wie die Männer“, so Mercedes Vidal, Sprecherin der Frauen im Opus Dei Deutschland.
Von insgesamt 600 Mitgliedern in Deutschland seien über 300 weiblich. „Die Frauen im Opus Dei sind ein bunter Haufen“. Nur 20 Prozent seien zölibatär lebende Numerarierinnen, die, neben ihrem Job, die Bildungsangebote organisierten. „Der Rest sind verheiratete oder ledige Frauen jeden Alters, in verschiedensten Jobs und Lebenslagen“, quer durch die Bundesrepublik von Schleswig-Holstein über Erfurt bis Stuttgart. „Auch diese engagieren sich ehrenamtlich: Unterstützung für Migranten, Zeit teilen mit kranken und alten Menschen, Hortbetreuung, Ehe- und Familienberatung. Jede, wie sie kann, jede, wie sie ist“, so Mercedes Vidal.
„Die Frauen, so wie die Männer im Opus Dei auch, teilen den liebevollen und bejahenden Blick Gottes auf die Welt“, so die 28-jährige Blanca Guarner, im Opus Dei zuständig für die Jugendarbeit. „Auch wir lieben die Welt leidenschaftlich. Aus diesem liebenden Blick heraus, gestaltet der Christ, der mitten in der Welt lebt, die Welt von innen her zum Positiven“, ergänzt Mercedes Vidal. Genau das sei die umgestaltende Kraft der Liebe, wie Jesus sie vorgelebt hat und die ersten Christen sie verbreitet haben.
Frauen müssten mehr einbezogen werden in der Kirche, mehr Führungspositionen einnehmen, fordert Vidal. Das würde die Kirche sehr bereichern. Etliche Aufgaben, die aktuell aus welchen Gründen auch immer von Priestern erledigt würden, könnten genauso gut von Laien – Frauen wie Männern – übernommen werden.
Vor 38 Jahren kam die heute 56-jährige Vidal aus ihrer Heimatstadt Barcelona nach Deutschland. Juraabschluss in Trier, es folgen eine Anstellung an der Uni und in einem Logistikunternehmen. Seit sechs Jahren ist Vidal nun Regionalsekretärin des Opus Dei für Deutschland. „Ich bin das jüngste von neun Kindern. Meine verstorbenen Eltern gehörten zum Opus Dei“, erzählt Vidal. „Die Mehrheit meiner Geschwister hat trotzdem mit Kirche nicht besonders viel am Hut. Aber das christliche Erbe meiner Eltern haben meine Geschwister voll aufgenommen.“ Was das heiße? „Es sind sehr liebesfähige und sozial engagierte Menschen, genau das ist das Christentum“.
Verständnis, Freude, Dialogfähigkeit mit Andersdenkenden, Frieden stiften statt polarisieren, das sei das Wesentliche des Christentums, das christliche Eltern ihren Kindern mitgeben könnten – auch wenn diese den Weg des Katholizismus dann nicht ganz gehen würden. „Wir wollen die Menschen auf der Straße darauf aufmerksam machen, dass der Alltag, der Job, die Familie, der Verein, der Sport, Orte der Begegnung mit Gott sind“, so die Opus-Dei-Chefin. „All das sind Momente der Freude, oft auch mit Herausforderungen verbunden, die man mit Gott leben kann. Lässt man Gott ins eigene Leben, erhöht das die Lebensqualität ins Unendliche.“ Das Opus Dei betreibe keine Werbung, das Leben eines jeden Christen, und so auch das der Mitglieder des Opus Dei, solle Botschaft genug sein. „Wir erzählen von unserem christlichen Leben, wenn das jemand hören will, aber wir nerven niemanden damit“, so Vidal. Die Prälatur Opus Dei stelle jedem Interessierten ein anspruchsvolles, oft maßgeschneidertes Bildungsangebot wie Glaubenskurse, geistliche Einkehr oder Besinnungstage zur Verfügung, „das ist alles“.
Es gehöre im Opus Dei einfach dazu, sich zwanglos weiterzubilden. Die Kernkompetenz des Opus Dei sei, Bildung zu vermitteln, „mit der Bildung macht dann jeder, was er möchte und kann“, so Blanca Guarner. Das Engagement der Mitglieder des Opus Dei strahle in die Pfarreien aus, in Kirche und Gesellschaft, in eigener Verantwortung und Freiheit. „Heiligkeit im Alltag, in die heutige Sprache übersetzt: Ein Mensch sein, der sich `mittendrin` den Stil Jesu ganz zu eigen machen möchte und diesen – oft unbewusst – überall ausstrahlt. Das drückt aus, worum es im Opus Dei geht“, so Mercedes Vidal.
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