Berlin (ots) – Für rund 1.600 Schülerinnen und Schüler beginnt das Schuljahr 2024/25 auf einer der ersten weiterführenden Compartmentschulen Berlins. An der Lichtenberger Allee der Kosmonauten wurde heute der Grundstein für eine Integrierte Sekundarschule (ISS) und ein Gymnasium, eine Doppelsporthalle sowie rund 9.000 Quadratmeter Sportfreiflächen gelegt. Im Sinne des gemeinsamen Lernens werden beide Schulen in einem Gebäude untergebracht. Das fünfgeschossige Schulgebäude umfasst u.a. Mensen, Bibliotheken, Allzweckräume sowie einen Musikbereich. Herzstück des Campus ist die rund 900 Quadratmeter große Piazza, die sich im Erdgeschoss befindet und von beiden Schulen als Veranstaltungszentrum, Theaterbühne oder Mehrzweckraum genutzt werden soll. Direkt darüber liegt die ebenfalls gemeinsam genutzte Doppelsporthalle mit sechs Hallenteilen. Der Entwurf stammt von der Planungsgemeinschaft FC|P|PAG architects aus Wien. Bei den Neubauten handelt es sich um die ersten beiden Schulen, die die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive (BSO) errichtet.
Bereits im kommenden Jahr startet die landeseigene Gesellschaft mit den bauvorbereitenden Maßnahmen für zwei weitere Schulen. Am Breiten Luch in Lichtenberg entsteht eine Integrierte Sekundarschule (ISS) für 725 Schüler:innen (Fertigstellung 2025) und in der Erich-Kästner-Straße in Marzahn-Hellersdorf wird ein Gymnasium für 830 Schüler:innen (Fertigstellung 2025) gebaut.
Planung und bauvorbereitende Maßnahmen
„Wir sind bereits bei über 26 unserer 39 zugewiesenen Schulneubau- und Sanierungsvorhaben am Arbeiten. Für die Öffentlichkeit wird der Bau einer Schule allerdings frühestens mit dem ersten Spatenstich sichtbar“, so Ulrich Schiller, Geschäftsführer der HOWOGE. „Bis der Baustart aber erfolgen kann, benötigen insbesondere so große Bauvorhaben, wie hier an der Allee der Kosmonauten, eine Vorbereitungszeit von zirka drei Jahren. Jeder Schulbau startet mit einer umfangreichen Bedarfsermittlung zusammen mit Senat, Bezirk und, wenn möglich, einer vorhandenen Schulgemeinschaft. Darauf folgen ein Architekturwettbewerb und eine intensive Planungsphase, um die beste städtebauliche Lösung sowie eine gute und nachhaltige Architektur zu erarbeiten.“
Parallel zur Planung gilt es das jeweilige Grundstück für den Bau entsprechend vorzubereiten. Das 38.000 Quadratmeter große Areal an der Allee der Kosmonauten wurde bis 2009 als Fachhochschulstandort der heutigen HTW Berlin genutzt. Für den Bau der beiden neuen Schulen hat der Bezirk Lichtenberg die Erbbaurechte an die HOWOGE übertragen. Bis das Unternehmen mit dem Bau der Schulen beginnen konnte, waren umfangreiche bauvorbereitende Arbeiten nötig, wie Jens Wadle, Prokurist und Leiter des Bereichs Schulbau bei der HOWOGE, erläutert: „Die acht Bestandsgebäude mussten abgerissen, der gesamte Boden ausgetauscht und mehrere Hundert Meter Fernwärme- und Wasserleitungen umgelegt werden. Der Bau der Schule wird nun zügig vorangehen. Ende 2022 wollen wir Richtfest feiern, damit die Schülerinnen und Schüler 2024 ihre neue Schule in Besitz nehmen können“.
Pädagogisches Konzept des Landes Berlin
Im Rahmen der BSO sollen nachhaltige Schulgebäude entstehen, die die Gesichtspunkte einer modernen Pädagogik berücksichtigen. Die inklusive Bildung und der Ganztagsbetrieb werden in den Berliner Schulen ein Standard sein. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat der Berliner Senat für die neuen Schulen die Umsetzung des Berliner Lern- und Teamhauses auf Basis des sogenannten Compartment-Modells vorgegeben. Im Unterschied zu der bisher üblichen Raumstruktur, in der die Klassenzimmer von einem Flur abgehen, werden Räume zu funktionalen Einheiten, den Compartments, zusammengefasst. Sie bieten Raum für Differenzierung, geben Möglichkeiten für Einzel- oder Gruppenarbeit. „Als Dienstleister des Landes Berlin übersetzen wir die pädagogischen Vorgaben des Senats in Architektur. Im Vergleich bedeutet das zum Beispiel, dass den Berliner Schüler:innen und Lehrer:innen pro Kopf mehr Platz zur Verfügung steht. So liegt die pädagogische Fläche pro Schüler:in im Berliner Compartment auch durch den Ganztagesbetrieb und der Angebote für Inklusion höher als bei vergleichbaren früheren Flurschulen“, sagt Jens Wadle. Zum nachhaltigen Konzept gehört ebenfalls, dass das Schulgebäude mit dem Silber-Standard des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) zertifiziert werden soll. „Unser Ziel ist es, nachhaltige und zukunftsfähige Schulgebäude zu errichten“, so Jens Wadle, „die nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Raum der Begegnung und des Austausches für die gesamte Schulgemeinschaft ist.“
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Gemeinsam haben wir heute den Grundstein für die ersten beiden Schulen gelegt, die die landeseigene HOWOGE als ein wichtiger Akteur der Berliner Schulbauoffensive für Berlin baut. Auf einem Areal mit fast 38.000 Quadratmetern an der Allee der Kosmonauten werden ab 2024 rund 1.600 Schülerinnen und Schüler gemeinsam lernen. Die zwei Schulen – eine Integrierte Sekundarschule und ein Gymnasium – teilen sich gemeinschaftlich den Eingang, den Mehrzweckbereich und die Bibliothek, die Doppelsporthalle und weitere Freiflächen. Eine junge Schulgemeinschaft in sehr gut ausgestatteten Räumlichkeiten – das ist die Berliner Schulbauoffensive und das braucht Berlin!“
Dr. Matthias Kollatz, Senator für Finanzen: „Neue Schulen braucht das Land! Das gilt vor allem für die Bezirke, die wie Lichtenberg ein starkes Wachstum der Bevölkerung verzeichnen. Diese ist seit 2015 durch Zuzüge und Familiengründungen um mehr als 20.000 Menschen gewachsen. Umso wichtiger ist der bedarfsgerechte Ausbau der öffentlichen Infrastruktur. Das Neubauprojekt an der Allee der Kosmonauten ist der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH daher besonders hoch anzurechnen. Es ist auf das Lernen von mehr als 1.600 Schülerinnen und Schüler ausgerichtet. Geplant ist eine Integrierte Sekundarschule und ein Gymnasium unter einem Dach. Hierfür wünsche ich dem Bauherrn gutes Gelingen und dem künftigen Hausherrn alles Glück und großen Bildungsreichtum.“
Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen: „Die Entscheidung, dass nicht nur das Land Berlin, sondern auch die HOWOGE als städtische Wohnungsbaugesellschaft im Rahmen der Schulbauoffensive baut, war zu Beginn hoch unumstritten. Umso mehr freue ich mich, dass wir heute gemeinsam den Grundstein für zwei Schulen und deren Freiräumen hier an der Allee der Kosmonauten legen, die sowohl unseren baukulturellen als auch den funktionalen Ansprüchen an eine zukunftsweisende Schule voll umfänglich gerecht werden. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit der HOWOGE, sowohl bei den zahlreichen Wohnungsbauprojekten als auch im Schulbau und wünsche allen am Bau Beteiligten weiterhin gutes Gelingen.“
Michael Grunst, Bezirksbürgermeister Lichtenberg: „Die Berliner Schulbauoffensive zeigt, Berlin nimmt die Herausforderung für notwendige Investitionen in die Infrastruktur an. Daran darf auch in den kommenden Jahren kein Zweifel bestehen! Mit der HOWOGE als verlässliche und verantwortungsvolle kommunale Partnerin an unserer Seite, bekommt die Schulbauoffensive einen ordentlichen Ruck. Die hier entstehenden Schulplätze brauchen wir dringend im Bezirk.“
Martin Schaefer, Bezirksstadtrat der Abteilung Schule, Sport, Öffentliche Ordnung, Umwelt und Verkehr in Lichtenberg: „Ist Vorfreude immer die schönste Freude? In diesem Fall freuen wir uns wirklich sehr über die Grundsteinlegung. In Lichtenberg entsteht eine neue ISS und ein neues Gymnasium. Das ist etwas Besonderes für ganz Berlin. Noch viel größer wird die Freude sein, wenn die Schule 2024 dann richtig eröffnet. Sie wird eine Strahlkraft über den Bezirk hinaus haben, aber auch für die wachsenden Schülerzahlen in Lichtenberg einen wesentlichen Beitrag leisten. Dafür ist der Tag heute ein wichtiger Meilenstein.“
Weitere Informationen unter: www.howoge.de/schulbau.html
Ein Video zur heutigen Grundsteinlegung wird zeitnah auf dem YouTube-Kanal der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie veröffentlicht. Die Playlist der #BerlinerSchulbauoffensive finden Sie unter:
Über die HOWOGE
Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH ist eines der sechs kommunalen Wohnungsunternehmen des Landes Berlin. Mit einem eigenen Wohnungsbestand von mehr als 65.500 Wohnungen gehört das Unternehmen zu den größten Vermietern deutschlandweit. Bis 2030 will die HOWOGE ihr Wohnungsportfolio insbesondere durch Neubau auf rund 80.000 Wohnungen erweitern. Als Teil der Berliner Schulbauoffensive übernimmt die HOWOGE als weiterer baudurchführender Akteur, neben den Bezirken und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen den Bau und die Sanierung von Schulen. 18 Schulen (14.781 Schulplätze) sowie bis zu acht Holzbauschulen wird die HOWOGE in den nächsten zehn Jahren bauen. Dazu kommen 13 Großsanierungen.
„Wir gestalten das Berlin der Zukunft lebenswert. Mehr als gewohnt.“
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