Filderstadt (ots) – Seit genau 25 Jahren ist Bremen und die Region um die Hansestadt das Einsatzgebiet des rot-weißen Rettungshubschraubers der DRF Luftrettung: Christoph Weser leistet als Intensivtransporthubschrauber und in der Notfallrettung einen wichtigen Beitrag zur notfallmedizinischen Versorgung der Menschen in Bremen und dem Umland. Dazu gehören auch die ostfriesischen Inseln.
„Sobald die Urlauber da sind, sind wir auf den Inseln im Einsatz“, sagt Stationsleiter und Pilot Ingo Reckermann, der seit 2015 in Bremen fliegt. Da Verlegungen die Bremer Crews auch in andere Bundesländer führen, kam es in diesem Jahr zu einem eher ungewöhnlichen Einsatz. Nachdem das Team von Christoph Weser einen Patienten in einer Fachklinik in Oberfranken abgegeben hatte, erfuhr die Crew über Funk, dass es in der Nähe einen Unfall an einem beliebten Ausflugsort gegeben hatte. Da Christoph Weser sich bei der zuständigen Leitstelle als verfügbar meldete, wurde die Besatzung zur Hilfe gerufen. Ein Wanderer war von einem Felsen gestürzt, brauchte umgehend medizinische Versorgung. „Mit Hilfe einer Drehleiter der Feuerwehr konnte der Mann aus der Felsspalte gerettet werden und wir haben ihn dann ins Krankenhaus nach Bayreuth gebracht“, erinnert sich Pilot Keno Hesselbarth, „danach sind wir nach Hause geflogen.“
Jubiläumsfeier wird auf 2022 verschoben
25 Jahre sollten eigentlich gebührend gefeiert werden, Corona lässt das in diesem Jahr noch nicht wieder zu. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Feier im kommenden Jahr nachholen können“, erläutert Stationsleiter Ingo Reckermann und fügt hinzu: „Die DRF Luftrettung modernisiert ihre Flotte kontinuierlich und es kann gut sein, dass wir 2022 neben unserem Jubiläum einen weiteren Grund zum Feiern haben werden.“
Besonderheiten der Bremer Station der DRF Luftrettung
Die Bremer Station der DRF Luftrettung steht in Nachbarschaft zu einer weiteren Luftrettungsstation. Beide Hubschrauber werden von der gleichen Leitstelle angefordert. Dabei wird Christoph Weser aufgrund seiner hervorragenden medizintechnischen Ausstattung bevorzugt für Intensivtransporte eingesetzt. Um sicherzustellen, dass der mobilen Medizintechnik nicht der Strom an Bord ausgeht, kommt an Bord von Christoph Weser ein 230V-Inverter zum Einsatz. Dank dieses Spannungswandlers ist eine immerwährende Stromversorgung gewährleistet, die der Patientensicherheit dient: Neben 12-Volt-Anschlüssen steht damit während des Flugs eine redundante Stromversorgung zur Verfügung, die einen Ausfall dieser lebenswichtigen Geräte aufgrund mangelnder Akku-Kapazität verhindert. Christoph Weser wird bei Bedarf auch für Notfälle angefordert. Da viele Einsätze im Bremer Stadtgebiet stattfinden, erfordert dies ein besonderes Geschick der Piloten.
Vor der Corona Pandemie sorgten zudem steigende Passagierzahlen am Flughafen Bremen dafür, dass die Besatzung von Christoph Weser häufiger zu Notfällen auf dem Flughafengelände alarmiert wurden. Deshalb hat die DRF Luftrettung dem City Airport Bremen 2010 auch einen Erste-Hilfe-Defibrillator zur Verfügung gestellt, mit diesem können Besucher und Reisende als Laienhelfer Menschen mit Herzstillstand schnell und einfach Erste Hilfe leisten.
Historische Entwicklung
Zwischen 1984 und 1996 waren wechselnde Betreiber in Bremen für die Luftrettung zuständig: Es wurden unterschiedliche Hubschraubermuster, wie die AS 350, Bell Jet Ranger, BO 105 sowie die
S-76 eingesetzt. Nach der Stationsübernahme durch die DRF Luftrettung im Jahr 1996 wurde der Hubschrauber zunächst fast ausschließlich für Intensivtransporte angefordert. Kurz nachdem die Zentrale Koordinierungsstelle des Landes Niedersachsen 1998 ihre Tätigkeit aufgenommen hatte, wurde an die DRF Luftrettung der Wunsch herangetragen, auch Notfalleinsätze durchzuführen.
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