StartseiteKunst und KulturDie Kinemathek Jerusalem öffnet ihre Schatzkammern für die breite Öffentlichkeit

Die Kinemathek Jerusalem öffnet ihre Schatzkammern für die breite Öffentlichkeit: OnPrNews.com

10 Millionen US-Dollar flossen in die Digitalisierung der gesamten Filmgeschichte Israels

Jerusalem, 26. Oktober 2021 – Die Kinemathek Jerusalem, eines der führenden Kulturzentren Israels und eines der größten Programmkinos der Welt, welches das jährliche Jerusalemer Filmfestival beherbergt, stellt heute ihr digitales Filmarchiv vor – das “ Israel Film Archive“. Das Portal umfasst 96% der jemals in Israel gedrehten Filmaufnahmen seit dem späten 19. Jahrhundert, erstmalig in digitalisierter Form. Damit bietet es der Öffentlichkeit eine einmalige Gelegenheit, die bewegte Filmgeschichte des Landes kennenzulernen und seltene, historische sowie zeitgenössische, künstlerische Aufnahmen zu durchstöbern.

Das physische Archiv der Kinemathek dient kulturellen Einrichtungen, Forschern und Filmemachern bereits seit 40 Jahren als wichtige, lokale Ressource. Dank des aufwändigen Digitalisierungs- und Restaurierungsprozesses, in den bisher 10 Millionen US-Dollar investiert wurden, steht die Sammlung aus seltenen Filmschätzen ab sofort der Öffentlichkeit, allen Filmemachern sowie kulturell Interessierten weltweit zur Verfügung. Die digitale Filmfundgrube umfasst Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme sowie historische Aufnahmen, Wochenschauen (von 1927 bis 1972) und seltene Heimvideos, die einen einzigartigen persönlichen Blick auf Israel und seine Bewohner bieten. Die Online-Plattform ist kostenlos in Hebräisch und Englisch zugänglich.

Das „Israel Film Archive“ umfasst zwei Hauptbereiche:
The Historical View – Eine Zeitreise durch Israels reiche Geschichte anhand von Tausenden einzigartigen Archivmaterialien.
Durch seltene Clips in hoher Qualität haben Nutzer hier die Möglichkeit, in historische Momente der vergangenen Jahrzehnte einzutauchen. Beispiele sind unter anderem die Israelische Unabhängigkeitserklärung, Feierlichkeiten zu den ersten jüdischen Feiertagen nach der Staatsgründung, die Wahl der Vertreter für den 20. Zionistenkongress (1937), die Purim-Parade in Tel Aviv (1928) sowie Videos von Marlene Dietrich oder Frank Sinatra bei ihren Besuchen in Israel.
Alle audiovisuellen Inhalte dieses Bereiches sind mit englischen Untertiteln versehen.

The Artistic View – Eine Auswahl von über 300 Spiel- und Dokumentarfilmen, die in Israel/Palästina gedreht wurden.
Neben der Sammlung israelischer Spielfilme, die vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute produziert wurden, enthält das Archiv eine Vielzahl von Dokumentarfilmen, die seit der Staatsgründung in Israel aufgenommen wurden. Darüber hinaus umfasst die Sammlung Filme, die von der israelischen Regierung und von verschiedenen kulturellen Einrichtungen wie beispielsweise der Israeli Film Service Collection und den Maccabi Movement, Yad Tabenkin oder Yad Vashem Archiven sowie Filmfachleuten kuratiert wurden.

Die Plattform bietet dynamische Suchfunktionen, um die Inhalte u.a. nach Jahr, Wahrzeichen, Thema, Persönlichkeiten oder anhand einer interaktiven Karte zu durchsuchen. So können Nutzer beispielsweise nach über 4.000 bekannten Personen oder 7.000 Themen suchen.

Insgesamt umfasst das „Israel Film Archive“ über 30.000 Titel, die ursprünglich auf über zwei Millionen Metern Filmrolle aufgezeichnet wurden, und rund 4.500 Stunden an israelischen Produktionen. Während fast alle Inhalte kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, haben die Archivare unter den Spielfilmen besondere Titel und Filmklassiker ausgewählt, die als Video on Demand ein Jahr lang zum Preis von 4,99 USD ausgeliehen werden können, darunter auch Filme von Boaz Davidson und Avi Nesher.

Das Israelische Filmarchiv
Das Archiv ist ein zentraler Bestandteil der Jerusalemer Kinemathek, die jedes Jahr über 500.000 Besucher in ihrem Kino begrüßt und sich zum Ziel gesetzt hat, den kulturellen Dialog zu fördern und zu inspirieren. Im Jahr 2015 beschloss die Jerusalemer Kinemathek, ihr Filmarchiv ins 21. Jahrhundert zu führen und das audiovisuelle Erbe Israels digital zu revolutionieren, um der Verschlechterung des Zustands der Filmkopien und ihrem Alterungsprozess entgegenzuwirken. Dutzende Forscher und Katalogisierer arbeiteten seither über Jahre hinweg an der Infrastruktur und Umwandlung der Filmrollen in digitale Formate nach internationalen Standards. Heute verfügt das Archiv über ein Speichervolumen von etwa 6 Petabyte (6 Millionen Gigabyte). Aufgelöste Filmrollen, die oft die weltweit einzige Kopie eines bestimmten Films enthalten und bisher nicht projiziert werden konnten, werden nun in digitalen Dateien in 4K-Qualität archiviert und deren Inhalte so vor dem Vergessen bewahrt. Damit leistet die neue Plattform einen wichtigen Beitrag zur filmischen und kulturellen Forschung. Die verschiedenen Archivsammlungen erzählen die visuelle und audiovisuelle Geschichte Israels vom späten 19. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart. So hat diese Sammlung eine enorme Bedeutung für den Staat Israel, für das jüdische Erbe und natürlich für alle, die sich für die Geschichte dieser Region interessieren.

„Wir haben vor sieben Jahren begonnen, unser Archiv in eine digitale Kultureinrichtung umzuwandeln, die für jeden überall zugänglich ist. Wir konnten nicht ahnen, dass sich diese Vision an dem Tag, an dem die Website nun online geht, als so relevant erweisen würde“, sagt Noa Regev, Direktorin der Jerusalemer Kinemathek, Israel Film Archive. „Mit dem Start der Online-Plattform erfüllt das Archiv seinen Auftrag, das audiovisuelle Erbe Israels auf internationalem, professionellem Niveau zu bewahren und das israelische Kino in Israel und in der Welt zu erhalten und zu fördern. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, und wir freuen uns darauf, unbekannte Filmschätze zu entdecken, seltene Filme zu scannen, ergänzende Inhalte zu erstellen und neue Kooperationen und Initiativen zu fördern.“

Über die Kinemathek Jerusalem
Die Kinemathek Jerusalem beherbergt das Israelische Filmarchiv, das seit 1960 für die Aufbewahrung und Erhaltung israelischer Spiel- und Dokumentarfilme (vom späten 19. Jahrhundert bis heute) zuständig ist. Durch den Launch des digitalen „Israel Film Archive“ hat auch die breite Öffentlichkeit im In- und Ausland die Möglichkeit Israels Filmgeschichte zu erkunden und zu durchstöbern. Neben den Restaurierungsarbeiten initiiert und produziert das Archiv restaurierte Digitalkopien ausgewählter israelischer Filmwerke.

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