George Milare, der in Potsdam beheimatet ist, legt 2. Jugendroman „Wuschig im Kopf“ – nicht nur für Schachspieler – vor
Als Junge hat Tyron immer nur ein Ziel vor Augen: Er will ein ganz herausragender Schachspieler werden. Und das gelingt ihm in seiner Altersklasse bestens – immerhin ist er nicht umsonst amtierender Landesmeister im Schnellschach. Um sich auch körperlich fit zu halten, geht es für Tyron zudem wöchentlich auf den Tennisplatz. Sein Weg scheint fest vorgezeichnet zu sein. Tja, bis zu dem Tag, an dem ihm dieses eine Mädchen an der Bushaltestelle begegnet …
Die Dame – im Schachspiel die stärkste Figur – bringt auch in Tyrons jugendlichem Leben so einiges durcheinander, denn er verliebt sich Hals über Kopf in Lilly. Und auch Lilly hat große Sympathien für Tyron. Doch wie sagt man in diesem Alter einem Mädchen, dass man es wirklich sehr gern hat? Ist das vielleicht sogar schon Liebe? Hört man auch die schlaksigen Ratschläge seiner gleichaltrigen, pubertierenden Freunde? Oder doch besser auf das, was die ältere Schwester über die erste Liebe weiß?
Tyron ist hin- und hergerissen zwischen seinen Gefühlen und den vielen anderen Dingen, die in seinem Leben wichtig sind. Wie soll er sich entscheiden, wem oder was den Vorrang geben? Letztendlich entscheidet sich der Junge erst einmal für die Liebe, denn die hat ihn ganz wuschig im Kopf gemacht. Und da wundert es nicht, dass er zunächst seine Tennisstunden schwänzt und schließlich ganz aufgibt. Doch als er beginnt, auch sein Schachspiel zu vernachlässigen, und unkonzentriert bei Turnieren auftritt, bei denen er selbst weitaus schwächeren Gegner*Innen unterliegt, spricht ihm sein Vater gut zu. Doch wie soll die Logik agieren, wenn die Schmetterlinge im Bauch einfach nicht aufhören wollen, zu flattern?
George Milare legt nach „Überliste deinen Gegner“ mit „Wuschig im Kopf“ im Herbst 2021 seinen zweiten Jugendroman vor, der gleichzeitig der zweite Band dieser Reihe ist. Tyron ist inzwischen zwölf Jahre alt und steckt mitten in der Pubertät. War das Leben für ihn bislang immer recht einfach zu meistern, auch dank der vielen guten Gespräche, die er mit seinem Vater führen konnte, so erlebt er nun genau das, was alle Jugendlichen in der Pubertät durchmachen müssen, wenn das erste Mal die Hormone verrücktspielen: ein Chaos in Herz und Hirn.
Wird in vielen Jugendbüchern dieses Problem oft aus Sicht eines Mädchens geschildert, so gelingt es dem Potsdamer Autor George Milare, der in Kenia geboren wurde, in hervorragender und beispielhafter Weise, den Blick tief ins Innere eines Jungen von zwölf Jahren zu lenken. Er schafft es, den Wirrwarr im Kopf nicht aus der Sicht eines Erwachsenen zu schildern, sondern man spürt hinter der Figur des Protagonisten genau den Jungen, der dies alles mitmacht. Innere Monologe, die Tyron führt, zeigen oft gerade, wie „wuschig“ er tatsächlich im Kopf ist. Man hätte kaum einen treffenderen Titel für dieses Buch finden können.
Bibliografische Angaben:
George Milare
Wuschig im Kopf
ISBN: 978-3-96074-518-1,
Taschenbuch, 286 Seiten, schwarz-weiß illustriert
Das Buch ist über den Verlag, den Buchhandel und Amazon zu beziehen.
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