(hob) Noch bis vor kurzem arbeiteten Menschen mit psychischen Erkrankungen und eingeschränkter Leistungsfähigkeit vorwiegend in Behindertenwerkstätten. Nach einer Gesetzesnovelle hat sich dies nun geändert. Das Berufsförderungswerk Hamm bietet praxisorientierte Maßnahmen im Berufsbildungsbereich über einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten an.
Im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes wurde das Sozialgesetzbuch IX um das Angebot der „Anderen Leistungsanbieter“ ergänzt. Im Klartext: Über das bisherige Angebot der Werkstätten für behinderte Menschen hinausgehend wurden neue Perspektiven geschaffen. „So gibt es nun eine gesetzliche Möglichkeit, den Weg auf den ersten Arbeitsmarkt mit unserer Unterstützung zu öffnen“, erklärt Klaus Feldmann. Als Gruppenleiter ist der Dipl.-Sozialpädagoge vom Berufsförderungswerk Hamm seit zweieihalb Jahren für diese Maßnahme verantwortlich.
Das Angebot des bfw hamm richtet sich an alle Menschen mit einer primär psychischen Behinderung mit Beeinträchtigungen im kognitiven, affektiven und sozialen Bereich. „Gerade für diese Menschen stellt sich die Frage, welche Möglichkeit es gibt, sich beruflich zu orientieren und zu entwickeln“, so der 49-Jährige weiter. „Bis vor drei Jahren war eine Werkstatt für behinderte Menschen die einzige berufliche Perspektive. Das hat sich jetzt grundlegend geändert.“ Im Berufsförderungswerk Hamm stehen insgesamt 24 Plätze zur Verfügung.
Zu Beginn der vom bfw hamm angebotenen Maßnahme wird über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten die Eignung festgestellt. Am Ende dieses Eingangsverfahrens steht fest, ob und welche Perspektiven es auf dem ersten Arbeitsmarkt geben kann. Nach Erstellung eines Eingliederungsplans beginnt die bis zu 24-monatige Berufsbildung mit entsprechenden Praktika in der Hauswirtschaft, in Senioreneinrichtungen oder im Verkauf. „In dieser Zeit soll die Leistungs- und Erwerbsfähigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbessert, entwickelt oder im Idealfall wiederhergestellt werden“, hofft der Gruppenleiter. „Entsprechend dem Inklusionsgedanken bieten wir eine echte Alternative zur klassischen Werkstatt für behinderte Menschen und haben dabei den ersten Arbeitsmarkt stets im Blick.“ Für umfassende Unterstützung ist gesorgt. Neben dem persönlichen Coach stehen den Teilnehmenden medizinisches Fachpersonal und Arbeitsmarktexperten zur Seite.
Klaus Feldmann kann auf eine 20-jährige Erfahrung zurückblicken. Bevor er ins bfw hamm wechselte, war er als Teamleiter im JobCenter Warendorf tätig. „Ich habe immer mit dem beruflichen und persönlichen Schwerpunkt gearbeitet, benachteiligte Menschen in Arbeit zu bringen. Dies möchte ich hier in Hamm erfolgreich weiterführen.“
Seit zweieinhalb Jahren ist Klaus Feldmann verantwortlicher Gruppenleiter
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