StartseiteKunst und Kultur3D-Scantechnologie von Artec 3D bereitet den Weg zur digitalen Erfassung der ältesten Zivilisation Mesopotamiens

3D-Scantechnologie von Artec 3D bereitet den Weg zur digitalen Erfassung der ältesten Zivilisation Mesopotamiens: OnPrNews.com

Umfassendes Digitalisierungs-Konzept eines Film-Teams stützt sich auf moderne 3D-Scantechnologie, um das kulturelle Erbe des heutigen Iraks zu retten

Kalifornien/USA, 23. November 2021 – Mesopotamien ist die Wiege unserer Zivilisation und Ursprung grundlegender Entwicklungen wie der Schrift und der aufgezeichneten Geschichte. Trotz all ihrer Heiligkeit liegen weite Teile des heutigen Irak jedoch in Trümmern. Jahrzehntelange Kriege, Bombenangriffe und Zerstörung haben das Weltkulturerbe stark leiden lassen, sodass vieles verloren ging oder durch kriegerische Handlungen gänzlich zerstört wurde. Das Ziel von Ivan Erhel, einem französischen Filmemacher, ist es, die Erinnerungen an die einstige Landschaft und Kulturgüter für die Nachwelt zu erhalten, damit diese Museen und Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden können. Dazu hat er sich die moderne 3D-Scantechnologie von Artec 3D zunutze gemacht. Im Zuge dessen wurde ein weiteres Projekt angestoßen, was der irakischen Jugend ebendiese moderne Technologie vertraut machen soll, um das Land auf digitalem Weg in die Zukunft zu führen.

Ein Projekt, entstanden aus der Idee das Erhaltene zu retten

Im Februar 2015 begann Ivan Erhel sein umfassendes Projekt, die verbleibenden kulturellen Schätze im Irak zu digitalisieren, um diese damit für die Nachwelt zu erhalten. Er koordinierte das Projekt und sah sich vielen administrativen sowie politischen Herausforderungen gegenübergestellt. Als Erhel und das von ihm zusammengestellte Team im Jahr 2016 in den Irak reisten, war die Lage angespannt, denn der IS hielt noch etwa ein Drittel des Landes besetzt. Dennoch arbeitete das Team nach bestem Vermögen und Gewissen, um das Kulturgut für die Nachwelt zu erhalten.

Zwischenzeitlich war der Islamische Staat in den Norden des Landes vorgedrungen, sodass sich die Gruppe um Erhel zunächst auf der nicht-militarisierten Seite von Nimrud bewegte. Das Team begann bei den Überresten der Prozessionsstraße, einer langen Ziegelstraße, die einst etwa 250 Meter lang und 20 Meter breit und mit zahlreichen Tieren und Fabelwesen geschmückt war, und arbeitete sich über die historischen Stätten bei Hattra bis hin zu den Fundamentsteinen der Zikkurat-Mauer vor, besser bekannt als der Turm von Babel. Angesichts der Schwierigkeiten, die in dieser Gegend herrschten, hatte das Team einige Hürden zu überwinden, als der Scanprozess begann. Mitunter waren einige Stätten mehrere Jahre lang durch den Islamischen Staat besetzt und die Skulpturen waren verunstaltet worden: So wurden etwa ihre Gesichter mit einem Hammer oder durch Schüsse zerstört. Ein weiterer Vorfall ereignete sich, als das Team gerade mit dem Scannen einer Skulptur beginnen wollte. Es waren Schüsse zu hören. Diese kamen von der Miliz, die in die Luft schoss, um die vermeintlichen Plünderer zu vertreiben. Nachdem das Team sein Vorhaben erklärt hatte, konnte das Scannen jedoch fortgesetzt werden.

Einsatz moderner 3D-Scantechnologie sorgt für effiziente Verarbeitung historischer Artefakte

Für Ivan Erhel war der auf einen Drehtisch montierte 3D-Scanner Artec Space Spider die ideale Wahl, um kleine Objekte wie einen Fundamentnagel oder einen Ziegelstein zu scannen. Dies ging am besten in einer ruhigen Umgebung oder idealerweise in Innenräumen. Die Fähigkeit des Scanners Space Spider, komplexe Geometrien, scharfe Kanten und dünne Rippungen abzubilden, macht diesen zu einer passenden und funktionalen Lösung für kompliziert gestaltete Objekte – also auch für mesopotamische Kulturrelikte.

Space Spider bietet eine hohe Auflösung sowie Scans in höchster Qualität. Der 3D-Scanner kann sowohl eigenständig als auch in Verbindung mit einem anderen Scanner eingesetzt werden. Dafür erwies sich Artec Eva als ideal: Zum einen reagiert dieser Scanner weniger empfindlich auf unkontrollierte Bewegungen, wenn er beispielsweise an einem Stab geführt wird. Zum anderen kann er aufgrund des weiteren Winkels des Sichtfelds größere Objekte, wie ein Flachrelief, einfacher aufzeichnen.

Für ein Monument, das knapp 75 Meter breit und 30 Meter hoch ist, wurde eine Kombination aus Artec Eva und Space Spider eingesetzt. Einige Scans wurden auch mit einer Drohne durchgeführt. Diese sind im Irak illegal und daher wurde die Drohne eine Woche lang beschlagnahmt. Andere Teile wiederum erforderten den Einsatz von weiteren Behelfswerkzeugen, um schwierige Areale zu erreichen. Den Scanner an einem Stab zu fixieren, war eine hilfreiche Lösung, da einige Teile so weit oben lagen, dass sie nur schwer beziehungsweise unmöglich zu erreichen gewesen wären.

Ein Projekt liefert den Anstoß für das nächste

Für das engagierte Team geht die Arbeit weit über den Kulturerhalt hinaus: Sie erstreckt sich auf die Erfassung der Geschichte, die die heutige Welt prägt. Von der Schrift, dem Konzept des Rechts, wissenschaftlichen Entdeckungen, der Trigonometrie, Mathematik und Architektur sowie dem ersten Pfeil und Bogen – alles liegt hier begründet. Sowohl die Bewahrung als auch die Darstellung der Vergangenheit scheinen ohne 3D-Scantechnologie undenkbar. Große historische Stätten sind derart schwer zugänglich und zum Teil weit verstreut, sodass viele Forschende sie nur unter widrigen Umständen erreichen können – wenn überhaupt. Ivan Erhel möchte einem breiteren Publikum die Möglichkeit eröffnen, jahrtausendealte Städte und Kulturgüter, die vielleicht nicht mehr lange existieren, virtuell zu erleben. Das Projekt ist mittlerweile fertiggestellt und ein weiteres befindet sich bereits in Planung.

Gegen Ende des Jahres soll ein Workshop mit dem Titel „Tech 4 Heritage“ stattfinden, bei dem irakischen Jugendlichen die 3D-Technologie auf eine didaktische und partizipative Weise nähergebracht werden soll. Erhel plant derzeit Treffen mit dem irakischen Fernsehen und Rundfunk, um das Vorhaben weiter voranzutreiben.

Mithilfe der 3D-Scantechnologie möchte er eine Bewegung zur Bewahrung des kulturellen Erbes ins Leben rufen. Sein Ziel ist es, Daten aus dem gesamten Land zu sammeln, sodass alles flächendeckend digitalisiert wird. Die Scanner von Artec 3D werden ihm dabei tatkräftige Unterstützung leisten.

Über Artec 3D
Artec 3D ist ein internationales Unternehmen mit Sitz in Luxemburg und Niederlassungen in den USA (Santa Clara), China (Shanghai) und Russland (Moskau). Artec entwickelt und produziert innovative 3D-Lösungen mithilfe eines Teams hochkarätiger Experten für die Erfassung und Verarbeitung von 3D-Oberflächen wie auch für biometrische Gesichtserkennung. Die Produkte und Dienstleistungen von Artec werden in vielen Branchen eingesetzt, so zum Beispiel in der Sicherheitstechnik und im Ingenieurswesen, in Medizin, Medien und Design, in Unterhaltung, Mode, Denkmalpflege und für vieles andere mehr.

Weitere Informationen zu Artec 3D erhalten Sie unter https://www.artec3d.com/de

Kontakt
Artec 3D
Christine Gierlich
Stefan-George-Ring 2
81929 München
+49 (0) 89 99 38 87 24
Artec3D@hbi.de
https://www.artec3d.com/de/

Bildquelle: @Ivan Erhel

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