Bonn (ots) –
Corona rückt die Schwächen des deutschen Bildungssystems schonungslos ins Licht. Mit seinen jetzt veröffentlichten Empfehlungen für ein Sofortprogramm zeigt der bundesweit aktive Bürgerrat Bildung und Lernen Lösungswege auf.
Der Bürgerrat, der einen Querschnitt der Bevölkerung repräsentiert, will insbesondere die Schulen lebensnah und „schüler-zentriert“ umbauen. Eine der wesentlichen Forderungen ist die Harmonisierung des Bildungssystems mit einheitlichen Lehrplänen für alle Bundesländer. Das betonten die Bürgerbotschafterinnen und Bürgerbotschafter anlässlich des digitalen Pressegesprächs am 14. Dezember 2021, an dem auch Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, teilnahm. Das Bildungssystem brauche Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe. Mit „guter“ Bildung entscheide sich die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Entsprechend müsse auch der Bund mehr Geld in „Deutschlands wertvollste Ressource“ investieren, so sieht es der Bürgerrat. Dafür seien vor allem mehr Lehrkräfte und die flächendeckende Digitalisierung der Schulen nötig.
Expertise des Alltags – eine neue Stimme in der Bildungslandschaft
Erarbeitet wurden die Empfehlungen des Bürgerrats Bildung und Lernen im Laufe eines Jahres von mehr als 500 ausgelosten Menschen aus ganz Deutschland. An dem mehrstufigen Meinungsbildungsprozess waren und sind vor allem auch jüngere Menschen beteiligt, die von der Bildungskrise direkt betroffen sind.
„In dem so genannten deliberativen Verfahren geht es darum, viele unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Bildung und Lernen zusammenbringen, zu diskutieren und daraus fundierte, konsensfähige Lösungen zu entwickeln und zu formulieren“, so Karl-Heinz Imhäuser, Vorstand der Montag Stiftung Denkwerkstatt. „Die Empfehlungen des Bürgerrats Bildung und Lernen stehen für die täglichen Erfahrungen und Wahrnehmungen von Bürgerinnen und Bürgern, von Kindern und Jugendlichen. Sie können neue, bisher zu wenig beachtete Impulse in die Diskussion um die Zukunftsgestaltung des Bildungssystems bringen.“
Auch die neue Bundesregierung plant, im Sinne einer „lebendigen Demokratie“ künftig bundesweit agierende Bürgerräte zu konkreten Fragestellungen einzusetzen und zu organisieren. Der Bürgerrat Bildung und Lernen ist aktuell der einzige Bürgerrat, der auf Bundesebene aktiv ist und auch Kinder und Jugendliche einbezieht. Vorschläge aus einem öffentlichen Online-Dialog, Beiträge der Teilnehmenden und die Impulse von 130 Schülerinnen und Schülern bis 16 Jahre dienten als Basis für die Empfehlungen des Bürgerrates. Der von der Montag Stiftung Denkwerkstatt in Bonn ins Leben gerufene Bürgerrat Bildung und Lernen ist zunächst auf drei Jahre angelegt, wobei ein Durchlauf jeweils ein Jahr dauert.
Ausblick
Das Sofortprogramm des Bürgerrats Bildung und Lernen beinhaltet eine Vielzahl praktischer Ideen, auch dank der vielen Impulse aus den Schulwerkstätten: Es ist ein umsetzungsorientiertes Programm, das neben Handlungsempfehlungen auch Begründungen und Ansprechpartner liefert. Denn die Arbeit muss aus Sicht des Bürgerrats sofort beginnen. Dafür machen sich die Bürgerbotschafterinnen und Botschafter in ihren Gesprächen mit der Politik (Bund, Länder, Kommunen) in den kommenden Wochen und Monaten stark. Weder die Themen noch die Motivation der Teilnehmenden scheinen erschöpft: In einer Umfrage unter den Menschen, die an dem Prozess aktiv beteiligt waren, gaben 80 Prozent an, sich weiter im Bürgerrat engagieren zu wollen. Die ausführlichen Empfehlungen des Bürgerrats Bildung und Lernen sind im Wortlaut auf der Website www.buergerrat-bildung-lernen.de zu finden, ebenso wie Themen, die diskutiert und zunächst zurückgestellt wurden.
Nähere Informationen und Bildmaterial zum Bürgerrat:
– www.buergerrat-bildung-lernen.de
Nähere Informationen zur Montag Stiftung Denkwerkstatt:
– montag-stiftungen.de
Twitter: https://twitter.com/BurgerratLernen
Instagram: https://www.instagram.com/buergerrat.bildung/
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Pressekontakt:
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