StartseitePolitik und RechtChampagner-Streit - OLG München stärkt geschützte Ursprungsbezeichnungen

Champagner-Streit – OLG München stärkt geschützte Ursprungsbezeichnungen: OnPrNews.com

Champagner-Streit – OLG München stärkt geschützte Ursprungsbezeichnungen

Steht Champagner auf einem Lebensmittel, muss es auch nach Champagner schmecken. Das hat das OLG München mit Urteil vom 1. Juli 2021 entschieden (Az.: 29 U 1698/14).

Champagner ist ein Getränk, das gerne zu festlichen Anlässen serviert wird. Grund zum Feiern dürften auch die Vereinigung französischer Champagner-Produzenten haben. Denn Champagner ist nicht nur ein prickelndes Getränk, die Ursprungsbezeichnung „Champagne“ ist auch geschützt und darf nicht unzulässig ausgenutzt werden, erklärt die Wirtschaftskanzlei MTR Rechtsanwälte.

Diesen Schutz der Ursprungsbezeichnung bestätigte nun das OLG München nach jahrelangem Rechtsstreit zwischen den Champagner-Produzenten und einem Discounter, der ein Speiseeis mit der Bezeichnung „Champagner Sorbet“ geführt hatte. Dagegen hatte die Vereinigung der Champagner-Produzenten geklagt. Sie sah einen Verstoß gegen die geschützte Ursprungsbezeichnung „Champagne“.

Der Rechtsstreit beschäftigte auch den Bundesgerichtshof und den Europäischen Gerichtshof. Der EuGH stellte mit Urteil vom 20.12.2017 fest, dass die Verwendung der Bezeichnung Champagner nur dann zulässig ist, wenn das Produkt auch einen hauptsächlich durch Champagner hervorgerufenen Geschmack aufweise. Ansonsten liege eine unzulässige Ausnutzung des Ansehens einer geschützten Ursprungsbezeichnung vor, um unberechtigt von deren Ansehen zu profitieren.

Genau an diesem Champagner-Geschmack fehlte es dem Eis jedoch, auch wenn es ca. 12 Prozent Champagner enthielt. Nach der Beurteilung eines Fachmanns sei Birne das dominante Aroma bei dem Eis. Daher liege in der Bezeichnung Champagner-Sorbet eine Irreführung der Verbraucher, so das OLG München. Die Ursprungsbezeichnung „Champagne“ werde durch die Benennung in unzulässiger Weise ausgenutzt. Der Discounter habe dabei stark von dem positiven Ansehen der geschützten Ursprungsbezeichnung profitiert, so das OLG München, das eine Revision nicht zuließ, da sich BGH und EuGH schon mit dem Fall beschäftigt hatte.

Das Urteil dürfte Signalwirkung haben und geschützte Ursprungsbezeichnungen stärken. Ähnlich wie Marken stellen geschützte Ursprungsbezeichnungen einen hohen Wert dar, weil Verbraucher beispielsweise eine bestimmte Qualität mit dem Produkt verbinden. Diese positive Strahlkraft der geschützten Ursprungsbezeichnung dürfen andere Unternehmen nicht unzulässig ausnutzen und Verbraucher dadurch in die Irre führen.

Im Markenrecht versierte Rechtsanwälte können beraten.

https://www.mtrlegal.com/rechtsberatung/ip-recht/markenrecht.html

MTR Rechtsanwaltsgesellschaft mbH www.mtrlegal.com ist eine wirtschaftsrechtliche ausgerichtet Rechtsanwaltskanzlei. Die Anwälte beraten insbesondere im gesamten Wirtschaftsrecht, Handelsrecht, Gesellschaftsrecht und Steuerrecht, Kapitalmarktrecht und Bankrecht, IT Recht, IP Recht und Vertriebsrecht. Mandanten sind nationale und internationale Gesellschaften und Unternehmen, institutionelle Anleger und Private Clients. MTR Rechtsanwälte sind international tätig und befinden sich in Köln, Berlin, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart.

Kontakt
MTR Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Michael Rainer
Konrad-Adenauer-Ufer 83
50668 Köln
+49 221 2927310
+49 221 29273155
info@mtrlegal.com
https://www.mtrlegal.com

Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.

Lesen Sie mehr zum Thema

Disclaimer/ Haftungsausschluss: Für den oben stehend Pressemitteilung inkl. dazugehörigen Bilder / Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter Onprnews.com distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

- Artikel teilen -

Champagner-Streit – OLG München stärkt geschützte Ursprungsbezeichnungen

Wie die Absage eines religiösen Forums in Südkorea die Debatte über intellektuelle Freiheit anheizt

Die plötzliche Stornierung einer religiösen Veranstaltung in Südkorea zieht weitreichende internationale Aufmerksamkeit nach sich. Die Absage richtet sich gegen religiöse Vielfalt und wirft bedeutsame Fragen über die gerechte Behandlung von Glaubensgemeinschaften auf. In Zeiten, in denen Religionsfreiheit gefordert wird, erfordert dieser Vorfall eine kritische Analyse.

Landtagswahlen bis 2024 im Vergleich

Statistiken zu den Landtagswahlen in Brandenburg Die Bürger in Brandenburg haben über...

Die Rolle von Jackie Kennedy bei JFKs Ermordung

In seinem neuesten Buch enthüllt Dr. Martinu die schockierende Wahrheit über die Rolle von Jackie Kennedy als Scharfrichterin und Henkerin in Personalunion zur Ermordung von JFK. Das Buch liefert unwiderlegbare Beweise und überzeugende Argumente für diese schockierende Enthüllung.

Philippinen: Shincheonji richtet Seminar für Pastoren und Gläubige aus

Vorsitzender Man Hee Lee: „Meine Mission ist es, Zeugnis abzulegen von...

Rechtsicher im Internet

Probleme und Lösungen ## I. Einführung Das Internet eröffnet vielfältige Möglichkeiten, geht jedoch...

Cyber-Kriminalität – Herausforderung im Handelsrecht

Cyber-Kriminalität - Herausforderung im Handelsrecht Cyber-Kriminalität ist auch im Handelsrecht ein großes...

Berliner Testament und Erbschaftssteuer

Berliner Testament und Erbschaftssteuer Das Erbrecht kennt das Berliner Testament. Es...

Steuerfahndung nimmt Airbnb-Vermieter ins Visier – Selbstanzeige möglich

Steuerfahndung nimmt Airbnb-Vermieter ins Visier - Selbstanzeige möglich Airbnb-Vermietern droht Ärger mit...