München, Mai 2022
Eine Urlaubsreise sollte, vor allem in der Pandemie, sorgfältig geplant sein. Dabei ist es neben den Corona-Schutzmaßnahmen wichtig, auch an den Schutz vor weiteren Krankheiten zu denken. Eine rechtzeitige Überprüfung des Impfschutzes sollte Bestandteil jeder Reisevorbereitung sein. Denn bereits im europäischen Ausland, vor allem am Mittelmeer und in Osteuropa, besteht ein Risiko, sich beispielweise mit Viren, wie dem Hepatitis-A-Virus, anzustecken.
Mangelnde Hygiene auch in Europa häufiger Grund für Infektion
Viele wünschen sich momentan nur eines: Im Sommerurlaub die Freizeit genießen und entspannen. Damit das auch funktioniert und man vor allem nach dem Urlaub keine böse Überraschung erlebt, ist ein Schutz vor Hepatitis wichtig. In Deutschland sind ein großer Teil der neu diagnostizierten Hepatitis-A-Infektionen ein ungewolltes Reisesouvenir. Die hochansteckende Hepatitis A wird daher auch als „Reisehepatitis“ bezeichnet. In beliebten europäischen Ländern, etwa am Mittelmeer oder in Osteuropa, ist das Risiko besonders erhöht. Bei niedrigen hygienischen Standards steigt die Infektionsgefahr etwa durch verunreinigtes Wasser. Die Übertragung von Hepatitis A erfolgt durch Kontakt- oder Schmierinfektion hauptsächlich über kontaminierte Lebensmittel. Dazu zählt der Verzehr von rohem Fisch und Meeresfrüchten (z. B. Muscheln, Schalentiere, Austern), aber auch Obst und Gemüse oder Eiswürfel in Getränken können für eine Ansteckung sorgen.[1]
Hepatitis-A-Ausbrüche im Mittelmeerraum zeigen, wie wichtig der Schutz ist
Die Gefahr ist für Reisende nicht immer sichtbar. Häufig liegen zwischen Ansteckung und den ersten Symptomen mehrere Wochen, sodass der mögliche Infektionsweg nicht mehr rekonstruiert werden kann. Bricht die Krankheit aus, kann sie zu unspezifischen Magen-Darm-Symptomen sowie allgemeinem Krankheitsgefühl führen. Aktuelle Hepatitis-A-Ausbrüche unterstreichen die Wichtigkeit der Impfung. Im Jahr 2018 infizierten sich 39 Reiserückkehrer in Marokko mit Hepatitis A, die Übertragungsquelle waren kontaminierte Datteln.[2] Personen, die in entsprechende Risikogebiete reisen, sollten daher einen ausreichenden Impfschutz aufweisen.[3] Gegen Hepatitis A und auch B gibt es seit Jahrzehnten gut verträgliche und wirksame Impfungen. Für Kurzentschlossene kann die Impfung gegen Hepatitis A noch kurz vor der Reise verabreicht werden. Neben einem umfassenden Impfschutz sind außerdem einige Ernährungshinweise hilfreich. Grundsätzlich sollte auf Eiswürfel in Getränken verzichtet, Leitungswasser nur abgekocht verwendet sowie bei Getränken auf industriell verschlossene Behälter geachtet werden. Roher Fisch und nicht durchgebratenes Fleisch sollte ebenfalls nicht auf dem Speiseplan stehen. Es gilt also: Lebensmittel schälen, kochen, oder komplett darauf verzichten.[4]
Zur Vorbereitung: Impfpasscheck bei Hausärzt*innen
Um ausreichend geschützt zu sein, sollten reisende Personen ihren Impfstatus frühzeitig (4-8 Wochen vor der Reise) überprüfen lassen, um gegebenenfalls die Standardimpfungen Covid-Booster, Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Influenza und auch Hepatitis auffrischen zu lassen. Den Impfpasscheck bieten alle Hausärzt*innen an. Nützliche Infos für die gesundheitliche Urlaubsplanung und zu allen wichtigen Reiseimpfungen bietet die Internetseite www.bereit-zu-reisen.de.
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[1] RKI „Ratgeber Hepatitis A“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3bXlF8G. Februar 2022.
[2] RKI Epidemiologisches Bulletin 06/2019. Verfügbar unter https://bit.ly/3oFLWhg. Februar 2022.
[3] RKI FAQ Impfschutz Hepatitis A Verfügbar unter: https://bit.ly/3L3O500. Februar 2022.
[4] RKI „Ratgeber Hepatitis A“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3bXlF8G. Februar 2022.
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