Improvisation beim Fremdsprachenerwerb sollte neu gedacht und als umfangreiche sowie vielseitig einsetzbare Handlungskompetenz erkannt werden
Dr. Soheyla Pashang, Deutschdidaktikerin und Koordinatorin für die Deutschlehrer*innenausbildung der Universität Göttingen präsentiert die Erkenntnisse ihrer empirischen bilingualen Dissertation im Rahmen des ÖFEB-Kongresses 2022 der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB) unter dem Tagungsthema: Bildungsforschung in und für Zeiten der Veränderung am 20.09.2022 in Graz.
Im Rahmen einer Forschungswerkstatt gibt Dr. Soheyla Pashang als Nachwuchswissenschafterin einen Einblick in die Forschungsansätze ihrer im Jahr 2022 veröffentlichten Promotionsarbeit mit dem Titel: Die Veränderung des Lern-Selbstkonzeptes in Bezug auf den Spracherwerb unter dem Einfluss von Improvisationsübungen und -spielen (IÜuS) im DaZ-Unterricht für Erwachsene.
In dieser Arbeit werden die Emotionalität im Lernen und die affektive Lern-Selbstwahrnehmung als zentrale Themen der Erwachsenenbildung bzgl. des Fremd-/Zweitsprachenerwerbs der Zukunft untersucht. Insbesondere im Zeitalter des individualisierten und digitalisierten Lernens (auch Corona-Pandemie bedingt) machen und geben die ausschließliche Forschung sowie Didaktisierung der kognitiven Aspekte des Lernverfahrens weniger Sinn.
Laut verschiedener Forschungserkenntnisse ist die Einbeziehung der emotionalen Einflüsse auf die Lernqualität in die Bildungsforschung erforderlich. Diese stellt gleichzeitig eine große Herausforderung für die Bildungs- und Lehr-/Lernforschung dar.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, sollten kreative und gestaltungsflexible Lehr-Lernmethoden konzipiert und eingesetzt werden, die die eigene „Lern-Selbstwahrnehmung“ ermöglichen und das „Lern-Selbstkonzept“ unterstützen.
„In meiner Doktorarbeit wurde das Sprachenlernen mit Improvisationsmethoden durchgeführt und untersucht. Ich definiere die Improvisation als Handlungskompetenz, die ebenso große didaktische Potenziale – durch aktive Beteiligung der Lernenden in der Gestaltung sowie Wahrnehmung des eigenen Lernverfahrens – aufzeigt. Im Professionalisierungsbereich sollte daher die Improvisation als Schlüsselkompetenz (stärker) integriert werden. Eine Bildungs- und gesellschaftliche Herausforderung dabei ist, den Begriff Improvisation neu zu denken, sie als eine umfangreiche sowie vielseitig einsetzbare Handlungskompetenz zu erkennen und nicht nur als Kunstform zu verstehen“, so Dr. Soheyla Pashang.
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