Die heutige Kultur hat nicht nur mit einem zunehmend maßlos agierenden Neoliberalismus, sondern auch mit den Folgen eines grenzenlosen Feminismus zu kämpfen.
Diese wesentlichen Bestrebungen innerhalb der modernen Standeskultur haben unter anderem zur Jahrtausendwende zu einer Ersetzung der 5000 Jahre alten patriarchalen Familienrechtsprechung durch eine neue matriarchale Familienrechtsprechung geführt. Dadurch konnte der seit der 68er-Revolution nach einer absolutistischen sozialen Deutungshoheit innerhalb der Gesellschaft strebende Feminismus einen enormen Erfolg realisieren. Eine Folge davon war, dass viele feministisch gesinnte Frauen eine narzisstische Entwicklung vollzogen haben, die den Mann bis heute in allen sozialen Bereichen der Kultur zunehmend entmachtet. Dadurch hat die vaterlose Kultur, die im„liberal-parasitären“ Frühkapitalismus des 19. Jahrhundert durch einen Arbeitstag von bis zu 16 Stunden entstanden war, bis heute eine fortschrittliche Entwicklung vollzogen.
Seit der Umsetzung einer Hochkultur durch eine absolutistische Standeseinteilung des Menschen in Herrenmenschen, Dienermenschen und Sklavenmenschen vor 5000 Jahren ist das Leben für die meisten Kulturmenschen auf eine grundsätzliche Weise unnatürlich und unerträglich geworden. Dadurch hat der Kulturmensch die Neigung entwickelt, den unerträglichen Kulturalltag durch Drogen, durch sensationelle Ablenkungen und durch willkürliche religiöse, esoterische und mystische Weltvorstellungen zu neutralisieren. Mit der Erfindung des Fließbandes und der Entwicklung eines fordistischen Massenkonsums im 20. Jahrhundert, wurde die Arbeitszeit zunehmend reduziert und erreichte in den 60er Jahren die Marke des 8 Stunden Arbeitstages. Zudem wurde der Mensch durch die Möglichkeit des Konsums von billigen Luxusprodukten belohnt, so dass die meisten Arbeiter dahin kamen, die Unerträglichkeiten des modernen Kulturalltags durch die ebenfalls zunehmend zur Verfügung stehenden Ablenkungen, Drogen und Ersatzbefriedigungen in Kauf zu nehmen.
Für die Frau, die im fordistischen Kapitalismus der 60er Jahre für den Haushalt und die Kinder zuständig war, eröffnete sich zudem durch eine normal werdende Polarisierung des Kulturalltags durch eine „Arbeitswelt“ und eine „Privatwelt“ eine neue Möglichkeit der Selbstorganisation. Die Frau konnte sich im Konsum-Kapitalismus eine „heile illusorische Familienwelt“ innerhalb der eigenen 4 Wänden erschaffen, die nicht mehr direkt mit den asozialen und liberal-parasitären Auswirkungen der kapitalistischen Agenda in Berührung kam. Dadurch erreichte die bis dato normal gewordene vaterlose Familie eine neue Qualität, da der Mann sowohl von der Frau als auch von den Kindern in einer zunehmenden Weise als ein Störfaktor für die „heile Familienwelt“ empfunden wurde. Das „Päckchen“ eines asozialen und liberal-parasitären kapitalistischen Arbeitsalltages, das der arbeitende Mann und Vater zu tragen hatte, brachte der Mann zwangsläufig in Form einer entsprechenden Gemütsverfassung und Lebensphilosophie mit nach Hause. Damit aber wollten die Mutter und die Kinder durch ihr gemeinsames neues Streben nach einer positivistischen Familienwelt immer weniger zu tun haben. Die Ungerechtigkeit und die seelische Verletzung, die durch diese relative Ausgrenzung aus der Familie für den arbeitenden Vater entstand, hat die Familiensituation für viele Männer so unerträglich werden lassen, dass sie eine Form der tyrannischen Herrschaft als „Ernährer“ der Familie zu entwickeln begannen. Diese Tyrannei wurde durch den Feminismus der 68er-Revolution in einer pauschalen Weise verurteilt, so dass innerhalb der Gesellschaft die neue ideologische und emotionale Konstitution einer absolutistischen feministischen „Welt der Frauen“ entstand. Mit der neuen matriarchalen Familienrechtsprechung zur Jahrtausendwende, wurde auch die alleinerziehende Mutter gesellschaftsfähig, so dass viele Frauen damit begannen, eine härtere Gangart gegen die Väter ihrer Kinder zu entwickeln. Dadurch wurde der Mann auch ideologisch und emotional immer mehr zu einem Fremdkörper einer neuen feministisch geprägten „Familienwelt“.
Die Entstehung und Entwicklung der vaterlosen Kultur sind daher keineswegs ein Ergebnis von verantwortungslos sich verhaltenden Männern, sondern das Ergebnis einer „liberal-parasitären“ kapitalistischen Kultur und einem zwar verständlichen, aber letztlich ebenfalls „liberal-parasitären“ weiblichen Streben nach einer illusorischen „heilen Familienwelt“. Viele Väter wurden dadurch in einer tiefgreifenden Weise verletzt, da die Vaterschaft für den Mann eine natürliche Erfüllung bedeutet, die ihm Sinn und Halt gibt. Eine fehlende Dankbarkeit und eine mangelnde Wertschätzung der eigenen Kinder und der Mutter der Kinder haben daher in den betroffenen Männern tiefe mentale und emotionale Spuren hinterlassen. Nicht wenige Männer haben dadurch schließlich „kapituliert“ und sich in eine künstliche Welt der kulturellen Tröstungen zurückgezogen.
Dieser generelle männliche Rückzug hat eine narzisstische Entwicklung der feministisch gesinnten Frauen forciert, so dass immer mehr Frauen dazu übergegangen sind, den Mann durch eine gezielte Schärfung ihrer sexuellen, kommunikativen und emotionalen „Waffen“ zu binden und in einer „liberalen“ Weise auszubeuten. Ein solches egozentrisches Überlebensrezept erforderte eine relative Neutralisierung der natürlichen Empathie für die biologischen Bedürfnisse der Männer und der Kinder, so dass sich eine feministische Kontroll- und Machtsucht der besonderen Art innerhalb der Gesellschaft zu „normalisieren“ begann, die bis heute unerträgliche und erschreckende gesellschaftliche Blüten treibt.
Die neoliberalen Medien haben diesen Prozess nicht kritisiert, sondern vielmehr flankiert und die Frau immer mehr ins Rampenlicht einer ebenfalls immer narzisstischer agierenden kapitalistischen Standeskultur gestellt. Während die mediale Verherrlichung des weiblichen Körpers immer weniger Grenzen kannte, wurde der Mann medial zunehmend als Trottel und Verlierer der Gesellschaft dargestellt und als ein sozial unfähiges Wesen diskreditiert. Dadurch finden wir heute in der Gesellschaft nicht nur ein bodenlos gewordenes narzisstisches weibliches Machtstreben, sondern auch ein grenzenloses narzisstisches neoliberales Machtstreben vor, das den Kulturmenschen in einer zunehmenden Weise verwirrt und verstört.
Wie gefährlich diese Entwicklung bereits geworden ist, macht vor allem das Gesetz der natürlichen Ökonomie deutlich, das durch den normalen Muskelschwund eines gebrochenen Beins nach der Gipsabnahme deutlich wird. Das Gesetz der natürlichen Ökonomie stärkt alles, was im ständigen Gebrauch steht und baut alles ab, was keine Verwendung mehr findet. Dabei unterscheidet das ökonomische Gesetz nicht, ob das, was bei einem Menschen gestärkt wird, sinnvoll, vernünftig oder biologisch ist, da dies die Aufgabe des menschlichen Verstandes ist. Es spielt daher auch keine Rolle, wie unsinnig, widernatürlich und destruktiv die täglichen Medienbotschaften einer neoliberalen kapitalistischen Standeskultur heute sind, da jeweils alle Gedanken, Meinungen und Überzeugungen gestärkt werden, die ständig wiederholt werden. Das Potenzial für einen missbräuchlichen Einsatz der heutigen Medien, die zu über 50 % in der Hand von Konzernen sind, könnte daher kaum größer sein. Durch die modernen Medien kann die heutige kapitalistische Standeskultur eine widernatürliche Willkür genauso „liberal“ kultivieren, wie ein bodenloses asoziales Verhalten der sado-masochistischen, der narzisstischen und der psychopathischen Art.
Menschen, die innerhalb der „Privatwelt“ der heutigen Standeskultur eine empathielose narzisstische Überlebensformel entwickeln, verhalten sich in ihrem Umfeld wie Herrenmenschen, die sich durch ihre sozialen Beziehungen hörige Diener zu erzeugen versuchen. Vor allem unbedarfte, naive Kinder und Erwachsene werden dadurch zu Opfern einer narzisstischen Strategie, die alle Betroffenen dazu nötigt, ihre Energie und ihre Aufmerksamkeit fortwährend auf den Narzissten zu richten. Dies erreicht der Narzisst vor allem durch die ständige Erzeugung von Beziehungskonflikten, die für den symbiotisch agierenden Menschen unerträglich sind. Narzisstische Eltern kehren dadurch in einer regelrechten Weise die biologische Familien-Logistik um, so dass die Kinder ständig für das ideologische und emotionale Wohlbefinden der eigenen Eltern zu sorgen versuchen. Dadurch entwickeln viele der betroffenen Kinder ein äußerst schwerwiegendes, die eigene psychische Entwicklung stark beeinträchtigendes „Helfersyndrom“.
Der Narzissmus ist daher als eine relativ häufige und überaus schwerwiegende asoziale Verhaltenserkrankung innerhalb der modernen Standeskultur zu erachten. Der „professionelle“ Narzisst agiert so willkürlich, so absolutistisch, so egozentrisch und so empathielos, dass er den einfachen, symbiotisch und empathisch sich organisierenden Menschen durch ein beliebiges strategisches Rollenverhalten in große Schwierigkeiten bringen kann. Indem der Narzisst dadurch auch den Eindruck eines empathischen Verhaltens in seinen Beziehungspartnern erzeugt, während er untergründige ideologische und emotionale Widersprüche und Unerträglichkeiten generiert, kann er die Aufmerksamkeit seiner Beziehungspartner oftmals über einen langen Zeitraum „fesseln“.
Wie der menschliche Wille transportiert auch die menschliche Aufmerksamkeit eine geistige Energie, die der Mensch in bestimmte Ziele investieren oder auf etwas Konkretes richten kann, um dadurch z. B. einen Heilungsprozess zu begünstigen. Da der Narzisst keine reale Empathie kultiviert, spielt es für ihn auch keine Rolle, dass die von ihm indirekt erzwungene Aufmerksamkeit, keine wohlwollenden oder bestätigenden Impulse enthält, sondern mit Konflikten, Ärger, Wut und mit panischen Impulsen durchsetzt ist. Was den empathischen Menschen naturgemäß stören würde – eine negativ konnotierte Aufmerksamkeit – stört den narzisstischen Menschen nicht. Daher kann der symbiotische Mensch in der Regel nicht ohne Weiteres erkennen, dass der narzisstische Mensch eine parasitäre Beziehungsstrategie kultiviert. Dies führt immer wieder dazu, dass die davon betroffenen symbiotischen Menschen an sich selbst zu zweifeln und sich für die entstandenen Beziehungskonflikte selbst verantwortlich zu machen.
In der Regel entwickelt das natürliche empathische Kind im Lauf seines Heranwachsens eine bodenlose innere Verunsicherung gegenüber Narzissten und anderen Menschen mit einer empathielosen psychopathischen Verhaltensorganisation, da es spürt, dass etwas Grundlegendes im Verhalten solcher Menschen nicht stimmt. Trotzdem können die meisten Menschen bis ins hohe Alter nicht genau sagen, um was es sich dabei handelt. Die narzisstischen und psychopathischen Verhaltensstörungen haben die Eigenschaft, dass sie bodenlos werden und damit nicht leicht für den bio-„logischen“ Verstand des Menschen zu fassen sind. Daher fallen viele Menschen immer wieder auf narzisstische und psychopathische Verhaltensstrategien herein und entwickeln eine schwerwiegende innere Unsicherheit, die zu einer Anfälligkeit für panische oder allergische Reaktion führen kann. Eine Folge einer solchen Entwicklung ist die krankhafte Fixierung auf die Außenwelt, so dass die Betroffenen nur noch ihr Umfeld, aber nicht mehr sich selbst wahrnehmen und somit keine wirksame persönliche Beziehungsstrategie entwickeln können.
Narzissten können andere Menschen in ihren natürlichen sozialen Grundfesten erschüttern und ihnen das Selbstvertrauen und das Vertrauen in die Gesellschaft nehmen. Es ist daher für Menschen, die dazu tendieren Beziehungen mit narzisstischen Menschen einzugehen, wichtig zu begreifen, dass es sich dabei nicht um eine natürliche symbiotische und empathische Beziehung handelt, sondern um eine äußerst krankhafte und gefährliche Beziehung der parasitären Art, die eine vampirhafte Agenda in sich birgt. Menschen, die in eine empathielose, narzisstische oder psychopathische Beziehung involviert sind, fühlen sich häufig wie ausgelaugt und haben mit emotionalen Schwächen zu kämpfen.
Erst wer die Konsequenzen einer narzisstischen Erkrankung in einer hinreichenden Weise erkennt, kann sich auch einen Begriff davon machen, wie wichtig es ist, dass der Mensch aus seiner gegenwärtigen Kulturkrise die richtigen Konsequenzen zieht. Bislang hat der Mensch das Wesen seiner traditionellen Kulturorganisation nicht einmal im Ansatz erkannt. Seitdem sich die Kulturgestaltung nach den Vorstellungen von Hobbes (Thomas Hobbes 1588-1679) durch einen staatlichen „Leviathan“ vollzieht, kultiviert der Mensch ein narzisstisches Staatsgebilde, das die darin involvierten Menschen auf eine regelrechte unempathische Weise ausbeutet. Das Gleiche gilt bis heute für eine narzisstische Religion, eine narzisstische Politik und eine narzisstische Wirtschaft. Der Mensch hat daher noch nicht hinreichend begriffen, was für eine „qualitative“ Selbstorganisation er sich durch die Umsetzung einer kapitalistischen Standeskultur geschaffen hat und welchen „Fortschritt“ diese Kultur bis heute erreicht hat. Dadurch befindet sich heute jeder Mensch in der Gefahr, dass der globalisierte liberal-parasitäre Kapitalismus langsam aber sicher eine unmenschliche globale Gesellschaft erzeugt. Jeder Mensch, der eine solche Entwicklung aufgrund eines mangelnden Kulturbewusstseins akzeptiert, wird daher wie von selbst zu einem verlorenen Menschen.
Eine weiterführende Beschäftigung mit dem Thema des Artikels ermöglichen die Bücher: „Die Geschichte der kulturellen Fehlentwicklung“, „Die Befreiung von der Standeskultur“ und „Die notwendige ideologische Reinigung des Menschen“. Informationen dazu finden Sie auf der Internetseite: http://www.die-geschichte-der-kulturellen-fehlentwicklung.de/
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Wolfgang Hauke
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