Mit den 10 Regeln der Rhetorik kann man als Führungskraft nicht nur im Gespräch überzeugen, sondern seine Mitarbeiter lenken und motivieren.
Wer als Führungskraft erfolgreich sein möchte, muss seine rhetorischen Fähigkeiten ausbauen und verfeinern. Denn Kommunikation spielt hier eine entscheidende Rolle. Sei es beim Mitarbeitergespräch, im Teammeeting oder bei der Vorstellung neuer Projekte. Die gute Nachricht ist: Rhetorik kann man üben. Mit dem richtigen Leitfaden kann jeder seine Kommunikationsfähigkeit verbessern. Besonders hilfreich hierbei sind die 10 Regeln der Rhetorik.
Nicht jedem von uns liegt es zu kommunizieren. Gerade vor einer Menge. Es gibt Menschen, die stehen mit Freude vor einem riesigen Publikum und sprechen – vollkommen authentisch und locker – über nahezu jedes Thema. Dann gibt es Menschen, denen ist schon beim Gespräch mit dem Vorgesetzten unwohl. Einen Vortag vor einem Publikum halten scheint ihnen unmöglich. Doch die gute Nachricht ist: man kann es lernen. Wie so oft gilt auch hier, Übung macht den Meister. Und je öfter man seine rhetorischen Fähigkeiten benutzt, umso besser wird man darin. Hilfreich sind hier die 10 Regeln der Rhetorik. Und dabei kommt es nicht nur auf das Gesagte selbst an.
Regel 1: Das äußere Erscheinungsbild entscheidet
Den meisten wird es schon bewusst gewesen sein, aber das was man trägt und wie man sich gibt, hat einen enormen Einfluss auf das Gegenüber. Man sollte stets gepflegt und für die Situation angemessen gekleidet sein. Im Zweifelsfall lieber ein bisschen overdressed. Kleidung sendet dabei wesentliche Signale: wie möchte man gesehen werden und wie groß ist der Respekt gegenüber der Situation und dem Publikum.
Regel 2: Das Auftreten vermittelt den Standpunkt
Mit einem festen Stand, einer aufrechten Haltung, dem Publikum zugewandt und ein wenig nach hinten genommenen Schultern, erzeugt man einen souveränen und offenen Eindruck bei seinen Zuhörern. Wichtig ist zu wissen, dass die äußere Haltung immer Ausdruck der inneren Haltung ist.
Regel 3: Der Gang steht für die Lebensenergie
Kleine Schritte oder große Schritte, festes oder leichtes Auftreten, zielstrebig oder wankend? Schon dieses, vielleicht so unscheinbar erscheinende Detail, sagt viel über einen Redner aus. Es zeigt die momentane Verfassung und Lebenssituation und spiegelt die eigene Energie wider. Der Gang einer erfolgreichen Person ist ein anderer als der einer weniger erfolgreichen Person.
Regel 4: Die Mimik schafft Atmosphäre
Im Gesicht spiegeln sich die gesamten Erfahrungen und die innere Einstellung eines Menschen wider. Ein Optimist bekommt andere Falten als ein Pessimist. Das Lächeln vor dem Publikum hat dabei zwei positive Effekte: man entspannt sich selbst und sendet positive Signale an seine Zuhörer, welche diese auch zurücksenden.
Regel 5: Die Gestik gibt den Worten Bedeutung
Die Hände geben dem Gesagten die eigentliche Bedeutung. Die Gestik entscheidet darüber, wie gut Aussagen behalten werden. Durch eine intensive Gestik, nimmt man intensiven Einfluss. Dabei gilt: die Hände befinden sich zwischen dem Gürtel und der Brust. Die Hände sind offen, die Handflächen sichtbar und die Handgelenke möglichst gerade. Bewegungen von unten nach oben sind immer positiv – und umgekehrt.
Regel 6: Der Blick trägt die Botschaft ins Ziel
Mit diesem Leitsatz der Rhetorik ist klar, gesprochen wird nur mit Blickkontakt. Das steigert die Aufmerksamkeit des Publikums. Anfangs kann man sich auf sympathische Personen konzentrieren, um so Sicherheit zu erlangen. Am besten eine Person auf der linken und eine auf der rechten Seite. Dann kann man seinen Blick weiter ausschweifen lassen. Wichtig: wenn man mit seiner Wahrnehmung bei den Menschen ist, ist man in Kontakt.
Regel 7: Die Stimme erreicht das Herz
Der Klang der Stimme macht rund 38 % der Wirkung aus. Klang spielt eine entscheidende Rolle. Sei es beim Verkauf, bei einer Werbung oder in einem Film. Dabei sollte man am oberen Ende des unteren Drittel seines Frequenzbandes sprechen. Hier klingt die Stimme am besten. Mit einer guten Stimme erzeugt man eine gute Stimmung. Eine gute Atmung begünstigt den Klang der Stimme.
Regel 8: Pausen geben Macht und schaffen Verständnis
Fast wichtiger als das Gesagte selbst, sind die Pausen. An Pausen erkennt man die Kompetenz und Souveränität des Redners. So beginnt jede Rede mit einer Pause. Denn auf diese Weise nimmt man Kontakt zum Publikum auf. Begonnen wird erst, wenn Ruhe herrscht. Pausen schaffen Kontrast und erzeugen Verständlichkeit. Pausen vor der Botschaft bauen Spannung auf, Pausen nach der Botschaft geben ihr die richtige Wirkung. Blickkontakt in den Pausen geben dem Redner Macht.
Regel 9: Das Sprachmuster sorgt für Klarheit
Die Art, wie man seine Stimmt führt und Sätze bildet, wirkt entscheidend auf Menschen. Sprachmuster sollten je nach Situation bewusst eingesetzt werden. Entweder um Anweisungen zu geben oder um eine Dialogbereitschaft zu erzeugen.
Regel 10: Die Worte zeigen Führungskraft und Schwäche
Möchte man sich als erfolgreiche Führungskraft etablieren, sollte man genau auf seine Wortwahl achten. Worte wie „würde“, „möchte“ und alle Konjunktive aber auch Füllwörter wie „bloß“ oder „vielleicht“ werden oft als ein Zeichen von Schwäche wahrgenommen. Zudem sollte man negative Dinge positiv ausdrücken. So bringt man niemanden gegen sich auf, bevor man seinen Standpunkt äußert und schafft eine positive Atmosphäre.
Weniger routinierten Rednern mögen diese 10 Regeln der Rhetorik nahezu unerreichbar erscheinen. Wer aber konsequent bei der Sache bleibt, kann mit vielen hilfreichen Tipps, Tricks und Übungen seine rhetorischen Fähigkeiten schulen und ausbauen. Das Gute ist: Leidenschaft schlägt Rhetorik. Daher ist es ein guter Anfang über ein Thema zu sprechen für das man selbst brennt. Denn genau diese Leidenschaft spürt auch das Publikum und lässt sich vom Redner mitreißen und inspirieren. Wie aber fängt man am besten an?
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