Laut dem DAA DämmIndex war im zweiten Halbjahr 2022 vor allem das Interesse an Dämmarbeiten hoch. Für alle Sanierungsleistungen gab es im Vorlauf der BEG-Novelle vom 28. Juli deutlich mehr Anfragen. Schlechtere Förderkonditionen der neuen Fassung könnten den anschließenden Nachfragerückgang begründen.
Im zweiten Halbjahr 2022 stiegen bei DAA die Anfragen nach Fenster-, Dämm- und Dacharbeiten zwischen Juli und August deutlich an. Ab August fiel das Interesse an Dämmungen und Dachsanierungen wieder ab, einzig die Nachfrage nach dem Gewerk Fenster blieb von August bis September auf einem Plateau von 61 Indexpunkten. Im Oktober sank auch hier die Nachfrage auf 48 Indexpunkte.
Nachfrage schwankt deutlich rund um die BEG-Novelle
Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage zwischen Juli und August stieg, da am 28. Juli 2022 eine Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Kraft trat. In diesem Zuge sollten einige Fördersätze sinken. Wer noch von der höheren Förderung gemäß der alten Regelung profitieren wollte, musste seinen Förderantrag noch vor dem 28. Juli stellen. Diesen Trend hat auch das BAFA bestätigt: Dort seien im August fast die Hälfte der insgesamt rund 740.000 Anträge auf die BEG-Förderung eingegangen.
Ein Anstieg der Nachfrage bei DAA nach Dämmarbeiten im November war sowohl 2022 als auch bereits 2021 zu beobachten. 2021 war der Energiepreis allerdings deutlich gestiegen. Diese Entwicklung hat es 2022 hingegen nicht gegeben. Im Gegenteil: Hier fiel der Gaspreis zum November sogar, wenn auch auf sehr hohem Niveau.
Zwischen November und Dezember 2022 sank die Nachfrage nach allen Gewerken. Dies war bereits 2021 der Fall. Im November 2022 kann die Ankündigung, die CO₂-Preiserhöhung von 2023 auf 2024 zu verschieben, diesen Effekt verstärkt haben, da die Dringlichkeit einer Sanierungsmaßnahme etwas genommen wurde. Die gleiche Auswirkung könnte die staatliche Übernahme des monatlichen Energie-Abschlags im Dezember 2022 gehabt haben.
Hintergrund
Der DAA DämmIndex stützt sich auf die Online-Nachfrage nach Dacharbeiten, Fensterarbeiten und Dämmung und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Die Portale von DAA verzeichnen dabei eine durchschnittliche monatliche Besucherzahl von etwa 500.000 Seitennutzern (w/m/d).
Der DAA DämmIndex basiert auf den Anfragen nach Dämm- und Sanierungsarbeiten, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Der DAA DämmIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an energetischen und sonstigen Sanierungen an Wohngebäuden, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.
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