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„Wer hat Angst vorm runden Tisch?“: OnPrNews.com

Keine Krankenhausreform ohne die Experten für ambulante Operationen – die Praxiskliniken

Die gute Nachricht: Unter Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach nimmt das überfällige Projekt Krankenhausreform endlich Fahrt auf. Die schlechte Nachricht: Noch immer vergisst die Politik für das Projekt die Expertise der ambulanten Spezialisten, die Praxiskliniken, ins Boot zu holen. Eine kritische Nachlese zum Krankenhausgipfel 2023.

Der Krankenhausgipfel 2023 am 13. März in Berlin war einmal mehr großes, nur leider absolut vorhersehbares Theater. Die Themen: Länderkompetenzgerangel, parteipolitische Spiele, Strategiedebatten an den eigentlichen Problemen vorbei. In einer der Hauptrollen des Stücks war Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu bewundern, der gerne die richtigen Dinge ändern würde (mehr Ambulantisierung, Sektorenkopplung, Abkehr vom System der Fallpauschalen). Zu dumm nur, dass ausgerechnet die dafür notwendigen Experten, die Praxiskliniken, nicht zum Gipfel eingeladen worden waren. Kein Wunder: Lauterbachs Gegenspieler auf der Bühne war einmal mehr Dr. Gerald Gaß, Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft DKG, der auf dem Krankenhausgipfel genau das tat, was die Krankenhäuser in Krisensituationen seit Jahrzehnten stets tun: Mehr Geld fordern, statt die dringend notwendigen Strukturveränderungen zum Wohle der Patienten endlich anzupacken.

Mythos Unterfinanzierung

Dank der hartnäckigen Lobbyarbeit der DKG hält sich in Deutschland noch immer der Mythos, dass Krankenhäuser hierzulande unzureichend finanziert oder gar kaputtgespart werden. Die Wahrheit ist jedoch, dass Krankenhäuser seit Jahren an Verwaltungs- und OP-Strukturen festhalten, die schon lange nicht mehr den medizinischen Standards entsprechen. „Würde man Krankenhäuser mit der Kommunikationsbranche vergleichen, verhält es sich so, dass alle Welt längst mit E-Mails und Messengern arbeitet, während die Krankenhäuser darüber jammern, dass sie mehr Geld brauchen, weil die Wartung ihrer Faxgeräte so teuer sei.“, so Stefan Elmshäuser, Geschäftsführer der Deutschen Praxisklinikgesellschaft PKG. „Seit Jahren zeigen Praxiskliniken, welch ungeheures Potenzial im ambulanten Operieren steckt. Wir können heute im Gegensatz zu vor 20 oder 30 Jahren eine Vielzahl an Operationen ambulant, statt stationär durchführen und das Operieren so organisieren, dass Patienten, Pflegekräfte und sogar das Gesundheitsbudget davon profitieren.“

Wer hat Angst vorm runden Tisch?

Daher sei es zwar schön, dass Herr Dr. Gaß auf dem Krankenhausgipfel 2023 anmerkte, dass die Krankenhäuser die Möglichkeit bekommen müssten, ihre ambulanten Potentiale ausspielen zu können. Nur warum waren ausgerechnet diejenigen, die wissen, wie ambulantes Operieren funktioniert, die Praxiskliniken, weil sie es seit mehr als 20 Jahren tagein tagaus machen und weiterentwickeln, nicht zum Krankenhausgipfel eingeladen? „Seit Monaten fordern wir einen runden Tisch mit allen Beteiligten, um zu zeigen, wie sich das Miteinander von Praxiskliniken und Krankenhäusern, von ambulantem und stationärem Sektor so organisieren lässt, dass wir viele der aktuellen Probleme im OP-Wesen ursächlich lösen und nicht wieder nur Symptombekämpfung betreiben.“, erklärt Dr. Rüdiger Söder, Präsident der Deutschen Praxisklinikgesellschaft PKG. „Wir müssen endlich – wie es zahlreiche Länder bereits vorgemacht haben – das starre Denken in Sektoren aufbrechen, um die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern.“

Unbequeme Wahrheiten

Dazu gehöre auch, sich endlich nicht mehr vor unbequemen Wahrheiten zu verstecken. Warum können Praxiskliniken in vielen Bereichen dieselbe OP-Leistung wie Krankenhäuer schneller und kosteneffizienter durchführen? Warum schaffen es Praxiskliniken, einen für die Pflegekräfte zumutbaren und Patienten angenehmen Personalschlüssel einzurichten? Warum erreichen Praxiskliniken regelmäßig eine Patientenzufriedenheit von über 95 Prozent? Wie schaffen es Praxiskliniken seit Jahren erfolgreich gegen Krankenhauskeime vorzugehen? „Wir brauchen Krankenhäuser. Heute und in Zukunft. Das steht außer Frage. Aber wir brauchen anders organsierte und anders strukturierte Krankenhäuser.“, führt Elmshäuser aus. „Und vor allem brauchen wir auch im Gesundheitswesen endlich belastbare Netzwerke aller relevanten Player und kein Gegeneinander mehr. Wir müssen ambulante und kurzstationär agierende Praxiskliniken und Krankenhäuser richtig vernetzen, damit alle Beteiligten sich auf ihre Stärken konzentrieren können. Dafür müssen wir nicht mehr Geld ausgeben, sondern das Geld an den richtigen Stellen einsetzen.“ Ein reiner Krankenhausgipfel ohne Beteiligung der Praxiskliniken, wie er nun wieder stattgefunden habe, sei aus der Zeit gefallen und werde auch keine nachhaltigen Erfolge bringen. „Unsere Einladung zu einem echten Gipfeltreffen steht. Wir sind bereit.“, so Söder und Elmshäuser.

Wir schließen uns als Praxisklinikgesellschaft e.V. vollumfänglich den Ausführungen des SPIFA e.V. und des Virchow-Bundes an!

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Die Praxisklinikgesellschaft setzt sich seit Jahren dafür ein, das deutsche Gesundheitssystem nachhaltig zu modernisieren. Eines der wichtigsten Ziele ist der Aufbau einer verbindlich geregelten sektorenübergreifenden Patientenversorgung, die Planungssicherheit für Patienten und Gesundheitseinrichtungen schafft. Gleiche Rechte und Pflichten, gleiche und hohe Qualitätsanforderungen und ein gemeinsames Vergütungssystem sind die hierzu nötigen Schritte.

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Die Praxisklinikgesellschaft setzt sich seit Jahren dafür ein, das deutsche Gesundheitssystem nachhaltig zu modernisieren. Eines der wichtigsten Ziele ist der Aufbau einer verbindlich geregelten sektorenübergreifenden Patientenversorgung, die Planungssicherheit für Patienten und Gesundheitseinrichtungen schafft. Gleiche Rechte und Pflichten, gleiche und hohe Qualitätsanforderungen und ein gemeinsames Vergütungssystem sind die hierzu nötigen Schritte.

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