StartseiteGesundheit und WellnessÜberlastung von Muskel und Sehne: Wo ist der Unterschied?

Überlastung von Muskel und Sehne: Wo ist der Unterschied?: OnPrNews.com

Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS) vom 24. bis 26. August 2021

Muskeln und Sehnen sind elementar beteiligt, wenn wir Sport treiben wollen. Doch sie haben unterschiedliche Eigenschaften und Funktionen. Deshalb reagieren, bzw. heilen auch diese beiden Strukturen bei Überbeanspruchung sehr unterschiedlich. Warum das so ist und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen – darüber referiert PD Dr. med. Thilo Hotfiel (Klinikum Osnabrück) auf dem 14. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie.
Muskelgewebe macht rund 30 bis 40 Prozent des menschlichen Körpers aus. Die Muskulatur hat vielfältige Funktionen – nicht nur im Sport, sondern auch zur Aufrechterhaltung grundlegender Organfunktionen, zum Sitzen, Stehen und für die Bewegung. In den Muskeln werden darüber hinaus über 300 verschiedene Myokine gebildet, sogenannte Peptidhormone, welche beispielsweise im Gehirn, im Darm, im Herz-Kreislaufsystem eine wichtige Rolle spielen.
Muskeln sind nicht so leicht überlastbar, werden oft sogar unterfordert. Wenn doch einmal eine Überlastung vorkommt, tritt sie innerhalb weniger Tage in Form vom „Muskelkater“ auf. Der Muskel hat großes Anpassungs-, Regenerations- und Heilungspotential. Muskeleigene Satellitenzellen sorgen dafür, dass der Muskel schnell und meist komplett wieder heilt, bzw. sich bei wiederkehrenden Belastungen anpasst. Ausgenommen sind dabei höhergradige Muskelverletzungen wie z.B. Muskelfaserrisse oder Muskelabrisse, welche eine akute Verletzung, des Muskels darstellen.
Sehnen hingegen sind empfindlicher. Sie passen sich nicht so schnell an. Eine Überlastung kommt schleichend, langsam, zuerst oft unbemerkt – ist dann aber umso langwieriger in der Heilung. Sind gar lasttragende Sehnen betroffen, dauert eine Regeneration oft Wochen, manchmal Monate lang. Zum Beispiel bei der Patellarsehne (Knie) oder der Achillessehne (Sprunggelenk/Ferse).
„Deshalb ist es im Sport wichtig, eine Steigerung des Trainingspensums langsam und schrittweise vorzunehmen, als Faustformel gilt z.B. etwa 10 Prozent pro Monat „, sagt Sportorthopäde PD Dr. Thilo Hotfiel.
Muskel und Sehne bilden eine untrennbare Einheit und brauchen einander, um zusammen zu arbeiten. Akute Muskelüberlastungen kommen schnell bei für unseren Körper ungewohnten oder unbekannten Belastungen, z.B. beim Bergab-Wandern oder bei Sportarten mit Erschütterungen („Stop-and-go“, Richtungswechsel) vor. Sehnenüberlastungen treten eher bei repetitiven (wiederkehrenden) Belastungen wie Joggen, Sprüngen und in den Spielsportarten auf, da hier das Körpergewicht abgefangen und wieder beschleunigt werden muss.
Radfahren und Schwimmen gelten als besonders günstig im Breiten- und auch im Leistungssport: hier ist die Gefahr einer Muskel- und/oder Sehnenüberlastung eher gering.
In der Therapie von Muskel- und Sehnenüberlastungen gilt folgendes:
Bei der Überlastung des Muskels sind „lockere“ Trainingseinheiten empfehlenswert. Bei Missachtung können schwerwiegende akute Muskelverletzungen auftreten.
Bei Sehnenverletzungen gilt es maßgeblich die Trainingsbelastung anzupassen und unter Anleitung eine gezielte Trainingstherapie (z.B. exzentrisches Training) durchzuführen. Führen diese Maßnahmen nicht zum Erfolg können auch Stoßwellenanwendungen, medizinische Einlagen oder ausgewählte Infiltrationstherapien eingesetzt werden.
Zur Pressemitteilung

Die trinationale (Deutschland, Österreich, Schweiz) Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der größte europäische Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. Sie ist erster Ansprechpartner in der Versorgung von Sportverletzungen und Garant für Qualität in der sporttraumatologischen Versorgung. Ihr Ziel ist es, das Verständnis von sportlicher Belastung und Verletzungen zu verbessern, um die muskuloskelettale Funktion und Lebensqualität zu erhalten. Dafür fördert die GOTS die Aus-und Weiterbildung, die Forschung sowie den internationalen Austausch unter sportorthopädisch und sporttraumatologisch tätigen Medizinern und Berufsgruppen angrenzender Fachgebiete.

Kontakt
Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin
Kathrin Reisinger
Bachstraße 18
07743 Jena
0 36 41 / 63 89 144
0846c997f2defce10d3c2f37abd9e97d123cf130
http://www.gots.org

Bildquelle: Bauerfeind AG

Lesen Sie mehr zum Thema

Disclaimer/ Haftungsausschluss: Für den oben stehend Pressemitteilung inkl. dazugehörigen Bilder / Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter Onprnews.com distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

- Artikel teilen -

Überlastung von Muskel und Sehne: Wo ist der Unterschied?

Dr. Kai Ruffmann als Keynote-Speaker auf Indiens erster ECP-Konferenz

Jahrelange Erfahrung und bahnbrechende Erfolge mit der nicht-invasiven Herztherapie

Welche verschiedenen Implantat-Arten gibt es und wo kommen sie zum Einsatz?

Zahn-Implantate werden in den meisten Fällen als der beste Zahnersatz angesehen. Allerdings gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Implantat- Arten und Typen. Wo sind die Unterschiede?

Die Wechseljahre neu gedacht – Dr. Claudia Thorn inspiriert Frauen weltweit

Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen und Unsichtbarkeit? Nicht mit Dr. Claudia Thorn. Die Ärztin und Speakerin zeigt, warum die Wechseljahre der Anfang eines neuen, kraftvollen Lebenskapitels sind

Spaß, Spannung und jede Menge Abwechslung – ZFA bei Prof. Dr. Dhom und Kollegen ist nahe am Traumjob

In der heutigen Zeit suchen Menschen im Berufsleben sowohl Herausforderung als auch Erfüllung, verbunden mit einem Arbeitsumfeld, in dem sowohl der Wert der Arbeit als auch der Mensch geschätzt wird.

Essstörungen mit Virtual Reality behandeln: NUROMEDIA verkündet Start des Forschungsprojekts DigiEat

Virtual Reality basierte Therapiemodule für PatientInnen mit Essstörungen: DigiEat wird mit insgesamt 1,91 Mio. EUR gefördert, überwiegend durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Neue unterstützende Therapien gegen Parkinson: Erfolgreicher Abschluss des NUROMEDIA Projekts ParkinsonAKTIV

Ziel des mit 2,6 Mio. EUR geförderten Projekts war, die Behandlung von Parkinson-PatientInnen zu verbessern. ParkinsonAKTIV soll in die regelhafte Versorgung von Menschen mit Parkinson integriert werden

Bobath Therapie für Kinder

Spielerische Förderung, Bobath Konzept für Kinder. Die Entwicklung ihres Kindes ist ein Zusammenwirken sensomotorischer, emotionaler und geistiger Elemente.

Vojta Therapie

Mit der Vojta-Therapie lassen sich mit ganz bestimmten Reizen die Steuerungsfähigkeit des Gehirns für Bewegung und Haltung beeinflussen. Hier werden normale Bewegungsabläufe gefördert.