StartseitePolitik und RechtDie BRICS+-Staaten verändern die Welt – auch wenn es uns nicht passt

Die BRICS+-Staaten verändern die Welt – auch wenn es uns nicht passt: OnPrNews.com

Die BRICS+-Konferenz, die am 22.8. beginnt, wird auch auf uns Auswirkunen haben. Diese werden unsere Wirtschaft nachhaltig verändern.

Es ist erstaunlich wieviel Leute sich Gedanken rund um den 22. August machen. 34 Länder nehmen dieses BRICS+-Gipfel in Südafrika teil. In der Tat, die Spannung steigt und ebenso steigen die Spekulationen über das Ergebnis. Es steht sehr viel auf dem Spiel.
Werteverfall des Dollars schafft Problem für den Globalen Süden
So ziemlich alle Autoren eint, dass die derzeitige wirtschaftsstrukturelle Situation zwischen dem Westen und dem Globalen Süden (Afrika, Lateinamerika sowie Asien) ausgesprochen unfair ist.
Aktuell werden die Rohstoffe, die der Westen vom Globalen Süden bekommt in Dollar oder Euro bezahlt. Seit 1971 ist der Dollar nicht mehr durch Goldbestände gedeckt. Der Wert des Dollars ist zwischen 1971 und heute um 90 % gesunken. Durch die Schuldenpolitik der westlichen Länder sinkt der Wert des Dollars und natürlich auch des Euros. Aktuell belaufen sich die Gesamtschulden der USA auf ca. 33 Billionen Dollar, 2013 waren es noch ca. 17,5 Billionen.
Für den Globalen Süden bedeutet dies zunehmende Armut, da jeder Dollar den sie sich auf die „hohe Kante“ legen an Wert verliert. Kaufen sie sich Güter aus dem Westen, müssen sie von Tag zu Tag mehr Dollars bezahlen. Die Diskrepanz zwischen dem Wert der Dollareinnahmen und den Dollarausgaben steigt täglich an. 
Im Gegensatz dazu steigen die Wertschöpfungsgewinne des Westens, die dieser mit den dort gekauften Rohstoffen erzielt.
BRICS+Staaten werden die hohen Sozialaufwendungen nicht mehr finanzieren
So wie die BRICS-Staaten das hohe Militärbudget der USA finanzieren, finanzieren sie auch unser Sozialbudget. Parallel zur zunehmenden Armut in dieses Ländern steigen unsere Sozialaufwendungen, die von diesen Ländern mit-finanziert werden.
Russlandsanktionen sind Auslöser von Ängsten
Wie brutal der Westen, bedingt durch die Russlandsanktionen vorgegangen ist, zeigt das Beispiel Pakistan. Trotz bestehender Verträge wurden das LNG-Gas den Pakistani weggeschnappt. Die Konventionalstrafen waren für den Westen eine Petitesse. Da Pakistan über wenig Dollarreserven verfügte kam es dort zu erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Dies ist nur ein Beispiel dafür, dass die Handels-Mechanismen eben nicht fair sind.
Risikoanalyse aus Sicht der BRICS+ Staaten Funktionärs
Eine Risikoanalyse aus der Sicht der BRICS+Staaten kommt zu dem folgenden Ergebnis:

Durch die extensive Schuldenpolitik des gesamten Westens – also sowohl Euro als auch Dollar – steigt im Globalen Süden die Armut, bedingt durch den Niedergang der dortigen Währungen. Dies gilt auch für die Anleihen.
Der Westen ist jederzeit in der Lage, Wirtschaft- und Finanzsanktionen gegen ein Land zu verhängen. Mit dem Argument, man verstößt gegen den Wertekanon des Westens. Dies wird von der westlichen Bevölkerung nahezu unkommentiert akzeptiert.

Für einen BRICS+-Funktionäre, eine Situation die er auch seiner Bevölkerung nicht mehr „verkaufen“ kann. Pakistan und auch afrikanische Länder sind als Beispiel für die sich zuspitzende wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation zu nennen.
Goldgedeckte BRICS+-Währung ab dem 22. August 2023?
Deutlich ist, dass schnell gehandelt werden muss. Darüber herrscht Konsens, das zeigt auch die aktuelle Aufgeregtheit im Westen.
Aus Sicht des Westens bedeutet „schnell“, dass ab dem 22. August es eine goldgedeckte BRICS+-Währung gibt. Diese Art von Schnelligkeit mag für Deutschland gelten, doch die aktuellen wirtschaftlichen Kollateralschäden zeigen, dass diese Vorgehensweise durch Hochmut geleitet ist.
Der Globale Süden hat ein anderes Verständnis von „Schnelligkeit“
Es ist definitiv nicht davon auszugehen, dass der Globale Süden, so naiv agieren wird. Ja, sie werden bildlich gesprochen ihre funktionierenden Atomkraftwerke nutzen, bis sie eine wirklich stabile und zuverlässige Alternative zum Dollar haben.
Wir im Westen unterschätzen immer noch die Kultur und die Denkstrukturen dieser Länder. In vielen Artikeln weisen westliche Autoren darauf hin, dass

China und Indien nicht miteinander können,
es so viel Gold, wie man für eine solche Aktion benötigt, gar nicht gibt,
dass man gar nicht so viel Rohstoffe (sollte es einen Rohstoff-Korb geben) gesichert und sauber den Ländern zugeordnet, einlagern kann.
Es keine klare Rechts-Infrastruktur gibt.

Diese Liste ließe sich noch erweitern.
Westliche Meinungsmacher: der Globale Süden packt ein solches Projekt nicht
Offensichtlich wird die Elite des Globalen Südens als Träumer und Naivlinge gesehen. Es gibt nicht wenige Kommentare, die diesen die Kompetenz absprechen, ein solches Projekt zu beginnen und auch über einige Jahre hinweg zu realisieren.
Das ist einer die typischen Fehler, die der Westen immer noch macht. Wir sollten uns darauf einstellen, dass die BRICS+Staaten ein für sie sinnvolles Konzept auf den Tisch legen werden, das ihren Belangen gerecht wird. Es kann sein, dass wir deren Vorgehensweise gar nicht verstehen, weil wir andere Denkstrukturen nicht zulassen.
Der erste Schritt wird genial wie einfach sein
Wie wird es kommen? Wir lesen in den letzten Tagen, dass innerhalb der BRICS-Staaten, in den jeweiligen Landeswährungen bezahlt werden wird. Ein entsprechendes digitales Zahlungssystem wird schon aufgebaut. Damit haben diese Länder schon sehr viel erreicht. Westliche Sanktionen verlieren erheblich an Durchsatzungskraft, auch an Ängsten.
Dies entspräche exakt der Verlautbarung der BRICS+-Organisation, wonach sie keine eigene Währung und keinen direkten Kampf gegen den Dollar derzeit anstreben.
Diese Vorgehensweise kann aufgrund deren Wirtschaftsmacht funktionieren. Eine Abfrage bei ChatGPT ergab für 2021

BIP in US-Dollar, (kaufkraftbereinigt) BRICS-Staaten (China, Indien, Brasilien, Russland, Südafrika): Ca. 36,7 Billionen US-Dollar (geschätzte Summe)
(BIP in US-Dollar, (kaufkraftbereinigt) Westliche Staaten (Vereinigte Staaten und Europäische Union): Ca. 44,5 Billionen US-Dollar (geschätzte Summe).

Ob nun diese Vorgehensweise den Dollar schwächt oder nicht, interessiert die BRICS-Staaten nicht, warum auch? Trotzdem würde dies im Laufe der Zeit zu erheblichen Auswirkungen auf den EURO und den Dollar haben. Im Westen wird die Wirtschaftskraft des Globale Südens immer noch unterschätzt – wir haben diesbezüglich ein falsches Mindset.
Den EURO-Raum wird es schneller treffen als die USA
Zunächst werden die Auswirkungen eher auf den EURO-Raum treffen, da die Einzelstaatlichkeit immer noch dominiert und somit Kompromisse oftmals schwierig zu erzielen sind.
Kurzum: wenn Indien als ein relevantes BRICS+-Land gewissen Verkäufe, z. B. Arzneimittel, die bei uns knapp sind, in Rupien bezahlt haben will, dann hätten wir schlechte Karten dies abzulehnen.
Also, die BRICS-Staaten haben gar keine Notwendigkeit schnell und rabiat gegen den Dollar vorzugehen. Ihre schiere Größe verleiht ihnen eine große Macht, darauf zu verzichten.
Die Situation für den Westen ist in der Tat sehr heikel und absolut nicht zu unterschätzen. Welche Möglichkeiten hat der Westen dagegen anzugehen? Letztlich keine. Warum? Weitere Kriege kann sich der Westen nicht leisten und könnte diese auch zukünftig nicht finanzieren. Der Ausgang des Niger-Konfliktes wird uns darüber Aufschluss geben. Auch für relevante politische Umstürze ist der BRICS+-Raum einfach zu groß.
Auf der anderen Seite hat der Globale Süden ein Pfund in der Hand, das uns Ängstigen sollte bzw. muss.
Migrationswelle als „Pfund“ des Globalen Südens
Der Globale Süden steht auch unter Zeitdruck. Die Geburtenrate beträgt dort zwischen 2,5 bis 4,5 Geburten pro Frau, im Westen liegt sie bei ca. 1,3 bis 1,9 Geburten.
Auch die schiere Größe: Grob geschätzt wird von 4 Mrd. Einwohners ausgegangen. Die G7 Staaten umfassen ca.780 Mill. Einwohner.
Wird der 22. Aug.2023 kein Erfolg für die BRICS+-Staaten wird es in absehbarer Zeit zu einer unkontrollierbaren Migrationswelle kommen müssen. Diese wird nicht aufzuhalten sein. Die Völkerwanderung der Germanen im 4. Jahrhundert in das Römische Reich sollten wir immer vor Augen haben. Schließlich trug sie auch zur Schwächung und zum Zusammenbruch des Weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. bei.
Der Westen muss sich genau überlegen, wo seine aktuellen Stärken liegen, wie diese zustande gekommen sind und wie er sich zukünftig verhalten wird müssen.
Vorteile für den Westen?
Wird der 22. Aug. 2023 ein Erfolg für die BRICS+-Staaten, könnte eine „schnelle“ Gegenleistung eine kontrollierbare Migration vom Süden in den Westen geben. Allerdings ist ein eine „Re-Migration“ vorstellbar.
Fazit
Es wird schrittweise zu einem neu justierten Währungsaustausch kommen. Dies wird gerade auch in Deutschland zu real-wirtschaftlichen und damit auch zu finanzwirtschaftlichen Turbulenzen führen. Dies sicherlich zeitnah nach einem erfolgreichen BRICS-Gipfel.
Da es faktisch keine Vorbereitungszeit für diese Zäsur gibt, ist schon heute mit der Planung für ein „Deutschland 2.“ zu beginnen.

Wir beraten Sie, wie mit der rasanten technologischen Entwicklung umgegangen werden soll

Kontakt
Zukunftsberatung UG i.G.
Ulrich L. Dr. Manz
Im Bollerts 13
64839 Münster

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