Neue Werkstoff- und Fertigungskonzepte sind ein wichtiger Schlüssel zur Sicherung des Industriestandortes Deutschland. Nicht erst seit der letzten Zeit geht ein beträchtlicher Teil der Innovation – und mithin der Wertschöpfung – auf Ergebnisse aus der Material- und Werkstoffforschung und die damit verbundenen neuen Produktionsverfahren zurück. Hierdurch werden Wohlstand und Millionen Arbeitsplätze gesichert und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Der jährliche Umsatz von Unternehmen aus der Material- und Werkstoffbranche liegt mittlerweile bei rund einer Billion (1000 Mrd.) Euro.
Material- und Werkstoffforschung auch für Umweltschutz essenziell
Mit einem breit gefächerten Seminar- und Fortbildungsprogramm setzt sich das HDT (Haus der Technik) als Mittler des Wissens seit Generationen dafür ein, dass neueste werkstoffkundliche Erkenntnisse schnellstmöglich in der Praxis wirksam werden.
Nicht übersehen werden darf, dass der technologische Fortschritt auf diesem Gebiet auch messbar auf die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen einzahlt. „Man denke nur an die Energieeinsparungen und Schonung von Ressourcen, die sich branchenübergreifend aus modernen Leichtbauweisen ergeben – ebenfalls ein direkter Ausfluss der Forschung im Bereich von Hochleistungswerkstoffen“, erklärt der neben Werkstoffen unter anderem für den Bereich Umweltschutz verantwortliche Fachbereichsleiter beim HDT, Dr. Uwe Schröer.
Rost schläft nicht
Enorme Bedeutung kommt darüber hinaus einem vermeintlich banalen werkstofflichen Phänomen zu: der Korrosion, allgemein bekannt als Rost. In den Industrienationen verrostet sprichwörtlich Jahr für Jahr ein riesiges volkswirtschaftliches Vermögen. Die Korrosionskosten betragen unglaubliche drei bis vier Prozent des Bruttosozialproduktes. Kein Wunder, dass man dem Thema beim HDT große Beachtung schenkt. So trägt beispielsweise das zweitägige Seminar „Grundlagen der Metallkorrosion“ über die Verbesserung des Verständnisses der Korrosionsmechanismen regelmäßig zur Vermeidung von Korrosionsschäden bei.
Die Konsequenzen ungehemmter Korrosion sind vielfältig. Sie kann teure Stillstände und kostspielige Reparaturen und Sanierungen nach sich ziehen. Das HDT-Seminar stellt die Erscheinungsformen der Korrosion zusammen mit ihren Ursachen respektive metallkundlichen Grundlagen vor und erläutert korrosionsfördernde Faktoren ebenso wie Maßnahmen des Korrosionsschutzes. Teilnehmende sind nach dem Besuch in der Lage, Methoden zur Auswahl korrosionsbeständiger Werkstoffe anzuwenden und auf dieser Basis nachhaltigere Produkte zu konstruieren.
Oberflächenveredlung der Metalle
Der Erhöhung der Belastungsfähigkeit von metallischen Bauteilen mithilfe von mechanischen, thermischen und thermo-chemischen Verfahren der Oberflächenbehandlung widmet sich ein weiteres eintägiges HDT-Seminar: „Oberflächenveredlung der Metalle“. Es bietet eine umfassende Einführung in die Oberflächenbehandlung und Oberflächenanalytik. Des Weiteren werden aktuelle Trends und Entwicklungen diskutiert.
Teilnehmende lernen – auch anhand von praktischen Übungen –, wie einzelne Verfahren für die wirtschaftliche Darstellung guter Zähigkeit, Verschleiß-, Korrosions- und Ermüdungsbeständigkeit bei Bauteilen eingesetzt werden können. Das ist nicht zuletzt für Unternehmen interessant, die ihre Produktionsprozesse verbessern wollen. Im Einzelnen stehen neben klassischen Verfahren wie Aufkohlung, Einsatzhärten, Carbonitrieren, Nitrieren und Randschichthärten zusätzlich fortgeschrittene Verfahren wie Plasma- und Laserbehandlungstechnologien auf der Tagesordnung.
Wärmebehandlung der Stähle
Das zweitägige HDT-Seminar „Wärmebehandlung der Stähle“ wiederum beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Behandlungsprozessen zur Verbesserung der Stahleigenschaften und erörtert die Einflussfaktoren, welche die Ergebnisse beeinflussen. Teilnehmende, die bereits über grundlegende Kenntnisse der Werkstoffkunde verfügen sollten, erhalten die Gelegenheit, über individuelle Anwendungsfälle zu diskutieren; praktische Übungen dienen der Festigung des erworbenen Wissens.
„Die Veranstaltung ist angesichts der hohen Energiepreise von besonderer Aktualität und Relevanz, weil darin die gegenwärtig verfügbaren experimentellen und rechnerischen Methoden zur optimalen, effizienten Gestaltung von Wärmebehandlungsprozessen vorgestellt werden“, erklärt HDT-Journal-Chefredakteur Michael Graef.
Weitere Details zu den Seminarangeboten und alle Termine finden Interessierte auf der Website des HDT.
https://www.hdt.de/seminare-workshops/werkstoffe/