Das Vorhaben „DE4L“ („Data Economy 4 Advanced Logistics“) verfolgt den Aufbau einer Plattform zum Datenaustausch für Logistikdienstleister. So sollen hohe Stauaufkommen durch Lieferfahrzeuge, Kosten durch Falschzustellungen und wiederholte Zustell- und Abholversuche von Paketen vermieden werden. Am 29. August 2019 fand die Kick-Off-Veranstaltung mit dem Projektträger DLR im Leipziger Logistics Living Lab statt.
Aufgrund steigender Lieferaufkommen erhöht sich der Bedarf an Kurier-, Express- und Paketdienstleistungen. Das Projekt „DE4L“ stärkt die Zusammenarbeit der Dienstleistungsfirmen und fördert die Digitalisierung der Informationen mit dem Aufbau einer gemeinsamen Plattform. Dazu werden während der Postzustellung über Sensoren an Fahrrädern, Autos und Personen Daten gesammelt, u.a. Koordinaten, Lärm-, Umwelt-, Straßenverkehrs-, Erschütterungs-, Bild- und 3D-Videodaten. Mit Hilfe dieses Datenschatzes werden für alle Mitglieder der Plattform verschiedene datengetriebene Auskünfte bereitgestellt. Das heißt, dass neben den klassischen Adressdaten auch detaillierte Informationen über Lieferwege, Routen und Abstellorte zusammengetragen werden.
„DE4L“ garantiert rechtssicheren Datenaustausch
Die gesammelten Daten auf der Plattform wecken somit auch verschiedenste logistikfremde Potenziale sowohl für Beteiligte der Logistikkette als auch für andere Projektmitglieder, wie beispielsweise die Bewertung von Verkehrsaufkommen und Lautstärke in bestimmten Gebieten. „Durch die Verwendung der anfallenden Daten eröffnen sich für die Logistik enorme Potenziale bestehende Prozesse effizienter und flexibler zu gestalten und zudem neue datengetriebene Geschäftsmodelle zu entwickeln“, erklärt Prof. Dr. Bogdan Franczyk, Vorstandsvorsitzender des Institut für Angewandte Informatik (InfAI) e.V. und Professor für Informationsmanagement am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Leipzig. Dafür stellt das Vorhaben die sichere und rechtskonforme Verwendung der Daten durch eine frühzeitige Einbindung von juristischen Fachkräften sicher. Dadurch werden die rechtlichen Risiken schon zu Beginn der Projektlaufzeit aufgenommen und fortlaufend überwacht.
Erfolgreicher Kick-Off im Logistics Living Lab
Das Projekt „DE4L“ ist initiiert vom Big-Data-Kompetenzzentrum ScaDS Dresden/Leipzig und bis Juli 2022 befristet. Gefördert wird es über das Technologieprogramm „Smarte Datenwirtschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Bei einem ersten Treffen der Projektmitglieder in den Räumen des Logistics Living Lab in Leipzig wurde die Umsetzung der Hauptziele besprochen, eine gemeinsame Struktur gefunden und die weiteren Projekttreffen in Form von Anforderungsworkshops in kommenden Wochen geplant.
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Mehr Informationen zum Projekt unter: infai.org/de4l
Laufzeit: 08/2019 – 07/2022
Förderprogramm: „Smarte Datenwirtschaft“, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Förderkennzeichen: 01MD19008A
Projektbeteiligte:
Das Institut für Angewandte Informatik (InfAI) wurde 2006 zum Zweck der Förderung von Wissenschaft und industrienaher Forschung und Entwicklung auf den Gebieten der Informatik und Wirtschaftsinformatik gegründet. Das Institut ist ein anerkanntes An-Institut der Universität Leipzig und hat sich zu einem der größten und drittmittelstärksten Forschungs- und Transferinstitute der Universität entwickelt. Der Fokus des InfAI liegt dabei auf den Bereichen Big Data / Smart Data, Logistik, Data Analytics, Biomedizinische und technische Daten- und Prozessmodellierung, Energiewirtschaft und Dienstleistungsforschung. In diesen Bereichen arbeitet das Institut zusammen mit namhaften Unternehmen, wie beispielsweise Siemens, Daimler, BMW, SAP, T-Systems, Heidelberger Druckmaschinen, Software AG, ERGO Versicherungen und Mercateo.
Das Big-Data-Kompetenzzentrum ScaDS Dresden/Leipzig – Competence Center for Scalable Data Services and Solutions ist eines von zwei deutschen Big-Data-Kompetenzzentren, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit Oktober 2014 fördert. ScaDS Dresden/Leipzig realisiert kooperative Forschung an Big-Data-Technologien und deren interdisziplinären Einsatz für ein breites Spektrum von Anwendungsfällen in Wissenschaft und Wirtschaft.
Die UNISERV GmbH ist Experte für erfolgreiches Datenmanagement. Gegründet am 1. Juli 1969 beruhen seither Erfolg und kontinuierliches Wachstum des Unternehmens auf einem breiten, leistungsstarken Software- und Beratungsangebot. In seinen Customer-Data-Management- und Data-Quality-Lösungen für Kundenstamm- und Bewegungsdaten vereint Uniserv Datenqualitätssicherung und Datenintegration zu einem ganzheitlichen Ansatz. Kunden- und Geschäftspartnerdaten stehen im Mittelpunkt von Initiativen für Master Data Management, Datenqualität, Datenmigration und Data Warehousing, beispielsweise im Umfeld von CRM-Anwendungen, eBusiness, Direct- und Database-Marketing, CDI/MDM-Anwendungen und Business Intelligence. Im Fokus stehen neben anderen Branchen die Logistik sowie insbesondere der Handel, Banken/FinTechs, Versicherungen/InsurTechs sowie die Energiewirtschaft.
Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund als Teil der Fraunhofer-Gesellschaft e.V. fungiert als Bindeglied zwischen Forschung und Industrie und deckt mit seinen über 250 Mitarbeiter/-innen aus überwiegend ingenieur-wissenschaftlichen Bereichen sämtliche Fragestellungen rund um die betriebliche Logistik inklusive IT ab. Das Fraunhofer IML stellt damit einen Technologiespezialisten in den Bereichen Cloud Computing, Internet der Dinge, Software-as-a-Service und Machine Learning dar. Daneben eignet sich das Institut als Multiplikator, sowohl auf wissenschaftlicher Ebene durch Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und auf Konferenzen als auch auf Anwendungsebene durch zahlreiche Industrieprojekte (> 50% Industrieumsatz), Ausstellungen auf Messen und institutseigene Showrooms für Fachbesucher. Die Abteilung „Software & Information Engineering“ ist an der Antragsstellung mit den Forschungsschwerpunkten Data Analytics, Machine Learning und Internet der Dinge Integration beteiligt.
Seit Mai 1993 gibt es die fox-COURIER GmbH Leipzig als familiengeführtes mittelständisches Unternehmen mit dem Sitz am Flughafen Leipzig-Halle, welcher uns eine optimale Anbindung an das Autobahnnetz, den ICE und zur Luftfracht bietet und somit zeitkritische Transporte innerhalb Deutschlands und in alle Teile der Welt ermöglicht. Zu dem Leistungsumfang gehören der Transport von Waren- und Dokumentensendungen, sicherer Luftfracht, Gefahrgut in allen Klassen, temperaturgeführte Transporte nach GDP oder auch die Beförderung von Kleintieren in Behältnissen. Durch den Status eines “Reglementierten Beauftragten”, einer amtlichen Tiertransportgenehmigung und nicht zuletzt der Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015, sind die Fahrer für den Transport von wertvollen Sendungen gut geschult und handeln in Einklang mit diesen speziellen Anforderungen.