StartseitePolitik und Recht77 Prozent der Anfragen nach einem Kurzzeitpflegeplatz werden abgelehnt

77 Prozent der Anfragen nach einem Kurzzeitpflegeplatz werden abgelehnt: OnPrNews.com

Rahmenbedingungen behindern innovative Angebotsentwicklung – Caritas fordert mehr Flexibilität in den gesetzlichen Vorgaben

Stuttgart / Freiburg, 10. Oktober – Die Plätze für die Kurzzeitpflege sind in Baden-Württemberg mehr als knapp. Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen suchen mancherorts verzweifelt nach solchen Plätzen. Das hat eine Umfrage unter Altenhilfe-Trägern in Baden-Württemberg in diesem Sommer ergeben. Danach werden 77 Prozent aller Anfragen nach einem Kurzzeitpflegeplatz abgelehnt. Die Ablehnungen schwanken je nach örtlichen Gegebenheiten von Landkreis zu Landkreis zwischen 49 Prozent und 94 Prozent. Von den befragten Einrichtungen schätzen über 80 Prozent die Versorgungssituation in der Kurzzeitpflege als schlecht ein. „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen sich dringend ändern, wenn vor allem Familien durch die Kurzzeitpflege entlastet werden sollen“, fordern die beiden Caritas-Direktorinnen Mathea Schneider (Freiburg) und Annette Holuscha-Uhlebrock (Stuttgart). Deshalb macht sich die Caritas Baden-Württemberg dafür stark, dass die gesetzlichen Vorgaben angepasst werden. In einem Positionspapier „Zukunftsorientierte Kurzzeitpflege“ macht sie darin konkrete Vorschläge. Das Papier wurde zusammen mit den unter dem Caritasverband zusammengeschlossenen Praktikern und Trägern in Baden-Württemberg – der Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege (Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg) und dem Netzwerk Alter und Pflege (Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart) erarbeitet.

Um die Versorgung in der Kurzzeitpflege zu verbessern, fordert der katholische Wohlfahrtsverband unter anderem eine Öffnungsklausel in der Landesheimbauverordnung. So sollte es den Trägern bei der Planung von stationären Kurzzeitpflegeeinrichtungen gestattet werden, die baulichen und räumlichen Anforderungen flexibler und zielgruppenabhängig zu gestalten. Denn die Bedarfe sind unterschiedlich, je nachdem, ob es sich um eine klassische Verhinderungspflege etwa während des Urlaubs der Angehörigen handelt oder um eine rehabilitative Kurzzeitpflege nach einem Krankenhausaufenthalt. Hier geht es darum, Pflegebedürftigkeit zu verhindern und eine vollstationäre Pflege zu vermeiden. Deshalb plädiert die Caritas auch dafür, die Landespersonalverordnung im Hinblick auf die Fachkraftquote weiter zu öffnen: Entsprechend den Anforderungen, die das Klientel in der Kurzzeitpflege stellt, sollten die Träger bestimmen können, wieviel Personal und Fachkräfte in unterschiedlichen Kurzzeitpflege-Settings erforderlich sind.

Um die Rahmenbedingungen für die Kurzzeitpflege so zu gestalten, dass Angebote entsprechend der Nachfrage vor Ort weiterentwickelt werden können, braucht es eine auskömmliche Refinanzierung und einen neuen Landesrahmenvertrag. Dieser sollte es ermöglichen, „die erforderlichen Personalmengen und den Qualifikationsmix in Abhängigkeit von der betriebsspezifischen Konzeption und den Bedarfen des zu betreuenden Klientels zu bestimmen“, heißt es in dem Caritas-Papier. Auch sollte Kurzzeitpflege im Leistungsrecht nicht ausschließlich als stationäres Angebot betrachtet werden. Vielmehr müsse man offen sein für innovative Ansätze und Konzepte, die Kurzzeitpflege beispielsweise auch in ambulant organisierter Form vorsehen.

Das Positionspapier „Zukunftsorientierte Kurzzeitpflege“ steht zum Download bereit unter:
www.dicvfreiburg.caritas.de/service/download
www.netzwerk-alter-und-pflege.de

Als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche vertritt die Caritas in Baden-Württemberg rund 3.800 Einrichtungen mit mehr als 175.000 Plätzen in unterschiedlichen Hilfefeldern, in denen 65.000 Mitarbeiter/innen tätig sind.

Kontakt
Caritas in Baden-Württemberg
Eva-Maria Bolay
Strombergstr. 11
70188 Stuttgart
0711/2633-1288
bolay@caritas-dicvrs.de
http://www.caritas-rottenburg-stuttgart.de

Lesen Sie mehr zum Thema

Disclaimer/ Haftungsausschluss: Für den oben stehend Pressemitteilung inkl. dazugehörigen Bilder / Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter Onprnews.com distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

- Artikel teilen -

77 Prozent der Anfragen nach einem Kurzzeitpflegeplatz werden abgelehnt

Proteste gegen die Entscheidung der Gyeonggi-Regierung: Eine Analyse der Auswirkungen auf die Religionsfreiheit in Südkorea

Die plötzliche Stornierung eines religiösen Treffens in Südkorea hat nicht nur finanzielle Schäden, sondern auch ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Religionsfreiheit aufgeworfen. Die Erklärung von über 400 Organisationen weltweit hebt die potenziellen rechtlichen und sozialen Implikationen einer solchen Entscheidung hervor. Das Ereignis zeigt die Touchpoints zwischen Politik, Religion und Menschenrechten auf.

Wie die Absage eines religiösen Forums in Südkorea die Debatte über intellektuelle Freiheit anheizt

Die plötzliche Stornierung einer religiösen Veranstaltung in Südkorea zieht weitreichende internationale Aufmerksamkeit nach sich. Die Absage richtet sich gegen religiöse Vielfalt und wirft bedeutsame Fragen über die gerechte Behandlung von Glaubensgemeinschaften auf. In Zeiten, in denen Religionsfreiheit gefordert wird, erfordert dieser Vorfall eine kritische Analyse.

Landtagswahlen bis 2024 im Vergleich

Statistiken zu den Landtagswahlen in Brandenburg Die Bürger in Brandenburg haben über...

Die Rolle von Jackie Kennedy bei JFKs Ermordung

In seinem neuesten Buch enthüllt Dr. Martinu die schockierende Wahrheit über die Rolle von Jackie Kennedy als Scharfrichterin und Henkerin in Personalunion zur Ermordung von JFK. Das Buch liefert unwiderlegbare Beweise und überzeugende Argumente für diese schockierende Enthüllung.

Die SeniorenLebenshilfe erweitert Ihr für Senioren: Sabrina Backhaus wird erste Lebenshelferin in Vechta

Sabrina Backhaus ist unsere neue Lebenshelferin in Vechta. Dort unterstützt sie Senioren im Alltag: z.B. im Haushalt, beim Einkauf, bei Arztbesuchen und vielen weiteren täglichen Aufgaben.

Verhinderungs- und Kurzzeitpflege 2024/2025: Was ändert sich, was muss beachtet werden?

Ab 2025 treten wichtige Neuerungen in der Pflege ein, die pflegende Angehörige finanziell entlasten und mehr Flexibilität bei Verhinderungs- und Kurzzeitpflege bieten. Pflegeliebling informiert!

SeniorenLebenshilfe eröffnet neuen Standort in Tangerhütte im Landkreis Stendal

Tangerhütte, 30.01.2024. Seit über 10 Jahren verfolgt die SeniorenLebenshilfe das...

Sonja Berger bietet Unterstützung für Senioren in Thierhaupten und Umgebung

Thierhaupten, 16.01.2024. Alte Menschen, die im Alltag Hilfe benötigen, werden schon...