48 % sind bereit für Klimakompensation zu zahlen
In einer neuen repräsentativen Umfrage von Viking in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Bilharz vom Umweltbundesamt (UBA) und dem Meinungsforschungsinstitut OnePoll wurden 1000 deutsche Arbeitnehmer zum Status quo in puncto Umweltschutz im Büro befragt.
Recyclingweltmeister Deutschland? Nicht im Büro. Laut Angaben der Befragten gibt es nur in jedem dritten Unternehmen ein Abfallentsorgungssystem. Nur jedes fünfte Unternehmen verfüge über ein Umweltmanagementsystem. Schlusslicht dabei ist der öffentliche Sektor: 36 % der Befragten sagten, ihr Arbeitgeber leiste keinen Beitrag zum Umweltschutz in Form eines Umweltmanagementsystems. Bei produzierendem Gewerbe/Industrie waren es nur 10 %.
23,5 % gaben an, dass die eigene Firma nichts für den Umweltschutz tue und 70 % glauben, dass Klimaschutz keine Priorität für ihren Arbeitgeber habe. 84 % der Befragten erwarten mehr Umweltschutz von ihrem Arbeitgeber.
Dabei zahlt es sich für Unternehmen aus, in Umweltschutz zu investieren: Fast die Hälfte der Befragten würde einen potenziellen Arbeitgeber auf deren Haltung in Bezug auf Nachhaltigkeit prüfen, bevor sie sich auf eine dort ausgeschriebene Stelle bewerben. Knapp zwei Drittel sagten, fehlender Respekt und Einsatz für Nachhaltigkeit durch den Arbeitgeber sei ebenso schlimm wie Integration und Vielfalt am Arbeitsplatz zu ignorieren. 58 % wären motivierter, wenn ihr Arbeitgeber klimaneutral wäre, 56 % produktiver.
Team Greta vs. Team Donald? Interessanterweise stehen 14 % der Befragten dem Thema Klimawandel skeptisch gegenüber und gaben an, nicht an den vom Menschen verursachten Klimawandel zu glauben; bei Männern sind es 17 %.
Eine noch größere Skepsis herrscht gegenüber Klimakompensationen, die Greta Thunberg unlängst als „Bluff“ bezeichnete. Laut des Klimaexperten Dr. Michael Bilharz ist die einfachste und schnellste Methode, klimaneutral zu leben, den eigenen CO2-Fußabdruck zu kompensieren (für ca. 250 EUR im Jahr)*. Nach Informationen, die dem UBA vorliegen, kompensieren weniger als 1 % der Bevölkerung. Allerdings gaben 8,3 % unserer Befragten an, ihren CO2-Fußabruck zu kompensieren. Knapp 20 % möchten es laut unserer Umfrage in Zukunft tun. Während jeder Vierte Geld für die Klimakompensation ausgeben würde, wenn es einen Zuschuss vom Arbeitgeber gäbe, zeigte knapp jeder Zweite keine Bereitschaft, diese Zahlung zu tätigen.
Auf die Frage, was die Befragten davon abhält, den eigenen CO2-Fußabdruck mit einer solchen Zahlung zu kompensieren, teilten sich die Meinungen:
43 % finden es zu teuer
43 % sehen sich nicht verantwortlich für diese Zahlung
39 % vertrauen der Klimakompensation nicht (44 % bei Männern, verglichen mit
32 % der Frauen)
17 % gaben zu, nicht zu verstehen, wie die Klimakompensation funktioniert
Die Befragten aus der Generation Z (22 und jünger) kompensieren ihren CO2-Fußabdruck dreimal so häufig wie Baby Boomer (55-73 Jahre).
Klimakompensation allein ist den Befragten zufolge nicht die Lösung. Die Frage, ob sie bereit wären, ihren Lebensstil aus Umweltschutzgründen zu ändern, bejahten generationenübergreifend 80 % der Teilnehmer. Ein Großteil der Befragten wäre bereit, der Umwelt zuliebe folgende Veränderungen vorzunehmen:
Bereit zu verändern:
Kurze Distanzen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen (57 %)
Mülltrennung/Recycling auf der Arbeit (46 %)
Einwegkunststoffe aufgeben (44 %)
Biolebensmittel kaufen (41 %)
Schlusslicht bilden folgende Veränderungen:
Auf Arbeit eine CO2-Gruppe bilden/einer beitreten (11 %)
In eine kleinere Wohnung/ein kleineres Haus ziehen (11 %)
Zu einer grünen Bank wechseln (11,5 %)
Milchprodukte aufgeben (14,5 %)
Allgemein ergab die Studie, dass der eigene Beitrag zum Klimawandel unterschätzt wird und Klärungsbedarf besteht. Knapp ein Drittel der Befragten glauben, dass sie die Umwelt nicht stark belasten. 27 % gaben an, bereits klimaneutral zu leben (zur Erinnerung: Nur 8,3 % kompensieren derzeit ihren CO2-Fußabdruck, laut Daten, die dem UBA vorliegen, sind es sogar nur etwa 1 %).
Nichtsdestotrotz wollen sich 75 % Befragten im kommenden Jahr aktiv bemühen, die eigene Umweltbelastung zu reduzieren. Der Großteil bezieht sich hierbei auf das Privatleben (62 %), während 23 % angaben, sie würden ihren Arbeitgeber ermutigen, sich mehr für den Umweltschutz einzusetzen.
https://blog.viking.de/umweltschutz-im-buero/
* Für eine Zahlung von ca. 250 EUR im Jahr an Organisationen wie Atmosfair oder MyClimate werden genug Projekte unterstützt, um die durchschnittlich 11 Tonnen Treibhausgasemissionen eines Deutschen an anderer Stelle zu vermeiden.
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Mehr Informationen zur Studie finden Sie auf dem Viking Blog: https://blog.viking.de/umweltschutz-im-buero/
Die genauen Ergebnisse der Studie (Unterschiede im Hinblick auf Alter, Geschlecht, Tätigkeit etc.) werden auf Anfrage gerne zur Verfügung gestellt.
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