Nur etwa 60 Prozent der Beschäftigten im Büro arbeiten wirklich. Faulheit ist ein erheblicher Produktivitätskiller, der massive Team-Konflikte hervorruft.
In Millionen Büros ist Faulheit der absolute Produktivitäts- und Klimakiller. Manche Beschäftigten reißen sich der Firma Willen ein Bein aus, während andere einfach nur die Beine hochlegen. Dabei können die Gründe fürs Nichtstun verschieden sein: Oft ist es einfach nur Faulheit, manchmal steckt auch Kränkung durch frühere Erlebnisse hinter der Passivität. Nicht zu unterschätzen ist, dass einzelne Kollegen schlichtweg überfordert sind. Aus Überforderung entwickelt sich häufig Angst. Wie die Situation im Einzelfall auch sein mag – eines steht fest: Die übrigen Kollegen werden entsprechend mehr belastet oder lassen die zusätzliche Arbeit einfach liegen.
Aus anfänglichem Schweigen entwickelt sich schnell Wut. Das Betriebsklima ist belastet und die Produktivität gefährdet. Spätestens jetzt ist der Vorgesetzte aufgerufen, den sich abzeichnenden Konflikt einzudämmen, geht es schließlich um die Produktivität.
Es gibt eine Reihe von sogenannten Produktivitätskillern, die eine Betriebsklima-Erwärmung verhindern. Ganz oben auf der Liste der Ablenkungen am Arbeitsplatz stehen Smartphones. Insbesondere die Nutzung von Whatsapp und Social Media sind erhebliche Störfaktoren, wie auch eine Studie der Universität Ulm belegt.
„Ein Großteil der Beschäftigten kontrolliert alle zehn bis 15 Minuten das Smartphone nach eingegangene neuen Informationen“, weiß Rudolf F. Thomas whttp://www.saboteure-des-gluecks.de. Er beschreibt aktuell 12 Produktivitätskiller, die dazu führen, dass in Büros nur etwa 60. Prozent der Beschäftigten produktiv arbeitet. „Rund 40 Prozent halten weder die vereinbarte wöchentliche Arbeitszeit ein, noch erbringen sie die geforderte Leistung in der dafür vorgesehenen Zeit“, bemängelt der Experte für Konfliktlösungen in Unternehmen.
Ebenfalls ganz oben auf der Liste der Produktivitäts- und Betriebsklimakiller stehen ewig am Telefon lautstark quasselnde Kolleginnen und Kollegen. Gleich nach zu langen Raucherpausen folgen Klatsch und Tratsch. Hier die aktuelle Hitliste der Produktivitäts- und Betriebsklimakiller:
1. Private Smartphones Nutzung, vor allem Messenger wie Whatsapp, Facebook etc.
2. Privates Surfen im Internet.
3. Ewig am Telefon lautstark quasselnde Kolleginnen und Kollegen.
4. Zu lange und zu viele Raucherpausen.
5. Klatsch und Tratsch.
6. Ewig dauernde Meetings.
7. Faule Kollegen und Kolleginnen.
8. Mangelhafte Arbeitsumgebungen.
9. Interne E-Mail-Flut.
10. Zu laute Mitarbeiter.
11. Zu starre Arbeitszeiten.
12. Führungsschwache Vorgesetzte.
„In vielen Büros ist Mobbing durch die Duldung der Produktivitätskiller zum Betriebssport geworden „, beklagt Rudolf F. Thomas, der für die Verbesserung der Produktivität zu allererst die verantwortlichen Führungskräfte in der Pflicht sieht.
Tatsächlich ist der eigene Chef oft ein richtiger Zeitkiller. Fällt es ihm ein, dann platzt er zum ungünstigsten Zeitpunkt herein, und weil er der Chef ist, erwartet er sofort höchste Aufmerksamkeit. Selbstverständlich sieht er sich nicht als Störfaktor, der im Moment den Arbeitsablauf unterbricht. Chefsache ist ja immer „ganz wichtig“ und bedarf daher der sofortigen Erledigung.
Für Beschäftigte ist der Umgang mit Vorgesetzten oft sehr schwierig. „Wer traut sich schon seinem Chef klarzumachen, dass er manchmal, vielleicht auch öfters, mindestens ein Störfaktor, wenn nicht ein Produktivitätskiller ist“, fragt Konfliktexperte Thomas.
Die werbewirksame Parole von der „offenen Teamkommunikation“ sei meistens von der Bürorealität weit entfernt, obwohl es laut Thomas fünf einfache Grundregeln gibt, die sofort anwendbar sind:
1. Respekt und Wertschätzung.
2. Gemeinsame klar verständliche Ziele.
3. Besseres Zuhören durch aktives Zuhören.
4. Echte Transparenz.
5. Konstruktive stets sachliche Kritik.
Quellenangaben/Literaturhinweis:
Saboteure des Glücks – Ich und meine Negaholiker, Hater, Mobber & Co., Verlag Tredition GmbH Hamburg,
Chefsache Mobbing – souverän gegen Psychoterror am Arbeitsplatz, Gabler Verlag Wiesbaden. (Beide Bücher von Rudolf F. Thomas)
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