StartseitePolitik und RechtGesundheitschancen von Kindern müssen vom sozialen Status entkoppelt werden

Gesundheitschancen von Kindern müssen vom sozialen Status entkoppelt werden: OnPrNews.com

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert anlässlich des heutigen Weltgesundheitstages mehr Anstrengungen von Bund und Ländern, um die Gesundheitschancen von Kindern vom sozialen Status zu entkoppeln. „Natürlich steht derzeit zurecht die Eindämmung der Corona-Pandemie im ungeteilten Blickpunkt der Gesundheitsversorgung. Dabei sollten wir aber nicht den Blick für diejenigen verlieren, die Unterstützung in besonderem Maße benötigen. Denn die derzeitigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie treffen Kinder und Jugendliche aus armen Haushalten in vielen Fällen ganz besonders hart. So leiden junge Menschen, die in beengten Wohnverhältnissen leben oder Kinder in Flüchtlingsunterkünften zuvorderst unter den Maßnahmen. Für sie gibt es keinerlei Rückzugs- und Erholungsmöglichkeiten. Es ist zu befürchten, dass das direkte Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen haben wird“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Zudem sind vielerorts derzeit kostengünstige Lebensmittel, auf die arme Familien angewiesen sind, oft nicht verfügbar. Gleichzeitig haben diese Familien Mehrausgaben, wie erhöhte Stromkosten oder die Kosten für das sonst in Schule oder Kita kostenlos bereitgestellte Mittagessen, zu kompensieren. Zugleich fehlt in vielen Orten die Versorgung über die Tafeln. All das wird sich negativ auf die Gesundheit von armen Kindern und Jugendlichen auswirken“, so Hofmann weiter.

Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht mit Sorge, dass bereits vor der Corona-Pandemie die Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland sehr stark vom soziokulturellen Status des Elternhauses abhängig waren. Arme Kinder sind anfälliger für Übergewicht, haben eher motorische Entwicklungsprobleme, sind anfälliger für Karies-Erkrankungen und verstärkter von psychischen Gesundheitsproblemen betroffen, und neigen eher zu Verhaltensauffälligkeiten und Sprachstörungen. „Es müssen geeignete Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, um hier zu einer Entkoppelung zu kommen. Wir brauchen beispielsweise Hartz-IV-Regelsätze, die eine gesunde Ernährung gerade von Kindern und Jugendlichen ermöglichen. Es sollte auch darüber diskutiert werden, wie Schulen ihren Beitrag leisten könnten, beispielsweise mit gesunder Ernährung als Unterrichtsthema oder einer fächerübergreifenden Gesundheitserziehung in der Schule. Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt auch den Vorschlag der Weltgesundheitsorganisation WHO, die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse generell abzuschaffen. Dies würde nicht nur in der Breite den Konsum von Obst und Gemüse befördern und darüber gesunde Ernährung begünstigen. Gerade im Hinblick auf Kinder aus armen Familien könnte kostengünstigeres Obst und Gemüse zu einer ausgewogeneren und gesünderen Ernährung beitragen, wenn eine Steuerbefreiung tatsächlich über niedrigere Preise bei den Kindern und Jugendlichen ankommen würden. Und wir müssen darüber diskutieren, wie wir unsere Kinder vor ausuferndem Lebensmittelmarketing schützen. Kindermarketing für verarbeitete Lebensmittel mit sehr hohem Zucker-, Salz- oder Fettgehalt ist ein Unding. Auch hier unterstützen wir die Forderung der WHO, dass nur für gesunde Lebensmittel ein direkt an Kinder gerichtetes Marketing erlaubt sein sollte“, so Hofmann abschließend.

Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit mehr als 45 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

Kontakt
Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Uwe Kamp
Leipziger Straße 116-118
10117 Berlin
030-308693-11
presse@dkhw.de
http://www.dkhw.de

Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.

Lesen Sie mehr zum Thema

Disclaimer/ Haftungsausschluss: Für den oben stehend Pressemitteilung inkl. dazugehörigen Bilder / Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter Onprnews.com distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

- Artikel teilen -

Gesundheitschancen von Kindern müssen vom sozialen Status entkoppelt werden

Wie die Absage eines religiösen Forums in Südkorea die Debatte über intellektuelle Freiheit anheizt

Die plötzliche Stornierung einer religiösen Veranstaltung in Südkorea zieht weitreichende internationale Aufmerksamkeit nach sich. Die Absage richtet sich gegen religiöse Vielfalt und wirft bedeutsame Fragen über die gerechte Behandlung von Glaubensgemeinschaften auf. In Zeiten, in denen Religionsfreiheit gefordert wird, erfordert dieser Vorfall eine kritische Analyse.

Landtagswahlen bis 2024 im Vergleich

Statistiken zu den Landtagswahlen in Brandenburg Die Bürger in Brandenburg haben über...

Die Rolle von Jackie Kennedy bei JFKs Ermordung

In seinem neuesten Buch enthüllt Dr. Martinu die schockierende Wahrheit über die Rolle von Jackie Kennedy als Scharfrichterin und Henkerin in Personalunion zur Ermordung von JFK. Das Buch liefert unwiderlegbare Beweise und überzeugende Argumente für diese schockierende Enthüllung.

Philippinen: Shincheonji richtet Seminar für Pastoren und Gläubige aus

Vorsitzender Man Hee Lee: „Meine Mission ist es, Zeugnis abzulegen von...

Medizinisch validierte Remote-Diagnostik für die individuelle Gesundheitsprävention

Die Entwicklung einer umfassenden Remote-Diagnostik und einer digitalen Gesundheitsbegleitung im ZIM-Projekt "MedReD" stärkt die individuelle Gesundheit.

Norddampf Keynote 2024: Innovation und Gesundheit für Deutschlands Kräutermarkt

Am 21.11. um 18:00 Uhr zeigt Norddampf live auf norddampf.com/keynote Produktneuheiten und Innovationen für gesunden, erschwinglichen Kräuterkonsum.

TSV Spandau 1860 e.V. belegt den 2. Platz im Vereinswettbewerb des DOSB „Bewegung gegen Krebs“

TSV Spandau 1860 e.V. überzeugt im Wettbewerb des DOSB "Bewegung gegen Krebs" und sichert sich den beeindruckenden 2. Platz - ein starkes Zeichen für Engagement und Gesundheitsförderung im Sport!