Eine wichtige Entscheidung steht an. Du willst eine Veränderung in dein Leben bringen, du bist absolut überzeugt, dass du sie umsetzen möchtest, aber du spürst den nagenden Zweifel im Hinterkopf.
Was, wenn es schief geht? Was, wenn du keinen Erfolg hast? Solche Ängste sind ungemütlich und werden häufig unter den Tisch gekehrt. Gelegentlich tauchen sie wieder auf.
Auf dem Weg in die Umsetzung lassen wir häufig keinen Platz für Ängste. Stattdessen werden die Ziele aufs goldene Podest gehoben. Vielleicht nutzt du Visualisierungsmethoden, hast sie in kleine Zwischenziele herunter gebrochen oder hast einen Erfolgscoach, der dir dabei hilft, in die Umsetzung zu kommen. Ganz egal, der Fokus liegt immer auf den Zielen. Aber was ist eigentlich mit unseren Ängsten?
Wenn Ängste dich blockieren
Du bist auf dem richtigen Weg. Aber was hält dich immer noch zurück, das Leben zu leben, das du wirklich willst? Was hält dich davon ab, deine Ziele zu verwirklichen und in die Umsetzung zu kommen?
Als Motivationstrainer hat es mich seit Jahren beschäftigt, was Menschen von der Umsetzung ihrer Ziele abhält. Die Antwort lautet: Deine Ängste.
Unsicherheiten, Selbstzweifel, „Was wäre wenn…“ Szenarien – Angst hat viele Gesichter. Sie kann dich davon abhalten, wichtige Entscheidungen treffen, deinen Prozess verlangsamen und im schlimmsten Fall sogar zur Selbstsabotage führen. Sie halten dich davon ab, 100% zu geben.
Manche Ängste sind absolut offensichtlich, andere sitzen versteckt hinter Glaubenssätzen und Gewohnheiten. Gesellschaftlich werden sie häufig als Charakterschwäche angesehen. Über Ängste wird wenig gesprochen und wenn, dann fast entschuldigend. Dabei sollten wir über sie sprechen und darüber, was wir von ihnen lernen können. Denn Angst ist erstmal ein Schutzmechanismus, der uns vor Gefahr bewahrt, in manchen Fällen unbegründet, aber an einigen Ängsten ist auch etwas dran.
Was sind Ängste?
Etymologisch kommt der Begriff vom griechischen Wort „agchein“ und dem lateinischen „angere“, beide bedeuten „würgen“ oder „die Kehle zuschnüren“.
Der Duden definiert Angst folgendermaßen: „mit Beklemmung, Bedrückung, Erregung einhergehender Gefühlszustand [angesichts einer Gefahr]; undeutliches Gefühl des Bedrohtseins“. (Quelle: Duden)
Angst ist nicht zu verwechseln mit Furcht. Furcht ist eine emotionale Reaktion auf eine akute Gefahr, Angst dagegen reagiert auf eine unbestimmte, angenommene Gefahre. Sie kann eine lähmende, aber auch eine mobilisierende Emotion sein. In der Psychologie wird zwischen Angst als Zustand (State Anxiety) und Angst als Eigenschaft (Trait Anxiety) unterschieden. State Anxiety bezeichnet eine vorübergehende Angst, die als Reaktion auf eine reale Gefahr empfunden wird, Trait Anxiety dagegen ist ein Zustand der Angst, die auch ohne akuten Grund als bedrohlich gesehen wird.
Ängste können dich in deiner Umsetzung blockieren, gleichzeitig sind sie aber auch eine Chance, echte Probleme und Risiken früh zu erkennen und Worst-case-Szenarien aktiv zu verhindern.
Ängste als Tool nutzen
Halten dich ebenfalls „Was wäre, wenn“ Szenarien davon ab, in die Umsetzung zu kommen?
Natürlich könnte ich dir jetzt einfach sagen, vergiss diese Szenarien und konzentrier dich auf das Wesentliche: Dein Ziel.
Stattdessen empfehle ich dir, stell dich deinen Ängsten und finde heraus, was dahinter steckt. Vielleicht steht deinem Ziel ein echtes Risiko im Weg. Es zu ignorieren, könnte sogar fatale Folgen haben. Es lohnt sich deshalb, einen sehr genauen Blick auf diese Worst-case-Szenarien in deinem Kopf zu werfen und sie zu nutzen. In jedem Fall kannst du etwas lernen. Und im Idealfall kannst du deine Ängste als Tool nutzen, das dich auf deinem Weg in die Umsetzung weiter bringt und gleichzeitig an ihnen arbeiten.
In der folgenden Übung fühlen wir deinen Ängsten auf den Zahn. Was steckt dahinter? Welche Ängste sind berechtigt, welche haben keine Grundlage? Was kannst du von ihnen lernen und mit in die Umsetzung nehmen?
Übung: Ängste visualisieren
Kommen wir wieder zurück zu der wichtigen Entscheidung, die du treffen möchtest. Nimm dir Papier und Stift und denke über deine Entscheidung nach.
Was, wäre wenn…
Teile dein Papier in drei Spalten:
Angst Vorsorge Reparieren
Denke jetzt über dein Worst-case-Szenario nach. Was ist das Schlimmste, das in dieser Situation passieren kann? Schreibe jeden einzelnen Punkt in die Spalte Angst.
Beispiel: Wenn ich mir erlaube, in Urlaub zu fahren, könnte es sein, dass eine wichtige Aufgabe nicht erledigt wird.
In die zweite Spalte unter Vorsorge schreibe etwas auf, um besagten Fall zu verhindern.
Beispiel: Ich ernenne jemanden, der für meine Aufgaben verantwortlich ist und definiere alle Aufgaben ausführlich in einem Übergabedokument.
Die dritte Spalte ist vorbehalten für Schadensbegrenzung: Was tust du, wenn besagtes Worst-case-Szenario eintritt, um die Situation wieder in Ordnung zu bringen?
Beispiel: Sollte es zu rechtlichen Schwierigkeiten kommen, kann sich jemand aus der Rechtsabteilung darum kümmern, andernfalls wird eine Entschuldigung rausgeschickt und die Aufgabe so schnell wie möglich nachgeholt.
Voila, du bist vorbereitet, deine Entscheidung zu treffen! Natürlich solltest du in weiser Voraussicht die entsprechenden Vorkehrungen treffen, die sicherstellen, dass deine Angst nicht eintrifft.
Welche positiven Auswirkungen könnte es haben, wenn du es probierst?
Schreibe auf, was passieren könnte, wenn deine Entscheidung entgegen deiner Ängste zum Erfolg führt. Dabei solltest du nicht unbedingt über den bestmöglichen Ausgang nachdenken, sondern dich vielmehr fragen, welche realistischen Auswirkungen deine Handlungen haben könnten.
Was passiert, wenn sich gar nichts ändert?
Angenommen, du triffst besagte Entscheidung nicht und alles bleibt, wie es gerade ist – wie würde das dein Leben beeinflussen? Denke dabei an in ein paar Monaten, in einem Jahr, in drei Jahren, in 10 Jahren.
Hätte es einen negativen Effekt auf dein Leben, wenn es bleibt, wie es ist? In manchen Fällen keine Veränderung viel schlimmer als dein Worst case Szenario jemals sein könnte.
Fazit: Risikomanagement
Arbeitest du dich so langsam durch die Liste deiner Ängste, wirst du wahrscheinlich auf einige Ängste stoßen, die weniger Hand und Fuß haben und andere, die ein tatsächliches Risiko für dich darstellen.
Für deinen Erfolg ist es tatsächlich sehr wichtig, dass du deine Worst-case-Szenarien ernst nimmst und adressierst, anstatt sie einfach beiseite zu schieben. Wenn sie ein wirkliches Risiko für die Umsetzung deiner Projekte darstellen, solltest du vorbereitet sein und das Risiko abfedern. Du siehst also, Ängste müssen nicht immer unterdrückt oder überwunden werden. Sie können stattdessen ein hilfreiches Tool sein, um Risikomanagement zu betreiben.
Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
CHRISLEY ACADEMY
Herr Chris Ley
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