Die Biologin Dr. Laura Steenpaß ist zur Abteilungsleiterin an das Leibniz-Institut DSMZ und zur Professorin an die TU Braunschweig berufen worden
Seit dem ersten Mai 2020 hat die Abteilung Menschliche und Tierische Zellkulturen des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH am Science Campus Braunschweig-Süd mit Laura Steenpaß eine neue Leiterin. Die Biologin tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Hans G. Drexler an, der die Abteilung gegründet und 30 Jahre geleitet hat, und wurde von der TU Braunschweig zur Professorin für Zellbiologie berufen.
Den Fokus ihrer zukünftigen Forschungsarbeit an der DSMZ möchte Prof. Steenpaß auf die Entwicklung von zellulären Modellen, vor allem unter der Verwendung von Stammzellen, für genetisch bedingte Erkrankungen des Menschen legen. „Meine Forschung hat sich zuletzt auf die Erkrankungen Angelman-Syndrom, das zu einer Veränderung der Funktion der Nervenzellen im Gehirn führt, und auf das Retinoblastom, eine Tumorerkrankung im Auge von Kleinkindern, konzentriert. Hier sehe ich gute Anknüpfungspunkte zum bestehenden Fokus der Abteilung an der DSMZ und zum neurobiologischen Schwerpunkt des Zoologischen Instituts an der TU Braunschweig.“ fasst Professorin Steenpaß zusammen. Neben dem onkologischen Schwerpunkt ihrer Abteilung am Leibniz-Institut DSMZ sollen in Zukunft neue Themen bearbeitet werden, was durch die Erweiterung der bestehenden Zelllinien-Sammlung um induzierte pluripotente Stammzellen und genom-editierte Zelllinien unterstützt werden wird. „Ein weiteres Ziel ist der Einsatz der Hochdurchsatz-Sequenziertechniken für die Charakterisierung der Zelllinien. Denn die Bereitstellung des Genoms, und eventuell weiterer Omics-Daten, zusammen mit der Ressource Zelllinie wird die Zukunft sein.“ erläutert die Zellbiologin ihre Pläne.
Die 47-Jährige ist verheiratet und Mutter zweier Kinder (12 und 14 Jahre alt). Nach ihrem Studium der Biologie in Freiburg und der Promotion an der Universität Wien folgten PostDoc-Aufenthalte in Wien und Düsseldorf. Seit 2009 war sie an der Universität Duisburg-Essen als Leiterin der Arbeitsgruppe „Zelluläre Modelle“ im Institut für Humangenetik tätig. Ebenfalls an der Universität Duisburg-Essen erfolgte im Jahr 2017 ihre Habilitation mit dem Thema „Epigenetic gene regulation and genetic diseases in cellular models“. Sie ist als ad hoc Reviewerin für international renommierte Fachzeitschriften wie PLOS One oder Science Translational Medicine tätig und unterstützt als Gutachterin die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Die Abteilung Menschliche und Tierische Zellkulturen am Leibniz-Institut DSMZ beherbergt insgesamt über 800 verschiedenen Zelllinien, darunter die größte Sammlung von Leukämie-Lymphom-Zelllinien, die sie Forschenden weltweit zur Verfügung stellt. Neben der von Prof. Steenpaß geführten Arbeitsgruppe Zellbiologie umfasst die Abteilung sechs weitere Arbeitsgruppen mit rund 15 Beschäftigten, deren Schwerpunkte auf der Erforschung der Tumorentstehung, der Authentifizierung von Zelllinien und der Virusdetektion in Zellen liegen.
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Die DSMZ ist eines der größten Bioressourcenzentren weltweit. Die Sammlung umfasst derzeit über 67.000 Kulturen, einschließlich über 35.000 verschiedene Bakterien- und 4000 Pilz-Stämme, 800 menschliche und tierische Zelllinien, 41 Pflanzenzelllinien, 1.400 Pflanzen-Viren und Antiseren und 13.000 verschiedene Typen genomischer Bakterien-DNA.
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