Wer das Thema Luftverschmutzung hört, wird wahrscheinlich im ersten Moment nicht unbedingt an das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) denken. Vielmehr kommen einem Bereiche, wie Kohlekraftwerke, CO2-Belastung durch Autogase oder ähnliches in den Sinn. Dennoch zählt auch die Luftverschmutzung seit geraumer Zeit zu den Handlungsfeldern im BGM.
Dass die Luftverschmutzung ein aktuelles Thema ist, ist unbestritten. Durch Feinstaub, Stickoxide oder Industriegase wird nicht nur die Umwelt, sondern auch unsere Gesundheit belastet. Die WHO sieht sie sogar als größtes ökologisches Gesundheitsrisiko in der Zukunft. Nicht nur Erkrankungen der Atemwege oder ein Auslösen von Allergien können durch sie verursacht werden. Auch psychische Krankheitsbilder, Autismus oder Schlaganfälle werden mit ihr in Zusammenhang gebracht.
Was kann man nun konkret im Bereich von BGM präventiv tun?
Wer in Branchen arbeitet, bei der die Luft mit ungesunden Stoffen belastet wird, sollte von seinem Arbeitgeber ausreichend Schutzausrüstung gestellt bekommen. Neben typischen Schutzmasken oder geeigneten Brillen machen je nach Arbeitsplatz auch spezielle Abluftsysteme durchaus Sinn. Unabhängig dessen können natürlich auch vorab schon Maßnahmen getroffen werden. Hier kann bspw. die Umstellung der verwendeten Materialien auf weniger belastende genannt werden. Besonders gefährdet sind Landwirte und alle Branchen, in denen geschweißt, gegossen, gesägt oder auch geschliffen wird. Denn insbesondere bei ihnen entstehen Rauche, Gase oder Stäube. Nicht zu vergessen sind alle, die in irgendeiner Form mit Chemikalien arbeiten. Das Institut für Arbeitsschutz (IFA) gibt regelmäßig eine Grenzwertliste heraus, die die einzuhaltenden Limits aufzeigt.
Schutzmaßnahmen sollten nach den „Stop-Prinzip“ ergriffen werden:
S = Substitution – Entstehung verhindern
T = Technische Maßnahmen ergreifen
O = Organisatorisch – Regelmäßige Reinigung
P = Persönliche Maßnahmen – Atemschutz & Vorsorgetests
Arbeitgeber und auch Arbeitnehmer sollten bei diesem Thema an einem Strang ziehen und im gegenseitigen Interesse umsichtig sein. Denn neben möglichen Erkrankungen werden auch jährlich geschätzt 3,5 Millionen Tote in den Zusammenhang mit der Luftverschmutzung gebracht.
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