StartseitePolitik und RechtDie spanische Revolution von 1936 und ihre wichtige Botschaft für den heutigen Menschen

Die spanische Revolution von 1936 und ihre wichtige Botschaft für den heutigen Menschen: OnPrNews.com

Kaum einem Menschen ist heute bekannt, dass sich 1936 in Spanien ein in der Kulturgeschichte des Menschen einmaliges erfolgreiches Experiment für die Verwirklichung einer natürlichen Demokratie von Unten vollzogen hat.

Dabei wurde die Politik, die Wirtschaft und das Militär vor allem im spanischen Katalonien durch eine anarchistische Ordnung ohne eine zentralistische Herrschaft reguliert (sh. Wikipedia: Spanischer Anarchismus). Dieses Experiment war so erfolgreich, dass sowohl die Faschisten als auch die Kommunisten die spanische Revolution von 1936 bekämpft haben, so dass sie 1939 mit der Machtübernahme von Franco endete. Die spanische Demokratie von Unten hatte daher über mehrere Jahre bestanden und war unerwarteterweise auch in ökonomischer Hinsicht überaus erfolgreich verlaufen. Vor allem deshalb war sie für alle kapitalistischen, faschistischen und sozialistischen Länder mit einer absolutistischen Herrschaftsagenda von Oben zu einem Dorn im Auge geworden.

Nachdem die katalonischen und spanischen Arbeiter einen großen Teil der Firmen in Spanien übernommen und mit Hilfe von Räten eine Ordnung ohne eine absolutistische Herrschaft von Oben (klassische Definition der Anarchie) verwirklicht hatten, wurde die Verteilung der Gewinne in der Art eines unbürokratischen Investmentfonds realisiert, so dass jeder Arbeiter seinen Anteil bekam. Eine solche politische und wirtschaftliche Demokratie von Unten lässt sich auch für die heutige überaus komplex gewordene Kultur verwirklichen, da der Mensch in der Gestaltung von Investmentfonds inzwischen versiert ist. Die Organisation einer Firma in der Art eines Investmentfonds bietet die Möglichkeit, die jeweiligen Fähigkeiten, das Wissen und das handwerkliche Geschick eines Arbeiters durch entsprechende Gewinnanteile zu belohnen, so dass eine unnatürliche, für alle gleiche Gewinnverteilung der streng kommunistischen Art umgangen werden kann. Eine demokratische Firmen- und Wirtschaftsorganisation von Unten ist daher wie die Organisation einer demokratischen Gesellschaftsgestaltung von Unten heute keine Frage der Machbarkeit mehr. Daher ist es erstaunlich, dass heute nur wenige Menschen die Geschichte der spanischen Revolution von 1936 kennen, da sie das konkrete Beispiel einer alternativen Selbstorganisation zum gegenwärtigen kommunistischen Kapitalismus und zum kapitalistischen Kommunismus ist.

Eine Demokratie von Unten oder eine Anarchie bedeutet stets, dass der Mensch die Verwaltungsbeamten, welche die Kultur tagtäglich organisieren auf eine direkte Weise wählt. Übertragen auf die heutigen Gesellschaften würde dabei jede Dorf- und Stadtbevölkerung ihre Verwaltungsbeamten unter ihresgleichen wählen und dadurch eine reale demokratische Legitimationslinie von Unten nach Oben erzeugen. Eine solche Legitimationslinie vollzieht sich in einer biologischen Weise dadurch, dass die Beamten der jeweiligen Dörfer und Städte unter sich die Kreisbeamten, die Kreisbeamten unter sich die Landesbeamten und die Landesbeamten unter sich die Bundesbeamten wählen. Durch die sich fortsetzende Legitimationslinie von Unten nach Oben bleibt der natürliche Einfluss des Menschen auf seine Gesellschaftsorganisation stets erhalten und lässt sich bis zur globalen Ebene erweitern. Indem die Bundesbeamten die europäischen Beamten und die europäischen Beamten mit den Beamten der anderen Staatsverbände (USA, Südamerika, Afrika, Asien) die Beamten der UNO wählen, lässt sich eine demokratische Legitimation von Unten bis zur globalen Organisation der Menschheit vollziehen, so dass jeder Mensch einen gewissen Einfluss auf die globale Selbstorganisation des Menschen ausüben kann.

Die Voraussetzung dafür, dass eine solche natürliche Kulturorganisation von Unten auf Dauer funktioniert, ist eine Dezentralisierung der heutigen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Machtkonzentration, die mit einer entsprechenden Dezentralisierung des materiellen Vermögens einhergeht. Der Mensch hat heute im Grunde keine andere Wahl mehr als einen solchen Weg zu gehen, da die Kulturgeschichte zur Genüge zeigt, dass innerhalb einer Standeskultur mit einer Herrschaftsagenda von Oben nach Unten der Herrenmensch ab einem bestimmten Punkt der Machtkonzentration eine derart bodenlose Machtsucht entwickelt, dass das Leben aller „einfachen Menschen“ zu teuer und zu unerträglich wird.

Da es stets die einfachen Menschen waren, die selbst die großen Konzerne von heute aufgebaut haben, gibt es weder ein biologisch noch sozial begründbares Recht für den heutigen Herrenmenschen, die Früchte dieser Arbeit in einer immer selbstverständlicher und totalitärer werdenden Weise für sich selbst zu beanspruchen. Der heutige Machtkrieg von Reich gegen Arm ist daher ein überaus unnatürlicher und destruktiver Krieg, der aus einer bodenlos gewordenen menschlichen Machtsucht resultiert. Die extremen sado-masochistischen Beziehungsentwicklungen in den heutigen Standeskulturen machen daher zunehmend deutlich, dass es überlebensnotwendig geworden ist, dass der Mensch aus seiner kulturellen Geschichte das Wesentliche lernt und bewusst zu seiner ursprünglichen Selbstorganisation durch eine Demokratie von Unten zurückkehrt.

Die Kulturgeschichte der vielen gescheiteren Revolutionen zeigt auf, dass der Mensch nur dann zu einer natürlichen Selbstorganisation zurückgelangen kann, wenn er weiß, wofür er kämpft und wie er seinen Befreiungskampf führen muss, um sich nicht in einer ausufernden gewaltsamen Revolution zu verlieren. (z. B. Französische Revolution). Jesus und Gandhi haben für einen solchen erfolgreichen revolutionären Befreiungskampf die grundlegenden ideologischen Eckpfeiler geliefert. Diese Eckpfeiler muss der heutige Mensch erst in ihrer Notwendigkeit begreifen lernen, damit er nicht an einem Jähzorn, oder durch allergische und panische Reaktionen scheitert. Die Sklaverei zu erfinden, war entwicklungsgeschichtlich gesehen ein äußerst tragischer Akt eines verkürzten menschlichen Denkvorgangs, da der Mensch in einer leichtsinnigen Weise die Prinzipien der Tierdomestikation auf den Menschen übertragen hat. Die dadurch entstandene Konstitution einer Standeskultur mit verschiedenen Standesrechten sorgt bis heute für einen obligatorisch gewordenen sado-masochistischen Beziehungsfluch innerhalb der Kultur.

Das traditionelle sadistische Verhalten des Herrenmenschen zeichnet sich durch den inwendigen Zwang aus, gegenüber einem Sklaven eine asoziale Empathielosigkeit zu generieren, damit der Sklavenstatus innerhalb einer Standeskultur grundsätzlich aufrecht erhalten werden kann. Dadurch entsteht dem Herrenmenschen eine eigenartige Lust an einem perversen asozialen Überlebenserfolg durch eine faktische Macht über den Sklavenmenschen. Da ein derartiges sadistisches Verhalten für die besonders sozial sich organisierende Natur des Menschen unerträglich ist, unterdrückt der betroffene Diener- und Sklavenmensch seine Empfindungen und härtet sich durch eine absolutistische Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin auf eine unnatürliche Weise ab, was ebenfalls zu einem perversen Überlebenserfolg und zu einer entsprechenden masochistischen Lust an der Macht des Diener-oder Sklavenmenschen über sich selbst führt. Da sich das sadistische und das masochistische Verhalten gegenseitig ergänzen, entsteht ein tragischer Teufelskreis in der sado-masochistischen Herren-Sklaven-Beziehung, der sich in einer fortschrittlichen Weise bis zur Grausamkeit des Herrenmenschen. und bis zur Selbstquälerei und Selbstkasteiung des Sklavenmenschen weiterentwickeln kann. Ab einem bestimmten Punkt dieser Entwicklung wird das Verhalten sowohl des Herrenmenschen als auch des Diener- und Sklavenmenschen bodenlos und überaus destruktiv.

Auch wenn der sadistische Herrenmensch scheinbar an der ganzen Misere des Dienermenschen und damit auch des kleinen Mannes von heute schuld ist, haben wir es mit einer tragischen fluchartigen Erkrankung des Menschen an einer widernatürlichen asozialen Machtsucht zu tun, die kulturbedingt ist. Richtet der Mensch daher seine Aggressionen gegen den Herrenmenschen und nicht gegen die Kulturkonstitution der Standeskultur, dann kämpft er gegen eine menschliche Verhaltenserkrankung, die sich durch diesen Kampf weiter intensiviert. Nur wenn sich der Mensch daher gegen die Konstitution der Sklaverei und der Standeskultur wendet und die Vision einer Demokratie von Unten mit seinem Herzen und mit seinem Verstand verfolgt, hat eine den Menschen von einem 5000 Jahre alten sado-masochistischen Beziehungsfluch befreiende Revolution eine Chance auf einen realen Erfolg.

Die wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche heutige Bewusstseins- und Kulturevolution ist ein ausreichendes empathisches Verständnis des Menschen für die masochistische Erkrankung des „Kleinen Mannes“, die heute ganz wesentlich dazu beiträgt, dass der sado-masochistische Beziehungs-Teufelskreis in der Kultur ins Bodenlose tendiert. Viele masochistisch sich organisierende Menschen gehen heute fehl in der Annahme, dass sie eine bösartige menschliche Natur in sich selbst überwinden müssen, da auch die masochistische Verhaltenserkrankung kulturbedingt ist und nicht von der Natur des Menschen verursacht wird. Ein wesentliches Mittel für die Selbstheilung des einfachen Menschen von dem traditionellen sado-masochistischen Kulturfluch ist daher ein empathisches Verständnis für das persönliche Kulturschicksal bzw. für die eigene durch die Kulturkonstitution zutiefst verängstigte und verletzte menschliche Seele. Erst wer durch dieses heilsame Selbstverständnis auch das sadistische Verhalten des Herrenmenschen als eine tragische kulturbedingte Erkrankung sehen kann, ist in der Lage, sich vor unangemessenen und kontraproduktiven jähzornigen, allergischen und panischen Reaktionen zu bewahren.

Jeder revolutionäre Versuch innerhalb der Kulturgeschichte, der durch einen Jähzorn, durch allergische Reaktionen auf die Herrenmenschen der Kultur oder durch panische Impulse gekennzeichnet war, ist gescheitert. Die jeweiligen Entwicklungen dieser Kulturrevolutionen zeigen deutlich, dass sich die allergisch agierenden Revolutionäre schließlich nicht mehr im Zaum halten können und genau die gleiche bodenlose Gewaltanwendung generieren, wie die vom Thron gestoßenen sadistischen Herrenmenschen. Eine Revolution hat daher nur Aussicht auf einen realen biologischen und sozial Erfolg, wenn sie gezielt, beharrlich und innerhalb eines natürlichen menschlichen Handlungsrahmens erfolgt.

Die sadistische Machtsucht führt wie auch die masochistische Machtsucht nirgends anders hin als in eine krankhafte Selbstzerstörung. Wer dies einmal begriffen hat, der kann den von Jesus formulierten Rat „Liebet eure Feinde“ auf eine neue Weise verstehen. Denn gelingt es dem Menschen, sich durch eine gezielte empathische und maßvolle Bewusstseins- und Kulturrevolution von seinem sado-masochistischen Beziehungs- und Kulturfluch zu erlösen, dann gibt es keine Herrenmenschen, keine Sklavenmenschen und auch keine absolutistische Machtsucht mehr, die zu sinnlosen unnatürlichen Machtkriegen zwischen den Geschlechtern zwischen den Ständen und zwischen den Kulturen führt.

Eine solche natürliche Bewusstseins- und Kulturrevolution kann sich auch heute vollziehen, wenn sich der einfache Mensch klar darüber wird, dass eine solche Revolution nicht „von Oben“ kommen kann, weil die Voraussetzung für das Erreichen einer natürlichen Demokratie von Unten darin besteht, dass es kein „Oben“ mehr gibt. Daher ist auch die absolutistische masochistische Selbstkontrolle und Selbstdisziplin, die der „kleine Mann“ heute noch in einer „obligatorischen“ Weise kultiviert, ein zu überwindendes Hindernis, da sie den wesentlichen Teil des heutigen sado-masochistischen Kulturfluches ausmacht. Hört der einfache Mensch daher auf, sich masochistisch zu organisieren, weil er schlicht und ergreifend eine derartige unnatürliche und widernatürliche Selbstorganisation nicht mehr kultivieren will, dann löst sich auch der traditionelle Sklavenfluch und mit ihm der „Herrenmensch“ in Wohlgefallen auf.

Eine weiterführende Beschäftigung mit der Thematik ermöglichen die Bücher „Die Befreiung von der Standeskultur“ und die „Die Geschichte der kulturellen Fehlentwicklung“. Das Inhaltsverzeichnis und einige Leseauszüge der Bücher finden Sie auf den Internetseiten: www.die-befreiung-von-der-standeskultur.de und www.die-geschichte-der-kulturellen-fehlentwicklung.de

Kontakt:

Friedensforscher und Sachbuchautor für Kultur- und Religionsgeschichte
Wolfgang Hauke
Holzbachtal 200
75334 Straubenhardt

www.german-angst.info
E-Mail: trilogie@mailbox.org
Tel. 01573/1107697

Bildrechte: © Wolfgang Hauke

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