In rund 11,5 Millionen deutschen Wohnzimmern, so die neuesten Zahlen vom Bundesverband des Schornsteinfeger-Handwerks, flackert während der Heizperiode ein Kaminfeuer. Der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. appelliert dabei an die Besitzer und ihre Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt. Nachfolgend die wichtigsten Tipps und drei Grundregeln, die unbedingt beachtet werden sollten.
Eigentlich selbstverständlich: Ein Kaminfeuer ist kein Müllschlucker
Regel Nummer eins: Nur naturbelassenes, stückiges Holz oder genormte Produkte wie Pellets oder Kamin- und Holzbriketts sind als Brennstoff zugelassen. Jegliche Art von Abfällen gehört nicht in den Brennraum. Auch beschichtetes oder lackiertes Holz darf nicht verbrannt werden, sondern muss sachgerecht entsorgt werden. Wer dies missachtet, riskiert nicht nur Ärger wegen Rauch- und Geruchsbelästigung, er schadet vor allem der Gesundheit und der Umwelt.
Regel Nummer zwei: Grundsätzlich nur trockenes Brennholz verwenden, das zuvor ausreichend an einem luftigen Ort gelagert oder entsprechend vorgetrocknet wurde und dessen Restfeuchte maximal 20 Prozent beträgt. Das lässt sich mit einem Feuchte-Messgerät bestimmen, das im Handel erhältlich ist. Eine Alternative zum selbst gehackten Holz, bieten industriell getrocknete Scheite.
Gewusst wie: Auch die richtige Bedienung des Ofens ist wichtig
Regel Nummer drei: Den Ofen sachgerecht bedienen – und dabei vor allem auf die richtige Luftzufuhr achten. Während zu wenig Luft zu unvollständiger Verbrennung führt, kann übermäßige Luftzufuhr die Temperatur im Feuerraum extrem erhöhen. Beides reduziert den Wirkungsgrad und führt zu unnötigen Emissionen.
Beim Anzünden ist es wichtig, möglichst schnell hohe Temperaturen zu erzielen. Dies gelingt am besten mit dünn gespaltenem Holz und handelsüblichen Anzündern. In dieser Phase benötigt das Feuer viel Sauerstoff. Deshalb die Luftzufuhr maximal öffnen. Hat sich ein Glutbett gebildet, können größere Holzscheite oder Briketts nachgelegt werden. Sobald daraus Flammen züngeln, die Luftzufuhr drosseln, um ein emissionsarmes und sparsames Abbrennen zu gewährleisten.
Günstiger Brennstoffkauf: Aktuell niedrige Holzpreise für Fichte
Nach zwei trockenen Hitzesommern und dem Befall mit Borkenkäfern kommt aktuell viel Fichtenholz auf den Markt. Der Verbraucher profitiert dabei von niedrigen Preisen beim Brennstoffkauf. Und auch dem Waldbesitzer ist so geholfen, weil er mit den Einnahmen den nötigen Umbau des Waldes voranbringen kann, indem er mehr Laubbäume pflanzt. Denn da sind sich die Forstexperten heute einig: Mischwälder sind widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen, Schädlinge und Stürme.
Die zu den Nadelhölzern zählende Fichte ist relativ leicht und hat deshalb – bezogen auf den Raummeter – einen geringeren Heizwert als Laubhölzer. Außerdem kommt es durch das darin enthaltene Baumharz zu einem erhöhten Funkenflug; somit eignet sich diese Holzart nicht für offene Kamine. Bei modernen, geschlossenen Feuerstätten wie Kaminöfen, Kachelöfen oder Heizkaminen ist das allerdings kein Hindernis – ganz im Gegenteil: Fichte verbrennt lebhaft und sorgt so für ein besonders faszinierendes Flammenspiel.
Weitere Infos auch auf dem Verbraucherportal des HKI unter www.ratgeber-ofen.de
Der HKI Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik e.V. vertritt die Interessen der Hersteller von Großküchengeräten sowie häuslicher Heiz- und Kochgeräte. Beide Herstellergruppen sind in separaten Fachverbänden organisiert, die sich in gerätespezifische Fachabteilungen untergliedern. Zurzeit vertrauen rund 150 Mitglieder den Leistungen des Verbandes.
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