05.06.2020, Ulm – Die Homöopathie ist eine umwelt- und ressourcenschonende medizinische Therapie. Daran erinnert der Verband klassischer Homöopathen Deutschlands e.V. (VKHD) anlässlich des „Tags der Umwelt“ am 05.06.2020. Die umweltfreundlichen Aspekte sind dabei vielfältig: Sie beginnen bei der Arzneimittelherstellung, gehen über den Verzicht auf Tierversuche und schädliche Inhaltstoffe, bis hin zur geringen Belastung von Böden und Trinkwasser.
Bei allem Fortschritt der Medizin zum Wohl der Menschheit sind doch auch „Nebenwirkungen“ zu beklagen, die die Menschen selbst, aber auch unsere Umwelt, in besonderem Maße betreffen. So belasten Medikamentenrückstände und Chemikalien das Grund- und Trinkwasser. „Angesichts dieser Entwicklung erscheint es sinnvoll, über ressourcenschonende Alternativen nachzudenken“, fordert Ralf Dissemond, Vorsitzender des Verbands klassischer Homöopathen Deutschlands e.V. (VKHD).
„Zweifellos will niemand auf die Errungenschaften der modernen Medizin verzichten. Viele schwerwiegende Erkrankungen führen heute nicht mehr notwendigerweise und kurzfristig zum Tod, zahlreiche Menschen können ihr Leiden dank effektiver Medikamente besser ertragen. Modern ausgestattete Kliniken retten tagtäglich Leben.“ Das, so VKHD-Vorstand Stefan Reis, sei anzuerkennen, jedoch gebe es auch eine Kehrseite: „Deshalb tun wir gut daran, effiziente Behandlungsmethoden, die ohne Schaden wirksame Hilfe bieten, wann immer möglich zum Einsatz zu bringen. Die Homöopathie gehört dazu: nebenwirkungsfrei und nachhaltig trägt sie zur Verbesserung des Gesundheitsstatus bei. Die umweltfreundlichen Aspekte sind dabei vielfältig“, führt Reis weiter aus.
Es beginnt mit den Arzneimitteln und ihrer Herstellung
Die für eine homöopathische Arznei verwendeten Ausgangssubstanzen werden in sehr geringer Menge benötigt, um aus diesem Wenigen große Mengen fertiger Arzneien herzustellen. Der Ressourcen- und Energiebedarf für Gewinnung und Herstellung ist extrem gering. Zudem verzichtet die Homöopathie komplett auf Tierversuche. „Die Homöopathie erweist sich dadurch als eine nachhaltige Medizin (übrigens auch im Veterinärbereich), die sich dem Tierwohl verpflichtet sieht“, so Stefan Reis. „Homöopathische Arzneien sind frei von schädlichen Inhaltsstoffen und in jeder Hinsicht unproblematisch für die Umwelt. Eine produktionsbedingte Belastung von Böden, Trinkwasser oder von Entsorgungsdeponien durch Arznei- oder Hilfsstoffe ist ausgeschlossen“, ergänzt der VKHD-Vorstand.
Vorteile für die Patientinnen und Patienten
Auch aus Sicht der homöopathisch behandelten Menschen und Tiere ergeben sich umweltschützende Aspekte: In vielen Fällen können durch eine fachgerechte homöopathische Behandlung konventionelle Arzneimittel eingespart werden. Diese sind unter Umweltaspekten oft als problematisch einzustufen oder führen durch Nebenwirkungen zu Folgeschäden, die damit wiederum ökologisch wie ökonomisch problematische Zusatzmaßnahmen nötig machen können. „So stellt etwa der unreflektierte Einsatz von Antibiotika ein großes Problem dar. Nicht nur, dass der Entstehung resistenter Keime dadurch Vorschub geleistet wird. In der Tiermast bleibt die Kontamination der Milch mit Rückständen aus Antibiotika nicht ohne Folgen, muss sie doch entsorgt werden“, so Reis. Erfreulich sei in dem Zusammenhang, dass Erzeuger biologischer Fleischprodukte laut aktueller EU-Bio-Verordnung gehalten sind, im Fall einer Behandlung kranker Tiere den komplementärmedizinischen Verfahren (z.B. der Homöopathie) den Vorzug zu geben.
Gesundheitskompetenz kann helfen, Einnahme von Arzneimitteln zu reduzieren
„Wenn es gelingt, den gesundheitlichen Zustand durch eine homöopathische Behandlung zu verbessern, indem zum Beispiel chronische Krankheiten wie Asthma bronchiale, Neurodermitis oder Migräne nachhaltig gelindert werden, können nicht nur konventionelle Medikamente mitunter eingespart werden. Als ‚Nebeneffekt‘ einer homöopathischen Behandlung beobachten wir häufig eine steigende Gesundheitskompetenz des Einzelnen. Homöopathisch behandelte Menschen achten mehr auf ihr Wohlergehen, führen oft einen gesünderen Lebensstil und greifen seltener zu Schmerzmitteln, Abführmitteln, Einschlafhilfen, Antiallergika etc. Das verhindert wiederum etwaige Nebenwirkungen, Abhängigkeiten und damit verbundene Komorbiditäten“, erklärt Ralf Dissemond.
„Die Homöopathie ist kein Allheilmittel und nicht in jedem Fall eine Alternative zur konventionellen Behandlung – dies soll bei aller Überzeugung hinsichtlich der Effizienz dieser Therapieform nicht verschwiegen werden“, so Stefan Reis, der seit mehr als 30 Jahren eine homöopathische Praxis führt. „Homöopathisch arbeitende Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, Ärztinnen und Ärzte verfügen aber über die notwendigen medizinischen Kenntnisse, um zum Wohl ihrer Patientinnen und Patienten eine zielführende, sichere und verträgliche Therapieentscheidung zu treffen „, ist Reis überzeugt. Sein Fazit: „Homöopathie ist ‚Grüne Medizin‘ im besten Sinne. Als solche ist sie ein wirksames Mosaiksteinchen im Rahmen der gemeinsamen Anstrengungen, dem Klimawandel zu begegnen.“
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